Freiwilligkeit als Unterrichtskonzept
Chaotisches Semester neigt sich dem Ende zu

Mit dem freiwilligen Distanzunterricht im bald endenden Semester hat man den höheren Schulen in der Region einen Bärendienst erwiesen.

MÜRZTAL. "Eine an sich gute Idee, die allerdings nichts Gutes bewirkt", beurteilt HAK-Mürzzuschlag-Leiter Erich Leitenbauer die bestehende Maßnahme, dass sich Schüler:innen quasi selbst aussuchen dürfen, ob sie in die Schule kommen oder im "Homeschooling" bleiben.
"Für den Unterricht wäre es wesentlich einfacher gewesen, wenn entweder alle im Distance Learning geblieben wären oder alle in den Präsenzunterricht geschickt worden wären. Das Problem sind diese Zwischenlösungen", so Leitenbauer. 

Die Mischung aus freiwilligem Präsenz- und Distanzunterricht stellte die Schulen in diesem Semester vor große Herausforderungen. | Foto: Hofbauer
  • Die Mischung aus freiwilligem Präsenz- und Distanzunterricht stellte die Schulen in diesem Semester vor große Herausforderungen.
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"Dass mit dem freiwilligen Distanzunterricht eine noch blödere Variante kommt, hätte ich nicht für möglich gehalten", zeigt sich auch Juri Höfler, Schulleiter am BORG Kindberg, nicht sonderlich begeistert davon. "Natürlich sorgt dies auch für Unsicherheiten bei den Schüler:innen und auch bei den Eltern", so Höfler.
"Auf der einen Seite hören sie, dass sie zu Hause bleiben sollen, um sich nicht anzustecken, auf der anderen Seite kriegen sie in der Schule halt wesentlich mehr mit", konkretisiert Leitenbauer. 

Wie ist deine Meinung zum Unterricht auf Frewilligkeitsbasis?

"Uns fragt niemand, wie wir zurechtkommen"

Als sehr fordernd und anstrengend bezeichnet auch Irene Maier, Schulleiterin der HLW und des Kollegs in Krieglach, das Semester. "In letzter Zeit mussten bereits täglich Covid-Meldungen gemacht werden. Für die Administration einer Schule, als auch für die Lehrkräfte, die ständig schauen müssen, dass sie alle Listen und Testpakete mithaben, ist das schon sehr fordernd und anstrengend."

"Von der Elternarbeit rede ich gar nicht, wenn manche nicht mitkriegen, dass ihre Kids gar nicht in der Schule sind. Auch müssen FFP2-Masken und Testkits laufend inventiert werden. Uns fragt niemand, wie wir mit diesen Zusatzaufgaben seit beinahe zwei Jahren zurechtkommen, wir machen es einfach unbezahlt", so Maier. 

Vom freiwilligen Distanzunterricht hält Juri Höfler, Schulleiter am BORG Kindberg, nur wenig.  | Foto: Hofbauer
  • Vom freiwilligen Distanzunterricht hält Juri Höfler, Schulleiter am BORG Kindberg, nur wenig.
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Das Tohuwabohu ist perfekt

"Jetzt mit Omikron ist das Tohuwabohu perfekt", weiß auch Juri Höfler. "Mit dem dynamischen Infektionsgeschehen, den langen Wartezeiten auf die Ergebnisse und den großen Unzuverlässigkeiten der Schul-PCR-Tests ist ein ruhiges Pandemie-Management am Standort BORG Kindberg beinahe unmöglich", sagt Höfler. 

Obwohl die Schulleiter so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückkehren möchten, zeigen sie durchaus auch Verständnis für die anhaltenden Proteste der Matura-Jahrgänge. "Es stimmt schon, dass diese Jahrgänge über Gebühr belastet waren. Sie machen, tun und lernen und sind immer da. Das muss ich ihnen hoch anrechnen. Aus meiner Sicht hätte nichts dagegen gesprochen, die mündliche Matura noch einmal ausfallen zu lassen", so Leitenbauer.

"Ich verstehe die Schülerseite natürlich. Aus Direktorensicht muss man aber auch sagen, dass wir die mündliche Matura auch vor zwei Jahren oder im letzten Jahr geschafft hätten. Es fehlt schon ein wesentlicher Teil, wenn es keine Form gibt, um sich mündlich zu präsentieren. Irgendwann müssen wir es wieder machen", sagt Höfler.

Und was sagen die Schüler:innen?

Die letzten beiden Jahre mit allen Höhen und Tiefen miterlebt haben die Kolleg-Student:innen in Krieglach. Wir haben Sie nach ihren Erfahrungen gefragt.

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