LKH Rottenmann
HerzMobil gibt Herzpatienten Lebensqualität zurück
- Das HerzMobil Team (v. l.): DGKP Heike Mayerl, OÄ Brigitta Erhart, DGKP Julia Steinberger, DGKP Manuela Ploder, DGKP Lisa Santner.
- Foto: KAGes
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Für Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche ist HerzMobil Steiermark mittlerweile Teil des täglichen Rituals: Blutdruck messen, wiegen, Werte per App übermitteln. Seit 2020 ist das Programm auch am LKH Rottenmann im Einsatz.
ROTTENMANN. Wiegen, Blutdruck messen, Werte per App absenden – für viele Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche, die am Programm HerzMobil Steiermark teilnehmen, gehört dies mittlerweile zum morgendlichen Ritual. Seit dem Start als Pilotprojekt im Jahr 2017 ist HerzMobil heute nahezu flächendeckend in der Steiermark verfügbar – seit 2020 auch am LKH Rottenmann.
- Seit 2020 ist das Programm auch am LKH Rottenmann im Einsatz.
- Foto: Schweiger
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„HerzMobil steht für eine moderne, vernetzte und patientenorientierte Versorgung von Menschen mit Herzinsuffizienz. Gemeinsam entwickeln wir neue Wege in der Betreuung, die sowohl medizinische Qualität als auch alltagsnahe Unterstützung bieten.“
Bernadette Taucher, Stv.-Netzwerkkoordinatorin
Telemedizin als Hilfe
Im Mittelpunkt von HerzMobil steht eine telemedizinische Betreuung über drei, bei Bedarf auch sechs Monate, kombiniert mit regelmäßiger ärztlicher Begleitung. Über eine spezielle App werden täglich Blutdruck- und Gewichtswerte übermittelt, sodass Medikation und Therapie laufend angepasst werden können. Die Patientinnen und Patienten tragen ihre Werte ein und dokumentieren ihre eingenommenen Medikamente. Automatisch werden die Daten an das System der KAGes übermittelt und von einer auf Herzinsuffizienz spezialisierten diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson überwacht.
- Durch den Einsatz von Telemedizin und einer engen Vernetzung der Gesundheitsberufe wird eine intensive und frühzeitige Betreuung direkt im häuslichen Umfeld ermöglicht.
- Foto: Pixabay/geralt
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„Wir haben unter anderem einen 63-jährigen Patienten begleitet, der ursprünglich in der Diabetesambulanz vorstellig war. Die Kurzatmigkeit des Patienten fiel sofort auf und veranlasste uns, ein EKG und eine Echokardiografie durchzuführen, wo sich eine Herzinsuffizienz zeigte. Der Patient wurde in die Herzinsuffizienz-Therapie und in einem weiteren Schritt in die HerzMobil-Betreuung aufgenommen. Im Verlauf der HerzMobil-Betreuung erfolgten neben der telemedizinischen Begleitung auch zwei minimalinvasive Eingriffe am Herzen. Mittlerweile konnte die Herzfunktion wiederhergestellt werden und dem Patienten geht es gut", erklärt Oberärztin Brigitta Erhart.
Betreuung und Beobachtung
Die engmaschige Betreuung erfolgt mindestens einmal pro Woche, bei Bedarf auch häufiger, und umfasst Hausbesuche oder telefonische Abklärungen. Für Patientinnen und Patienten ohne eigenes Handy stellt HerzMobil ein Gerät zur Verfügung.
„Der Austausch zwischen Patient*innen und uns Pflegepersonen findet regelmäßig statt, im Zuge von wöchentlichen Besprechungen"
Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Julia Steinberger
- Das Ziel ist, nachhaltige Verbesserungen in der Behandlung und Lebensqualität herzinsuffizienter Patientinnen und Patienten zu erreichen, so die Netzwerkkoordinatorin Bernadette Taucher
- Foto: Luef light
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Ziel des Programms ist es, Patientinnen und Patienten nach der Spitalsentlassung eng zu begleiten, Rückfälle und Wiedereinweisungen zu vermeiden und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit zwischen Patientinnen, Pflege und Ärztinnen. „Patient*innen, die bei HerzMobil mitmachen, bekommen ein erhöhtes Sicherheitsgefühl, denn dieses Programm ermöglicht ihnen eine Überwachung der Vitalwerte von zu Hause aus. Durch diese Betreuung erhalten sie auch eine verbesserte Lebensqualität, mehr Eigenverantwortung und Wissen. Die Krankenhaus-Wiederaufnahmen sollten dadurch reduziert werden", so Heike Mayerl, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in Rottenmann.
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