Masstentests im Mürztal
Chaotischer Vorlauf in den Gemeinden
Am 12. und 13. Dezember sollen die Massentests in allen Teilen der Steiermark durchgeführt werden. Auch im Mürztal laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Seitens der Gemeinden gibt es zunehmend Kritik an Bund und Land. (Die Befragungen der Bürgermeister wurden am Donnerstag, 3. Dezember, durchgeführt.)
Schlechte Kommunikation
"Wir wissen noch immer nicht, was wir tun müssen und wofür die Gemeinden zuständig sind" heißt es aus Kindberg. "Wir haben unsere größten Gebäude als Standorte bei der BH angegeben, aber wenn es morgen heißt, dass wir die Testlinien auf fünf Standorte aufteilen müssen, dann müssen wir alles über den Haufen werfen", so Bürgermeister Christian Sander. Wir versuchen Personal und Infrastruktur so gut wie möglich vorzubereiten, aber wenn wir nichts genaues wissen, ist das schwer. Wir haben zum Beispiel nur aus dem Radio erfahren, dass die Website zur Anmeldung am Montag online geht", verdeutlicht Sander das Problem.
Auch in Krieglach sieht man sich hinsichtlich der Zurverfügungstellung der gesamten Infrastruktur vor eine großen Herausforderung getellt. Steht mit dem Veranstaltungszentrum (VAZ) zwar eine geeignete Räumlichkeit für die Testungen fest, so hat man hier allerdings Bedenken was die technische Umsetzung angeht. "Neben Personal müssen wir zahlreiche Laptops, Drucker und eine gesamte Notfallorganisation auf die Beine stellen. Zudem brauchen wir einen IT-Ansprechpartner für alle Testtage", erklärt Bürgermeistern Regina Schrittwieser. "Es ist sehr viel Arbeit, die hier an den Gemeinden hängenbleibt", so die Bürgermeisterin. Mit den Testungen des Bildungspersonals findet in Krieglach dieses Wochenende bereits eine Art Testlauf statt. Die anderen Gemeinden können Beobachter schicken, um daraus für das nächste Wochenende zu lernen.
Es wird eifrig vorbereitet
Etwas gelassener sieht Mürzzuschlags Bürgermeister Karl Rudischer die Lage. "Ich bin kein Mann großer Vorwürfe, weil es für alle eine schwierige Aufgabe ist, aber ja, es kommen stündlich neue Informationen, was wir nicht alles aus dem Hut zaubern sollen", meint Rudischer. "Wir versuchen natürlich alles so gut wie möglich bereitzustellen und dann schaffen wir das schon", so das Mürzer Stadtoberhaupt. Feststeht, dass in Mürzzuschlag sechs Testlinien benötigt werden, vier davon werden im Stadtsaal, zwei im Casino Hönigsberg vorbereitet.
Keine offizielle Info
Bisher keine offiziellen Bestätigungen, ob die Standorte benötigt werden, gibt es in Spital am Semmering sowie in Neuberg, wie uns die Bürgermeister Reinhard Reisinger und Peter Tautscher verraten. "Wir gehen davon aus, dass auch bei uns Testungen stattfinden sollen und bereiten den Mehrzwecksaal so gut wie möglich vor, offiziell wissen wir allerdings noch nichts", so der Spitaler Bürgermeister Reinhard Reisinger. "Die Kommunikation ist wirklich eine Enttäuschung, die Bevölkerung gehört informiert, wie, wo und wann die Testungen stattfinden. Außerdem kann sich nicht jeder online anmelden und für Postaussendungen wird es bald zu spät sein", ärgert sich Reisinger. Auch in Neuberg weiß man noch nicht, ob der Standort benötigt wird. "Geplant wäre die Teststation im VAZ Kapellen, wir bereiten alles vor aber müssen auch endlich Bescheid kriegen", sagt Peter Tautscher.
Bei allen befragten Bürgermeistern wird deutlich, dass man sich wesentlich mehr Unterstützung erwartet hätte und zum Teil vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. "Erst werden wir nicht informiert und wenn es Probleme gibt, sind wir auch noch die Dummen", bringt Reinhard Reisinger die Befürchtungen der Gemeindeoberhäupter auf den Punkt.
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