Rückbau
Der Kampf um die Haltestelle Hönigsberg hat gerade erst begonnen

Die Bürgerinitiative vor der abgerissenen Haltestelle in Fahrtrichtung Mürzzuschlag. Der Abriss bedeutet kein Aus für ihr Anliegen. | Foto: Bürgerinitiative
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  • Die Bürgerinitiative vor der abgerissenen Haltestelle in Fahrtrichtung Mürzzuschlag. Der Abriss bedeutet kein Aus für ihr Anliegen.
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Seit mehr als einem Jahr berichten wir nun bereits über den Kampf der Hönigsberger um ihre ÖBB-Haltestelle. Nun wurde der baufällige Wartebereich endgültig abgerissen. Für Gemeinderat Franz Rosenblattl und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter hat der Kampf aber gerade erst begonnen.

MÜRZZUSCHLAG-HÖNIGSBERG. "Für mich unfassbar. Alle reden vom „dekarbonisierten“ Verkehr – also ohne CO2-Ausstoß – die kleinen Leute werden aufgerufen, 'Öffis' zu verwenden, und gleichzeitig wird bestehende Bahninfrastruktur vernichtet", zeigt sich Monika Schöner von der Bürgerinitiative erschüttert über den Abriss der Haltestelle in Hönigsberg. 

Wie die ÖBB schließlich bestätigte, vermutete Franz Rosenblattl, KPÖ-Gemeinderat in Hönigsberg, richtig, dass die Arbeiten im Zuge der Streckensanierung durchgeführt wurden. "Ich glaube nicht, dass dadurch unumkehrbare Fakten geschaffen wurden", so Rosenblattl, dessen Kampfwille für eine gute Verkehrsanbindung dadurch nur weiter angeheizt wurde.

Der baufällige Wartebereich wird nun rückgebaut. | Foto: Hofbauer
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Auflassung der Haltestelle wurde notwendig

Seitens der ÖBB erklärt man den Abriss folgendermaßen: "Die Haltestelle Hönigsberg wird nun aus Gründen der Synergien mit laufenden Bauarbeiten und Sicherheit rückgebaut. Die Auflassung wurde leider notwendig, um die betrieblichen Voraussetzungen für ein künftig verbessertes Bahn-Angebot entlang der Südstrecke zu schaffen, das sowohl den Semmering-Basistunnel, als auch die Koralmbahn berücksichtigt (Anm.: in Form eines österreichweit integrierten Taktfahrplans). Wir nehmen die Anliegen der Hönigsberger natürlich ernst, Fakt ist aber auch, dass die Haltestelle Hönigsberg, die am geringsten frequentierte Haltestelle im Mürztal war, weshalb die Wahl auf diesen Halt fiel", so Rosanna Zernatto-Peschel von der ÖBB Konzernkommunikation. 

Wie zufrieden sind Sie mit dem öffentlichen Verkehrsangebot im Mürztal?

Zudem weisen die Bundesbahnen auf den neuen Busfahrplan hin, der bereits im Sommer 2021 in Betrieb gegangen ist. "Dieser beinhaltet fast einen Stundentakt zwischen Mürzzuschlag und Kindberg sowie zusätzliche Fahrten in der Früh, zu Mittag und an Schultagen zwischen Mürzzuschlag und Krieglach. Ein weiterer Vorteil des Buskonzeptes ist, dass die Haltestellen deutlich näher den Wohnobjekten liegen und somit die Fußwege zu einem öffentlichen Verkehrsmittel deutlich verkürzt werden. Bei den neuen Fahrplänen wurde, neben der Anbindung zum Zentrum Mürzzuschlag, vor allem auf eine gute Anbindung zum Railjet in Mürzzuschlag in Richtung Graz geachtet", schreibt die Pressesprecherin in einem Statement an MeinBezirk.at.

Schon seit 12.12.2021 hält in Hönigsberg kein Zug mehr. | Foto: Hofbauer
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"Das Alternativprogramm funktioniert nicht"

Ganz anders sieht das die Bügerinitative: "Das Ersatzprogramm funktioniert einfach nicht. Die Versprechungen mit den frühen Busverbindungen wurden nicht eingehalten. Es geht weiter. Der Kampf hat gerade erst begonnen", so Rosenblattl.

In einem nächsten Schritt will sich die Bürgerinitiative direkt an den Landtag wenden. Dafür werden 1.500 Unterschriften benötigt. "Wir werden in naher Zukunft mit einer neuen Petition starten. Wenn wir 1.500 Unterschriften zusammenbekommen, muss sich der Landtag damit beschäftigen. Dahingehend befinden wir uns gerade in den Vorbereitungen", erzählt Gemeinderat Thomas Geßlbauer. Wann die Petition starten soll, steht noch nicht fest.

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