Unter Strom: So viele Steirer fahren elektrisch
E-Mobilität als Alternative zu Benzin und Diesel. Die WOCHE weiß, wie viele Steirer bereits "umgestiegen" sind.
Steiermarkweit waren mit September des Vorjahres 1.605 Elektrofahrzeuge gemeldet. Bei einem Meldestand von über einer Million Kraftfahrzeugen sind das gerade einmal 0,1 Prozent. So ganz scheint die grüne Energie damit also noch nicht auf der Überholspur zu sein. Laut Verkehrsclub Österreich war die Steiermark 2015 übrigens das einzige Bundesland, in dem weniger E-Autos gekauft wurden als im Jahr davor.
Am meisten E-Fahrzeuge sind derzeit in den Bezirken Graz, Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld und Weiz unterwegs – siehe unten stehende Grafik.
Vorteile
Elektrofahrzeuge haben den Vorteil, dass sie keine gesundheitsschädlichen Abgase erzeugen und im Betrieb günstiger sind als Diesel-Pkw oder Benziner. Wirklich rechnen können sich Elektrofahrzeuge allerdings aufgrund des hohen Anschaffungspreises nur dann, wenn sie auch viel gefahren werden.
So kostet ein VW-Golf etwa rund 25.000 Euro, die Reichweite beträgt 1.500 Kilometer. Ein E-Golf kommt auf 36.000 Euro bei einer Reichweite von lediglich 190 Kilometern.
Ideal eingesetzt sind Elektrofahrzeuge damit für Firmenflotten und Miet-Services. Ein Trumpf, den auch die Energie Steiermark ausspielt und einen ganzen Elektro-Fuhrpark zur Vermietung anbietet. "Wir sind überzeugt, dass die Elektromobilität – im städtischen Gebiet wie auch in ländlichen Regionen - die Lösung mit den allergrößten ökonomischen und ökologischen Chancen darstellt", so Energie Steiermark-Vorstandssprecher Christian Purrer gegenüber der WOCHE.
Ein weiterer Pluspunkt von E-Fahrzeugen neben dem Umweltaspekt ist sicherlich die Versorgungskomponente: Mit einem Elektroauto lässt einen garantiert jede Ölkrise kalt.
E-Mobilität im Bezirk
Im Bezirk Liezen sind insgesamt rund 93 Elektro-Fahrzeuge gemeldet, davon 24 Personenkraftwagen und 44 Mopeds bzw. Roller. Gemeldet sind außerdem zehn (Leicht-)Motorräder sowie acht vierrädrige (Leicht-)Kraftfahrzeuge, zwei Zugmaschinen und fünf LKW.
Der "E-Flitzer"
Ein Vorzeigeprojekt im Bezirk ist das "E-Flitzer-Konzept", welches mit E-Car-Sharing
vergleichbar ist. In Gröbming, Bad Aussee und Weißenbach bei Liezen stehen drei Renault Zoe zur Verfügung. "In den vergangenen 1,5 Jahren wurden mit den E-Autos rund 70.000 km gefahren - das ergibt eine CO2-Ersparnis von 14 Tonnen", erklärt Ernst Nussbaumer von der EnergieAgentur Steiermark Nord. Derzeit gibt es 50 Nutzer.
Hierfür wird eine Mitgliedschaft gelöst, das Mitglied kann daraufhin so oft es will das E-Car ausborgen. Koordiniert wird der "Autoverleih" mittels Web, wo die Reservierungen und Mitfahrgelegenheiten ersichtlich sind.
Mehrere Gemeinden im Bezirk Liezen zeigen bereits großes Interesse am E-Carsharing-Projekt der EnergieAgentur. Dieses soll in den kommenden Jahren auf jeden Fall ausgebaut werden, so Nussbaumer abschließend.
Die Buchung erfolgt über Internet und am Ende des Monats bekommt jeder Fahrer eine Abrechnung mit genauer Kilometer-Aufstellung.
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