Hochwasserschutz für Gaishorn: Die Zeit der schlaflosen Nächte ist nun vorbei
In der Gemeinde Gaishorn am See wird ein 9,3 Millionen Euro teures Hochwasserschutzprojekt realisiert.
"Bei starkem Regen schlafe ich nie gut". Diese Aussage stammt von Bezirkshauptmann Christian Sulzbacher, man könnte sie aber eins zu eins den Anrainern des Köberlbaches zuschreiben. Denn in der Vergangenheit ist es im Unterlauf des Baches mehrmals zu Rutschungen und Ausuferungen gekommen. Die Siedlungsbereiche waren von Überflutungen und Vermurungen bedroht.
Gefahr für gesamten Ort
Daher ist keine Überraschung, dass Gaishorns Bürgermeister Werner Haberl im Rahmen des Spatenstiches von einem der "größten und wichtigsten Projekte in der Geschichte der Gemeinde" sprach. Denn das Ortszentrum selbst liegt am steilen Schwemmkegel des Köberlbaches und wäre bei einer Katastrophe genauso betroffen. Rutschungen in der steilen Grabenstrecke könnten zu einem murartigen Feststofftransport führen und den gesamten Siedlungsraum gefährden. Das Schutzprojekt umfasst eine Geschiebedosiersperre, die Sanierung und Vergrößerung des Ortsgerinnes sowie die Sohlstabilisierung in der Grabenstrecke. Die mehr als 100 Jahre alten Schutzbauten sind teilweise desolat und müssen erneuert werden, sie bieten keinen ausreichenden Schutz mehr.
Vergangenheit zeigt Gefahr
Das Ziel des Verbauungsprojektes ist der Schutz des Siedlungskernes von Gaishorn mit einer Infrastruktur bis zum 100-jährigen Bemessungshochwasser. Denn mehrfache historische Hochwasser- und Murenereignisse im Köberlbach sind aus den Jahren 1901, 1902, 1907, 1936 und 1949 überliefert. Ein größerer Murgang fand 1991 statt und sowohl 2005 als auch 2012 wurden Hangrutschungen im Bereich des Schwemmkegelhalses aktiviert.
Die Schutzmaßnahmen umfassen eine Gesamtkostenerfordernis von 9,3 Millionen Euro und sollen in einem Verbauungszeitraum von 15 Jahren umgesetzt werden. Für die Finanzierung kommen der Bund, das Land Steiermark, die Gemeinde Gaishorn, die ÖBB sowie die Landesstraßenverwaltung auf.
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