Biber in der Steiermark
Etwa 170 Reviere im Bundesland nachgewiesen

Biber sind nachtaktiv: In der Steiermark wird der aktuelle Bestand auf etwa 600 Tiere geschätzt. | Foto: Ortner
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  • Biber sind nachtaktiv: In der Steiermark wird der aktuelle Bestand auf etwa 600 Tiere geschätzt.
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Hierzulande wurde der Biber schon im 19. Jahrhundert ausgerottet. Erst seit wenigen Jahrzehnten sind die Nager wieder am Vormarsch und fühlen sich mittlerweile in vielen Gebieten der Steiermark heimisch.

STEIERMARK. Biber sind an Lebensräumen am Wasser, wie Flüsse, Bäche oder Seen gebunden. Dort gestalten sie allerdings ihren Lebensraum sehr aktiv selbst, was nicht immer auf Gegenliebe von uns Menschen stößt. Stellt man den Bibern aber einen etwa 20 Meter breiten Uferstreifen zur Verfügung, entschärft das viele Konflikte.

"Biber sind auch eine Chance, um begradigte und stark veränderte Gewässer wieder mit Leben zu erfüllen. Biber sind wahre Baumeister, die völlig kostenlos Natur gestalten und die Artenvielfalt fördern", berichtet Alexander Maringer, Biologe und langjähriger Bibermanager.

Alexander Maringer ist Fachbereichsleiter der Sparten Naturschutz und Forschung im Nationalpark Gesäuse. | Foto: Stefan Leitner
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Rückeroberung der Steiermark

In den vergangenen Jahrzehnten sind Biber über Raab und Mur in südliche Landesteile der Steiermark eingewandert. Sie besiedeln heute das Steirische Hügelland, das Lafnitz-, Feistritz- und Raabtal, weiters das Sulm-, Laßnitz- und Kainachtal sowie das Leibnitzer und Grazer Feld. Nördlich des Alpenhauptkamms gibt es Nachweise an der Salza bei Mariazell und Gußwerk sowie im Enns- und Paltental.

"Diese Biber kommen aus dem Donauraum und sind über das oberösterreichische Ennstal eingewandert, wo die Population seit einigen Jahrzehnten stark genug für eine Abwanderung ist", informiert der Experte vom Nationalpark Gesäuse.

Europäischer oder Kanadischer Biber?

Zu Beginn der 1980er-Jahre entkamen bei einem Hochwasser mehrere Kanadische Biber aus dem Tierpark Herberstein und breiteten sich entlang der Feistritz aus. Laut Maringer konnten jedoch zuletzt nur mehr Europäische Biber nachgewiesen werden. "Die wenigen Kanadischen Biber haben sich nicht etabliert."
Biberfamilien bestehen aus zwei Elterntieren und den Jungtieren im Alter von ein bis zwei Jahren. So können Biberreviere mit Einzeltieren oder Familienverbänden mit etwa acht Tieren besetzt sein.

Ein "Werk" des Bibers: Weil die Nager reine Vegetarier sind, sind sie im Winter auf Rinde und Knospen von Bäumen angewiesen. | Foto: Haberl
  • Ein "Werk" des Bibers: Weil die Nager reine Vegetarier sind, sind sie im Winter auf Rinde und Knospen von Bäumen angewiesen.
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600 Biber leben in der Steiermark

"In der Steiermark wurden in jüngster Vergangenheit etwa 170 Biberreviere nachgewiesen und der Bestand auf 600 Tiere geschätzt. Da ausreichend geeignete Gewässer in der Steiermark vorhanden sind, ist eine weitere Zunahme der Biberpopulation zu erwarten", gibt Alexander Maringer zu Protokoll.

Bäume nicht entfernen

Als reine Vegetarier sind Biber im Winter auf Rinde und Knospen von Bäumen angewiesen. Angenagte oder gefällte Bäume sollte man – wenn es die Sicherheit zulässt – an Ort und Stelle belassen, bis die Biber die Rinde abgefressen haben. "Entfernt man Stämme, muss der Biber bald neue Bäume fällen um an Nahrung zu kommen", betont der Fachbereichsleiter Naturschutz und Forschung im Nationalpark Gesäuse abschließend.

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