Hilfseinsatz
Langenwanger helfen in Kroatien
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Gemeindevertretung Langenwang brachten die alten Tische und Stühle der Volksschule sowie 500 Liter Mineralwasser nach Hrvatska Kostajnica in Kroatien. Die Gemeinde wurde Ende 2020 schwer von einem Erdbeben zerstört.
Bei einem schweren Erdbeben am 29. Dezember 2020 bei Petrinja kamen sieben Menschen ums Leben, weitere 26 wurden verletzt. In der Epizentralregion kam es zu schweren Schäden, so auch in der kleinen Gemeinde Hrvatska Kostajnica Nahe der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Mit einer Magnitude von 6,4 auf der Momenten-Magnituden-Skala, war es eines der schwersten je in Kroatien instrumentell registrierten Erdbeben. Eine kroatische Pflegerin aus Krieglach, sie kommt aus dem Krisengebiet, die mit einer Langenwanger Pflegerin Kontakt hält, erzählte von den schlechten Zuständen in ihrer Heimatgemeinde. Als die Gemeindevertretung und die Freiwillige Feuerwehr Langenwang davon erfuhren, erklärten sie sich spontan bereit hier zu helfen und einige notwendige Güter nach Kroatien zu bringen.
Kein Trinkwasser
"Also all jene, die bei uns sudern, sollten einmal in diese Region nach Kroatien fahren", sagt Langenwangs Bgm. Rudolf Hofbauer. Das Erdbeben Ende 2020 hat in der Gemeinde Hrvatska Kostajnica mit 1.700 Einwohnern 20 Häuser unbewohnbar gemacht, die Volksschule und auch die Feuerwehr gibt es nicht mehr. "Und auch die Trinkwasserversorgung funktioniert nach mehr als einem halben Jahr danach auch noch nicht", erzählt Hofbauer. Die Schüler müssen seit dem Erdbeben in eine andere Schule, sieben Kilometer weit entfernt, fahren. Und genau dahin brachten Feuerwehrkommandant Gerhard Asinger, Helmut Pretterhofer, Michael Tschiggerl, Maximilian Wurzwallner und Christian Schöggl sowie die beiden Gemeindevertreter Bürgermeister Rudolf Hofbauer und Amtsleiter Andreas Schütky die 56 alten Tische und Stühle der Langenwanger Volksschule sowie 500 Liter Mineralwasser. "Die Möbel sind noch gut. Zu schade, um sie wegzuschmeißen. Die gehören vielleicht nur ein wenig abgeschliffen und neu lackiert", sagt Schütky.
Weitere Hilfe
"Nach dem Entladen der Tische und Sessel und weiteren Hilfsgütern wurde uns von der Schulleitung der herzlichste Dank ausgesprochen", betont Hofbauer. Die Direktorin der Schule kochte Kaffee, anschließend war der Hilfstrupp aus Langenwang noch bei jener Pflegerin zu Hause eingeladen, die den Tipp für die notwendige Hilfe weitergab. "Nach rund 750 km Fahrstrecke und acht Stunden Rückfahrt sind weitere gemeinsame Hilfsaktionen geplant", so Hofbauer abschließend.
Die Volksschule Langenwang wurde nach 20 Jahren mit 100 neuen Tischen und Stühlen ausgestattet. Kostenpunkt 70.000 Euro.
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