Rudolf Hofbauer
"Jeder Euro wurde zweimal umgedreht"

Im letzten Jahr konnte in der Langenwanger Gemeindekassa ein fettes Plus erwirtschaftet werden. | Foto: Hofbauer
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Langenwangs Bürgermeister Hofbauer erklärt im Gespräch, was mit den 600.000 Euro Überschuss passieren soll.

Unlängst wurde der Langenwanger Rechnungsabschluss 2018 öffentlich kundgemacht. Nach der Bezahlung sämtlicher Rechnungen ist es der Gemeinde gelungen, einen Überschuss von 600.000 Euro zu erwirtschaften. Wir haben uns mit Bürgermeister Rudolf Hofbauer über den Einsatz der Geldmittel sowie über weitere Projekte unterhalten.

Wie ist es gelungen, diesen doch außergewöhnlich hohen Betrag zu erwirtschaften?
RUDOLF HOFBAUER: Wir haben auf der Ausgabenseite sehr sparsam gewirtschaftet. Jeder Euro wurde zweimal umgedreht. Zudem konnten wir Mehreinnahmen durch Ertragsanteile und durch die Kommunalsteuer verzeichnen. Des Weiteren sind wir sehr dankbar, dass wir einige Projekte mit Bedarfsmittelzuweisungen vom Landeshauptmann umsetzen konnten.
Sind durch die Sparmaßnahmen Projekte auf der Strecke geblieben?
Wir haben im letzten Jahr trotzdem viel gemacht. Das größte Projekt betraf den Wasser- und Kanalbau. In den letzten drei Jahren wurden 15.000 Laufmeter Wasserleitungen verlegt. Zudem wurden insgesamt 23 Straßen, Brücken und Wege saniert. Außerdem haben wir in den Hochwasserschutz investiert und konnten die Nachmittagsbetreuung in der NMS und der Volksschule weiter ausbauen.

Was passiert nun mit den überschüssigen 600.000 Euro?
570.000 Euro davon wurden bereits in den Rechnungsabschluss eingearbeitet. Diese werden zum Teil in die Freiwillige Feuerwehr, in den Umbau der Volksschule für die Nachmittagsbetreuung und in die Betriebsausstattung der Musikschule investiert. Zudem wird damit der Siglhof saniert. 90.000 Euro fließen in den Lärmschutz der ÖBB Südbahn, 80.000 Euro stehen für die Sanierung der Gemeindestraßen bereit. Außerdem soll um 58.000 Euro ein universell einsetzbares Kommunalfahrzeug angeschafft werden.

War nicht auch von der Errichtung eines neuen Ortszentrums die Rede?
Das ist ein Millionenprojekt, welches bis 2022 umgesetzt werden soll. Zurzeit befinden wir uns hier in der Ideenfindung, bei der sich die Bürger im Rahmen von Workshops beteiligen. Unter dem Titel "Neue Mitte" möchten wir die drei Plätze im Rathauspark, am Kriegerdenkmal und am Markterhebungsstein zu einem Ortszentrum bündeln.

Gibt es irgendwelche Entwicklungen rund um das Sorgenkind Steinbruch Pretul?
Der Steinbruch hat viele Höhen und Tiefen gehabt. In den letzten Jahren war er wirklich ein Sorgenkind, doch nun haben wir mit den Firmen Kohlbacher und Schaberreiter zwei neue Vertragspartner für die nächsten 25 Jahre gefunden. Die Vorbereitungen laufen. Im April soll mit den Arbeiten begonnen werden.

Langenwang ist eine der wenigen Zuzugsgemeinden im Mürztal. Wie kommt's?
Darauf bin ich besonders stolz. Im letzten Jahr verzeichneten wir 150 Wegzüge und 162 Zuzüge. Dies ist nur möglich, wenn Wohnungen, Bildungseinrichtungen und Infrastruktur passen. Im kommenden Jahr bauen wir 14 neue Mietwohnungen in der Grazerstraße. Zudem sind wir sehr stolz auf die Firma Kohlbacher, die weitere 18 Wohnungen errichtet. Außerdem haben wir zurzeit 13 "normale Häuslbauer" in Langenwang.

Eine letzte Frage zu Ihrer persönlichen Zukunft, stellen Sie sich 2020 noch einmal der Wahl?
Ich habe viel Freude an meiner Arbeit und werde 2020 wieder für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. Ich habe kaum Gründe mich zu ärgern, das spüren die Menschen auch. Die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien funktioniert gut. Über 90 Prozent der Beschlüsse im Gemeinderat erfolgen einstimmig.

Das Interview wurde von Bernhard Hofbauer geführt.

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