Von Mürzzuschlag bis Trofaiach
Steigerung der Nachtbus-Fahrgastzahlen

Der Nachtbus fährt Samstagnacht zwischen Mürzzuschlag und Trofaiach. Im Schnitt nutzten 2023 140 Personen pro Nacht den Bus. | Foto: Regionalmanagement Obersteiermark Ost
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  • Der Nachtbus fährt Samstagnacht zwischen Mürzzuschlag und Trofaiach. Im Schnitt nutzten 2023 140 Personen pro Nacht den Bus.
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Der Nachtbus ist schon fast 20 Jahre unterwegs. Die aktuellen Fahrgastzahlen von 2023 zeigen, dass dieses Angebot nach wie vor sehr beliebt ist – im Vergleich zum Vorjahr konnte eine Steigerung von 21 Prozent erzielt werden. Seit 2018 liegt die Projektverantwortung beim Regionalmanagement Obersteiermark Ost, ins Leben gerufen hat diese Idee aber der Mürztaler Markus Zelisko.

BRUCK-MÜRZZUSCHLAG/LEOBEN. Ein tragischer Verkehrsunfall 2004 bei der Heimfahrt von einer Disco am Semmering von sieben Jugendlichen war für Markus Zelisko Anlass, 2005 einen Nachtbus ins Leben zu rufen.

Viele Jahre sind vergangen, der Nachtbus fährt noch immer, seit 2018 unter der Projektleitung vom Regionalmanagement Obersteiermark Ost. Und das mit einem Rekord bei den Fahrgastzahlen: 2023 nutzten bei 52 Fahrten rund 7.100 Personen den Nachtbus – eine Steigerung von 21 Prozent. Umgerechnet auf die Nacht waren es im Schnitt 140 Personen.

Meilensteine

Die Zuständigkeiten für den Nachtbus haben sich einige Male geändert, das Angebot wird aber laufend evaluiert und verbessert. Mittlerweile fährt der "Nachtbus Hochsteiermark", einst „Nachtbus Mürztal", jeden Samstag auf Sonntag von Mürzzuschlag bis Trofaiach und retour, in stark frequentierten Abschnitten im Stundentakt. Seit 2020 ist er mit dem Fahrplan der S-Bahn und dem Bus abgestimmt.

Abrufen kann man den Fahrplan am schnellsten in der Bus-Bahn-Bim-App. Der Nachtbus fährt alle Bus-Haltestellen auf der Route an. Klima-Ticket-Besitzer sowie Jugendliche mit einem Top-Ticket fahren gratis. Für alle anderen kostet die Fahrt 2,50 Euro pro Richtung oder 4 Euro für die ganze Nacht.

Andrea Pillhofer, Nachtbus-Projektleiterin und Jugendmanagerin.  | Foto: Ekatarina Paller
  • Andrea Pillhofer, Nachtbus-Projektleiterin und Jugendmanagerin.
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Mit dem Nachtbus zum Event

Was sich auch im Laufe der Jahre entwickelt hat, sind sogenannte Eventfahrten. Nachtbus-Projektleiterin und regionale Jugendmanagerin Andrea Pillhofer betont: „Durch zusätzliche Fahrten zu beliebten Events wie der Gösser Kirtag, das Grün-Weiß-Open-Air und 50 Jahre Maurer's wird das sichere Heimkommen auch unter der Woche gewährleistet.“

Auch für das heurige Jahr sind wieder drei Eventfahrten zu regionalen Großveranstaltungen geplant. Melden kann man sich dafür direkt beim Regionalmanagement Obersteiermark Ost. Wichtig ist, dass die Veranstaltung "von regionaler Bedeutung ist und hauptsächlich für die Jugend ist". Alleine beim Gösser Kirtag und beim Open-Air waren es knapp 200 Gäste, die in einer Nacht mit dem Bus befördert wurden.

Starke Samstage

Die stärkste Samstagnacht war 2022 beim Zeltfest Mürzhofen und 2023 bei der Iron Road for Children in Leoben. "Starke Samstage haben wir auch zu Bauernsilvester, rund um den Schulbeginn, Fasching und Ostern", weiß Andrea Pillhofer, Nachtbus-Projektleiterin und Jugendmanagerin.

"Fortgehverhalten anders"

Die Herausforderungen für das Regionalmanagement liegen auf der Hand: "Das allgemeine Fortgehverhalten hat sich geändert. Weggehen ist teurer geworden. Das Feiern hat sich auf private Feste und Großveranstaltungen verlegt. Auch von diesen wollen wir Jugendliche in Zukunft weiter sicher nach Hause bringen", so Pillhofer.

Eines ist jedoch fix: Im Rahmen des Busbündels Mürztal ist der Nachtbus bis 2031 gesichert. Der Nachtbus ist ein Projekt vom Regionalmanagement und wird mit Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes unterstützt sowie durch die 14 Gemeinden mitfinanziert.

Ein Bild aus dem Jahr 2015: Die Projektverantwortlichen Valerie Böckel (vorne, 1.v.l.), Christoph Bammer (vorne, 2.v.l.) und Jochen Werderitsch (vorne, 3.v.l.) mit den BürgermeisterInnen und Regierungskommissären der Nachtbus-Gemeinden sowie Vertretern von Postbus. | Foto: Stadt Bruck/Maili
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Ein Rückblick

2005 hat der Mürztaler Markus Zelisko den "Nachtbus Mürztal" ins Leben gerufen. Damals war er Obmann der "Jungen Generation" der SPÖ im Bezirk Mürzzuschlag. Unterstützt bei der Umsetzung wurden Zelisko und sein Team damals von der Postbus AG und Herbert Stelzer. Neben den Fahrkartenerlösen und einer Landesunterstützung trugen und tragen die Gemeinden die Finanzierung.

Die Hauptroute damals war zwischen Mürzzuschlag und Bruck. Anschlussstellen gab es damals auf den Semmering, nach Mürzsteg, nach Veitsch und in die Stanz. Sechs Jahre lag die Projektleitung dann bei Christoph Bammer von der Jungen Generation. 2019 wurde das Projekt evaluiert, die neue Projektleitung übernahm 2018 die Regionalmanagement Obersteiermark Ost GmbH, welche schon seit Jahren durch das Jugendmanagement das Projekt stark unterstützte.

Das Regionalmanagement

Seit dem Jahr 1995 betreut die Regionalmanagement Obersteiermark Ost GmbH, der acht Personen angehören, serviceorientierte Projekte, die eine nachhaltige Regionalentwicklung unterstützen. In einer engen Abstimmung mit regionalpolitischen Entscheidungsträgern werden Aktionen initiiert und umgesetzt.

Die Basis dafür ist die Vernetzung zwischen der Wirtschaft und der Bevölkerung der Bezirke Bruck-Mürzzuschlag und Leoben. Finanziert werden die Projekte aus Mitteln des Regionalressorts des Landes Steiermark wie auch durch das Steiermärkische Landes- und Regionalentwicklungsgesetz.

Mehr Informationen findest du unter www.nachtbus.at

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