Wasserstoff-Technologie
Schladming bereitet sich für Blackout vor

Präsentierten das Projekt: Johannes Leitner, Christian Purrer, Hermann Schützenhöfer, Hannes Zeichen und Georg Bliem
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  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Ein innovatives Projekt mit dem Namen Johann soll die Stadtgemeinde Schladming vor einem Blackout schützen.

Die Schladming Innovations- und Entwicklungs GmbH hat den Ernstfall eines Blackouts – Strom- und Infrastrukturausfall – durchgespielt und als ein für Schladming mögliches Krisenszenario definiert. Auf Basis dessen wurde nach einer technischen Lösung gesucht, welche im Krisenfall als Notstromversorgung eingesetzt werden kann. Ziel war es ein System zu finden, welches einen Großenergiespeicher bietet, nahtlos in die vorhandene Infrastruktur eingebunden werden kann, aber auch wirtschaftlich darstellbar ist. Die gefundene Lösung ist ein kostengünstiger Energiespeicher auf Wasserstoff-Basis, der mehrere hundert kWh Energie speichern und auf Abruf wieder freigeben kann. Konkrete Anwendungsfälle werden nun in Schladming und Umgebung getestet.

Tests auch in Ramsau und Haus

Das Konzept sieht einerseits vor, im Falle eines Blackouts die komplette Stadt Schladming "am Leben" zu halten. Stadtamtsdirektor Johannes Leitner: "Wir waren glücklicherweise noch nie davon betroffen. Wir sind trotzdem in der Situation, bei Anlassfällen reagieren zu können. Wir werden nun ein strategisches Blackout-Konzept vorbereiten und für die ganze Stadt ausweiten." Andererseits wird in Ramsau am Dachstein die Anwendung von Johann in der Hotellerie getestet. Außerdem fokussieren sich die Verantwortlichen in Haus im Ennstal auf die Landwirtschaft. Diese Projekte sollen noch im Frühjahr umgesetzt werden.

Sicherstellung der Versorgung

Hannes Zeichen, Geschäftsführer der Schladming Innovations- und Entwicklungs GmbH, berichtet, dass nach einer Systematik gesucht wurde, die energetische Notversorgung bei Naturkatastrophen und Blackouts gewährleistet, die im Anlassfall sowohl die Notversorgung übernehmen als auch in den laufenden Normalbetrieb eingebunden werden kann.

"Grüne" Schneeproduktion

Auch die Planai-Hochwurzen-Bahnen beteiligen sich an diesem Projekt. Für das Skigebiet soll Johann die Aufrechterhaltung des Liftbetriebes sowie die "grüne" Beschneiung der Pisten sicherstellen. "Nachhaltigkeit hat für uns eine enorme Bedeutung. Wir machen viel, müssen aber noch viel mehr tun", gab Planai-Chef Georg Bliem ehrlich zu.

Steirischer Innovationsgeist

Der Energiespeicher Johann, mit dem überschüssige Energie aus Photovoltaik-Anlagen in Wasserstoff umgewandelt wird, kann mindestens 300 kWh Energie langfristig sichern und bei Bedarf wieder als elektrische Energie und Wärme abgeben. Wasserstoff ist die perfekte Basis für Energiespeicher und verursacht keine schädlichen Emissionen, wenn er mit erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne oder Biomasse gewonnen wird. Der Johann wurde vom steirischen Startup EEG Elements Energy aus Dobl entwickelt. "Mit diesem Projekt beweist die Steiermark einmal mehr ihre Position als innovativstes Bundesland Österreichs", zeigte sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer vom Projekt beeindruckt.

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