"Liezen steht auf gesunden finanziellen Beinen"

"Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut." Mit diesen Worten beschreibt Rudolf Hakel seinen Rücktritt.
  • "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut." Mit diesen Worten beschreibt Rudolf Hakel seinen Rücktritt.
  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Nach 18 Jahren Bürgermeister der Stadt Liezen - was waren die wichtigsten Projekte?
RUDOLF HAKEL: Es gab viele Leitprojekte. Mit der Fertigstellung der Ennstalhalle als Mehrzweckhalle waren viele Probleme gelöst. Als ehemaliger Lehrer war es für mich wichtig, dass die Ausbildungsstätten für Schüler und Lehrer in erstklassigem Zustand zur Verfügung stehen. Und natürlich war mir die Weiterentwicklung der Stadt Liezen in allen Bereichen als Zentrum unseres einmaligen Bezirkes ein wichtiges Anliegen – das ging vom Kinocenter bis hin zur Errichtung des Ärztezentrums.

Warum erfolgt der Rücktritt während der Amtsperiode?

Dazu gibt es eine ganz klare Antwort: Ich habe selbst zweieinhalb Monate vor der Wahl mein Amt von meinem Amtsvorgänger übernommen. Mein Ziel war es damals, ungefähr zehn Jahre als Bürgermeister tätig zu sein. Durch besondere Ereignisse in der dritten Periode, dazu zählen Gemeindefusion, Asylthematik und der Bau vom ELI, habe ich mich dazu entschieden, auch 2015 zu kandidieren. Es war von Beginn an klar, dass ich das Amt Mitte der vierten Periode niederlegen werde. Gott sei Dank habe ich mit meiner langjährigen Vizebürgermeisterin Roswitha Glashüttner die richtige Nachfolgerin gefunden. Mich freut besonders, dass mit Roswitha erstmals eine Frau das Amt des Bürgermeisters bekleidet.

Würden Sie im Nachhinein wieder alles gleich machen?

Für mich war wichtig, jede Entscheidung mit meinem Gewissen vereinbaren zu lassen. Daher plagten mich kaum schlaflose Nächte. Selbstredend würde ich rückblickend mit der heutigen Erfahrung einige Dinge anders angehen. Für die Umfahrung von Liezen habe ich zehn Jahre lang mit viel Herzblut gekämpft, mittlerweile weiß ich, dass eine Umfahrung nicht realisierbar ist und für die Handelsstadt von Nachteil wäre.

Wie funktioniert der Übergang zu Roswitha Glashüttner?

Die Übergabe ist mit vollem Respekt und sehr freundschaftlich über die Bühne gegangen. Mein Vorschlag wurde einstimmig im Stadtparteiausschuss gutgeheißen. Da mich Roswitha Glashüttner ja schon seit vielen Jahren begleitet – von 2000 weg als Stadträtin und später als Vizebürgermeisterin – ist ihr das politische Geschäft bestens bekannt und sie wird ihr Amt mit viel Engagement im Sinne der Stadt Liezen sehr gut ausführen.

In welchem Zustand übergeben Sie die Stadt?
Die Stadt Liezen steht auf gesunden finanziellen Beinen, sie gilt in der Steiermark als finanzstarke Gemeinde. Ich glaube, dass meine Heimatstadt eine lebens- und liebenswerte Stadt ist, nicht nur für ihre Bewohner, sondern auch für die vielen Einpendler und Besucher.

Haben Sie die Innenstadt etwas vernachlässigt?
Die Kritik, dass ich für die Innenstadt zu wenig getan habe, höre ich sehr wohl. Ich weiß aber, dass in den letzten Jahren sehr viel Geld in die Infrastruktur der Innenstadt geflossen ist. Als Beispiel möchte ich nur die barrierefreie Verbindung vom Bahnhof bis zum Rathausplatz erwähnen. Auf der "Do-To-List" der neuen Bürgermeisterin steht ganz oben, das Ambiente am Hauptplatz zu verbessern. Das funktioniert aber letztendlich nur dann, wenn die Geschäftsinhaber mit ins Boot geholt werden können. Städte mit historischem Kern haben auch meist besondere Hauptplätze. Unser Hauptplatz wurde im Zeitgeist der 60-er gebaut.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich habe derzeit zwei Enkelkinder, das dritte ist unterwegs. Ich hatte bisher zu wenig Zeit für meine Familie und auch für meine Freunde und da gibt es einiges nachzuholen.

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