Helden des Alltags
Mobile Pflege: "Wir fahren russisches Roulette"

Das Team vom Mobilen Dienst im Aflenzer Becken kümmert sich um 120 Klienten. | Foto: Hilfswerk Steiermark GmbH
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  • Das Team vom Mobilen Dienst im Aflenzer Becken kümmert sich um 120 Klienten.
  • Foto: Hilfswerk Steiermark GmbH
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Theresia Bruckgraber ist in der mobilen Pflege tätig. Von Kindberg aus macht sie sich tagtäglich über St. Lorenzen bis St. Ilgen, Etmißl, Thörl, Aflenz und Turnau auf, um ihre Klienten zu versorgen.

Sie ist Teil des Mobilen Dienstes Aflenzer Becken der Hilfswerk Steiermark GmbH. "Wir fahren russisches Roulette, es ist nur eine Frage der Zeit, wann uns eine Kugel trifft", bringt Bruckgraber ohne Umschweife die Sache auf den Punkt, denn die Sicherheitsmaßnahmen bzw. Abstandsregelungen greifen in der mobilen Pflege nicht. 

Die Herausforderung ist das Unberechenbare

"Körperkontakt ist bei uns völlig normal, wir müssen uns bei vielen Klienten ja um die tägliche Körperpflege kümmern", erklärt die Kindbergerin. Jeden Tag sind sie und ihre Kollegen mit acht bis 15 Klienten in Kontakt. Dies führt auch zu einer gewissen Unsicherheit im Team, da die Menschen ja nicht völlig abgeriegelt leben, sondern durchaus auch Kontakt mit anderen Menschen haben, die infiziert sein könnten. "Hygienevorschriften und Schutzmassnahmen werden von uns, laut Vorgaben der Landesgeschäftsstelle, natürlich wahrgenommen. Leider trägt Covid-19 aber keine farbige Schleife, die 'Achtung' signalisiert", so Bruckgraber. "Die Herausforderung für unsere Belegschaft ist das Unberechenbare. Wir können nicht wie im Krankenhaus eine Station schließen wenn sich Verdachtsfälle auftun", verdeutlicht die Einsatzleiterin Ursula Rappold die Lage. In ihrem Einzugsgebiet kümmern sich 22 Mitarbeiter um 120 Klienten. Schutzausrüstungen sind vorhanden. Seitens der Leitung fühlt man sich in Anbetracht der Lage dennoch gut aufgestellt. 

Theresia Bruckgraber ist auch bei schwierigen Bedingungen für ihre Klienten da.  | Foto: Bruckgraber
  • Theresia Bruckgraber ist auch bei schwierigen Bedingungen für ihre Klienten da.
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"Von den Klienten selbst bekommen wir total unterschiedliche Reaktionen zu spüren. Die einen leben in einer anderen Welt und kümmern sich nicht um Corona, andere wiederum sind sehr aufgeregt. Wir versuchen natürlich Ruhe zu verbreiten und Klienten sowie Angehörigen die Angst zu nehmen", sagt Bruckgraber. "Manche haben ihre Versorgung etwas reduziert, aber der Großteil ist heilfroh, dass wir noch kommen", ergänzt Rappold.

Das Team vom Mobilen Dienst im Aflenzer Becken kümmert sich um 120 Klienten. | Foto: Hilfswerk Steiermark GmbH
Theresia Bruckgraber ist auch bei schwierigen Bedingungen für ihre Klienten da.  | Foto: Bruckgraber
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