Neue Planai-Gondel
"Eine Bahn dieser Dimension gibt es nur in Sölden"

Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Bahnen, hält die neue Zehner-Gondel in den Händen.
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  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Planai-Geschäftsführer Georg Bliem spricht über die neue Zehner-Gondel, die für 27 Millionen Euro errichtet wird.

Wann erfolgt der Baustart für die neue Zehner-Gondel?
GEORG BLIEM: Der letzte Betriebstag für die alte Gondel ist am 7. April. Um 17 Uhr treffen sich ein paar alte Pioniere zum "Aussi spün". Einen Tag später erfolgt der Baustart. 50 Leute arbeiten dann in zwei Schichten, um den schnittigen Bauzeitplan einzuhalten. Es muss wirklich wie am Schnürrchen laufen, denn am 6. Dezember erfolgt die große Eröffnung, am 7. Dezember das Ski-Opening.

Warum wurde der Neubau notwendig?
Wir hatten einfach zu lange Wartezeiten – primär zwischen 8.30 und 11.30 Uhr. Die Leute konnten in der Mittelstation nicht mehr zusteigen.

Welche Stückerl wird die neue Gondel spielen?
Du hast dann 37 Sekunden Zeit, um in fünf Gondeln gleichzeitig einzusteigen. Es werden 153 Gondeln mit einer Förderleistung von 3.800 Personen pro Stunde sein. Eine Bahn in dieser Dimension gibt es nur in Sölden. Die Hauptinvestition betrifft die Mittelstation, dort werden in Zukunft die Gondeln unterirdisch garagiert.

Wirtschaftlich gesehen, was erwartet man sich vom Umbau?
Es geht uns vor allem um Serviceleistungen und Innovation. Verdienen tut man mit Bahnen über 1.300 Meter Höhe, alles darunter sind nur Zubringerbahnen. Die Leute wollen immer oben fahren, der Ausblick ist den Leuten wichtiger. Nichtsdestotrotz brauchst du eine tolle Bahn nach oben. Wir haben dennoch den Vorteil, dass jeder den Zielhang fahren will. Wir sehen ja, dass täglich tausende Fotos vom Zielgelände aus gemacht werden.

Die alten Zweier-Sessellifte Richtung Rohrmoos werden im kommenden Jahr für etwa acht Millionen Euro modernisiert. Was ist hier geplant?

Wir sind noch in Verhandlungen mit den Grundbesitzern. Aktuell führen wir eine Diskussion, ob wir nicht einen Sessellift errichten. Ich gehe aber von einer zweiten Zehner-Gondel aus.

Sind solche Investitionen in Zukunft häufiger notwendig, um im Konzert der Großen zu bleiben?
Die Planai ist die touristische Lebensader der Region. Hinter jeder Investition steckt eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, wir haben ja nichts zu verschenken. Der Mitbewerb schläft auch nicht, die Italiener geben zurzeit Gas, die Tiroler und Salzburger sowieso.

Sind moderne, große Gondeln, Sessellifte mit Sitzheizung und möglichst wenig Schlepplifte die Zukunft?
Ich möchte eine Lanze für Schlepplifte brechen. Wir denken darüber nach, wieder mehr Schlepper zu bauen. Am Dachstein haben wir vor zwei Jahren zum Beispiel einen neuen Schlepper gebaut. Der Einstieg ist leichter geworden und vor allem in höheren Lagen machen sie durchaus Sinn, weil du ja auch für die Spur mehr Schnee brauchst. Bei den Sesselliften hat sich viel getan, besonders bei der Sicherheit. Das mit der Heizung hat sich nur in Österreich raufgepeppelt, in den USA gibt es bis 3.000 Meter nicht einmal eine Schutzhaube.

Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Bahnen, hält die neue Zehner-Gondel in den Händen.
So soll die Mittelstation der neuen Zehner-Gondel aussehen. Insgesamt kostet der Bau 27 Millionen Euro. | Foto: Doppelmayr
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