Baureportage
Gleichenfeier im neuen Stanzer Ortszentrum (+Video)
Das neue Stanzer Ortszentrum wächst stetig voran. Mit dem Richtfest wurde das erste Etappenziel erreicht.
Am Rohbau und am Dachstuhl gibt es nichts mehr zu rütteln. Somit war es vergangene Woche Zeit für das Richtfest im neuen Stanzer Ortszentrum, an dem seit Oktober 2018 akribisch gearbeitet wird. Zahlreiche Anrainer und am Bau Beteiligte versammelten sich dabei, um einen ersten Blick auf das Großprojekt zu werfen.
Ein Ortszentrum für Alt und Jung
Neben dem Gemeindeamt sind bis dato die Grundmauern eines komplexen Wohnbaus mit acht Wohnungen mit betreubarem Wohnen für ältere Menschen und acht Starterwohnungen für die Jugend entstanden. "Wenn im Ortszentrum ein Wohnbau entsteht, war klar, dass es ein generationenübergreifendes Projekt sein wird. Die Jüngeren können von den Älteren lernen und umgekehrt", so Pichler. Gebaut wurden zwei Holzbauten, die durch einen gemeinsamen Innenhof getrennt werden. Im Erdgeschoss wird der neue Stanzer Nahversorger auf 300 Quadratmetern Platz finden. Durch einen Nutzungsmix mit Postannahmestelle und einigen Café-Tischen soll der neu gestaltete Platz zu einem allgemeinen Treffpunkt werden.
Stanzer brauchten ein neues Lagerfeuer
"Wir haben ein neues Lagerfeuer in Stanz gebraucht und nichts eignet sich besser als ein solches Dorfzentrum, um die Leute wieder näher zusammenzubringen", freut sich Bürgermeister Fritz Pichler über das Erreichen des ersten Etappenziels. Zwischen Trafik und Nahversorger führt eine neue Gasse zum Wohnplateau sowie zum Gemeindeamt. Sämtliche Bereiche werden durch den zentralen Lift behindertengerecht erreichbar. Das bestehende Gemeindeamt selbst wird auf einen zeitgerechten Standard gebracht und durch einen neuen Zubau erweitert. In diesem wird der neue Gemeinderatssaal untergebracht sein und mit einem Fassungsvermögen von rund 100 Personen auch als Multifunktionsraum dienen. Über dem neuen Festsaal werden weitere Wohnungen entstehen.
Kosten für Ortszentrum Stanz überschaubar
Da 80 Prozent des Stanzer Gemeindegebietes mit Wald bestückt sind, setzt die Gemeinde auch bei diesem Projekt auf Holz als intelligenten Baustoff. Mit der Siedlungsgenossenschaft Wohnbaugruppe Ennstal als Bauleiter konnte der perfekte Partner für die Umsetzung gewonnen werden. Die Sanierung des Gemeindegebäudes beläuft sich auf 1,6 Millionen Euro, wobei die Hälfte mittels Bedarfszuweisung vom Land Steiermark abgedeckt wird. Der Wohnkomplex inklusive Nahversorger und allem drum und dran erfordert eine Investition von 3 Millionen Euro, welche zur Gänze von der Ennstaler Wohnbaugruppe übernommen wird. Somit bleibt das Gemeindegebäude im Eigentum der Gemeinde, die Wohngebäude im Eigentum der Ennstaler.
Viele Hände greifen ineinander
Nach einem ausführlichen Bürgerbeteiligungsprozess, bei dem entschieden wurde, das Stanzer Ortszentrum neu zu gestalten, wurde bereits in einer frühen Phase des Projekts die Nussmüller Architekten ZT GmbH aus Graz an Bord geholt. So konnte in enger Zusammenarbeit eine auf die Bedürfnisse der Gemeinde zugeschnittene Studie entwickelt werden, aus der heraus sich das Wohngebäude neben dem Gemeindeamt entwickelte. Neben den 16 Wohneinheiten, der Einbindung eines Nahversorgers sowie der Erschaffung einer Begegnungszone war die Freistellung des "Sewera Haus" ein wesentliches Element in der Planung. Dieses wird komplett saniert und wieder in der ursprünglichen Bausubstanz hergestellt. Das Pub sowie der Kost-Nix-Laden im Erdgeschoss bleiben erhalten.
Die Betriebe und ihre Arbeiten im Detail
Über eine Bauträgerauschreibung auf Basis ihrer definierten Ziele konnte die Gemeinde schließlich die Wohnbaugenossenschaft Ennstal als Partner gewinnen, die seit Oktober 2018 die Bauleitung – in Person von Gerhard Scherer – des Projekts übernommen hat.
Die Firma Sterlinger & Co BaugmbH in Kindberg wurde mit den Baumeisterarbeiten für den Neubau inkl. Außenanlagen und dem Umbau des bestehenden Gemeindeamtes beauftragt. Deren Arbeiten erstreckten sich von den Erdarbeiten über die Abbruch- und Unterfangungsarbeiten im Gemeindeamt bis hin zum Rohbau sowie zu diversen Putzarbeiten.
Das Ingenieurbüro Stengg aus Knittelfeld ist für die Planung und Fachbauaufsicht der elektrotechnischen Anlagen verantwortlich.
Sämtliche Installationen der Heizungs- und Sanitäranlagen im kompletten Objekt werden von der Johann Fasching Installations GmbH aus Kindberg durchgeführt.
Die Dachdecker und Spengler der Herbitschek GmbH übernehmen die gesamte Blechdacheindeckung für den Gemeindebau sowie des Neubaus, die Folien-abdichtung in den Laubengängen, die Abdichtung der Tiefgarage sowie der Geschäftsräume und diverse Umbauarbeiten am "Sewera-Haus".
Die Planung und Fachbauaufsicht der gesamten haustechnischen Anlagen erfolgte durch die TBH Ingenieur GmbH aus Seiersberg-Pirka.
Sämtliche Elektrotechnik, beginnend bei der Multimediaanlage über Antennen- und Notlichtanlage, das EDV Netzwerk wie auch die LED Beleuchtung, wird von der Firma Hitziger aus Frohnleiten installiert.
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