Über die Almen
Von Hinterwildalpen bis ins Hinterschwabeltal
Ausgangspunkt der Almwanderung ist das Lichtenegg in Hinterwildalpen. Nach einem Stück Schotterstraße wird der Weg schmäler und steiniger und führt als gut markierter Waldsteig bis zur Abzweigung Geiger – Eisenerzerhöhe zur Brücke Jungfernsprung.
REGION. Der Sage nach floh einst eine Schwoagerin vor einem zudringlichen Reiter über die Schlucht, dem sogenannten Jungfernsprung, der Reiter stürzte bei der Verfolgung samt Pferd in die Schlucht.
Links geht es nun über den steilen Kirchensteig direkt auf den Grasberg, wo das Jungvieh vom Grabenbauern und Hollinger aus Landl den Almsommer bis Anfang September verbringt. Und wenn man mit viel Glück bei der Grabenbauerhütte auf den Almbauern trifft, der nach seinem Jungvieh schaut - dann gibt’s ein Stamperl selbstgebrannten Schnaps gegen „das Verkühlen!“
Die großzügig mit Gras und Almkräutern bewachsene Weidefläche duftet nach Freiheit - Almrausch, Bergkraut, Schottenblume, Steinnelken, wilder Majoran, Kohlröserl strahlen um die Wette!
Sind die roten Steinmarkierungen Richtung Grasbergeck gefunden, gelangt man nach einer halben Stunde Gehzeit vorbei am Lackenstein auf das Grasbergeck mit dem Gipfelkreuz auf 1.673 Meter.
Belohnt mit einem wunderbaren Panoramablick ins Gesäuse, Hochschwab, Großer Geiger, Brandstein, Buchberg und Hochkargeht's zurück zur Grabenbauernhütte, wo der Weg (nicht markiert) hinter der Almhütte hinunter zum Weißgraben führt.
Im „weißgewaschenen“ Bach heißt's Wasservorräte auffüllen und wieder ein Stück bergauf erreicht man nach rund einer Dreiviertelstunde die Eisenerzerhöhe, wo ein letzter Blick zurück auf den Grasberg fällt.
Man hält sich rechts (denn links geht's über die Arzerböden hinunter in die Eisenerzer Seeau) und wandert über den sogenannten Leistenbrand vorbei an Schneeloch und Rotmoos auf die Rolleralm der Familie Oberegger aus Mooslandl.
Ein kurzes Stück folgt man der Forststraße, bevor man linkerhand nach dem Rollertörl über den steilen Almsteigtalwärts ins Hinterschwabeltal absteigt.
Den Weg vom Grasberg ins Hinterschwabeltal legen Almvieh und ihre Treiber beim Auf- und Abtrieb, dem Hechfoarn zur Sonnenwende und Niadafoarn Anfang September in rund 3,5 Stunden zurück – eine gewaltige Leistung von Mensch und Tier!
Nach einer Erfrischung im Schwabeltalerbach beschert uns ein glücklicher Zufall mit dem zuständigen Jäger Herwig Winter eine Mitfahrgelegenheit bis zum ehemaligen Gasthaus „Wahrheit“, wo nach rund 24 Kilometer Fußweg das zweite Auto für die Heimfahrt bereitsteht.
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