Im Ehrenamt
Stein auf Stein: ihr Bauobjekt ist die Burgruine Hohenwang

Ein Teil des "harten Kerns" vom Burgverein Langenwang mit Obmann Gerald Posch (2.v.re.) – fast jeden Samstag arbeiten sie bei der Ruine. | Foto: Reithofer
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  • Ein Teil des "harten Kerns" vom Burgverein Langenwang mit Obmann Gerald Posch (2.v.re.) – fast jeden Samstag arbeiten sie bei der Ruine.
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Seit Jahrzehnten arbeiten Mitglieder des Burgvereins Langenwang an der Wiederherstellung der Burgruine Hohenwang.  

Die Burgruine Hohenwang ist das Wahrzeichen Langenwangs. Seit 1961 bemühen sich Mitglieder des Burgvereins unentgeltlich um den Erhalt und die Wiederherstellung der einst mächtigen Burg 100 Meter oberhalb des Ortes. Jeden Samstag sind die Mitglieder vor Ort, um die Burgruine instand zu halten bzw. Teile auszugraben und zu rekonstruieren. Der Verein wurde 1961 von Gerhard Wresounig gegründet. Gerald Posch ist seit 1984 beim Verein dabei und seit 2009 Obmann. In den letzten 36 Jahren wurden sage und schreibe 19.000 Arbeitsstunden vom Verein geleistet.

Jeden Samstag im Einsatz

Seit 36 Jahren führt Gerald Posch genau Buch darüber, welche Mitglieder vom Burgverein Hohenwang was, jeden Samstag bei der Ruine gearbeitet haben sowie darüber, welches und wie viel Material sie gebraucht haben. Und so lässt sich auch leicht nachlesen, dass seit 1984 der Verein 107 Tonnen Kalk bzw. Zement verarbeitet hat, um die Burgruine in Schuss zu halten. "Das Wissen über die Ruine und auch wie man sie nachbaut, haben wir uns im Laufe der Jahre angeeignet. Geschichte, vor allem jene von Burgen und Schlössern, hat mich schon immer interessiert. Schon als junger Bub war ich mit den Pfadfindern auf der Ruine, um oben zu arbeiten", erinnert sich Posch.

Küche freigelegt

Eines der Highlights in den vielen Jahren war für Posch und sein Team die Ausgrabung der Küche im Bereich der Hochburg wie auch der Fund von Resten eines Kachelofens. "Ein Experte hat sich das angeschaut und den Fund auf Ende des zwölften Jahrhunderts datiert", erzählt Posch. Heuer wurde schon die "Einmannpforte" saniert und etliche Ausbesserungen beim Zwinger gemacht.
Der Burgverein Hohenwang zählt über 100 Mitglieder. Beim "harten Kern", wie Posch sagt, dabei sind neben ihm u. a. Arnold Pirker, Sabine Primec, Reinhard Eicher und Peter Pretterhofer. Auf Anfrage werden von den Mitgliedern auch Führungen gemacht. Was Posch in seiner Obmannschaft noch erreichen möchte? "Die Ecke bei der Nordmauer fertigstellen. Dann wäre die gesamte Nordseite perfekt abgesichert", sagt der 67-Jährige.

Errichtet vor 1160

Die einst mächtige Burg Hohenwang, errichtet auf einem steilen, nach Südwesten fast senkrecht abfallenden Felsberg, ist heute nur mehr eine Ruine. Sie zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Wehrbauten der Obersteiermark zu dieser Zeit. Es wird vermutet, dass sie bereits vor 1160 von der Familie Landesere, die sich Herren von Hohenwang nannten, gebaut wurde. Die Burg war unter anderem im Familienbesitz der Herren von Eppensteiner, Stadeck, Montfort, Fladnitz oder Scherffenberger.

Die Burg Hohenwang

Sie bestand einst aus der Hochburg sowie zwei Vorwerken, die durch zwei Gräben von der Hauptburg getrennt, mittels Zugbrücken und Wehrmauern aber verbunden, waren. Der Zugang zur oberen Burg war durch drei Zugbrücken und drei Tore geschützt. Die Burg war bzw. ist aufgeteilt in Halsgraben, Vorwerk, Haupttor, Vorburg, Bastei, Wehrgalerie, Wohnung/Palas, Hauptburg, Burgkapelle, Wasserversorgung sowie einen Turnierplatz.

Im Laufe der Zeit

Im Laufe der Jahrhunderte musste die Burg viel aushalten – massiv wurde sie gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch u. a. Steinraub und ein Erdbeben zerstört; im Zweiten Weltkrieg wurden weitere Teile durch Bombenabwürfe stark beschädigt. Die Burgruine ist im Privatbesitz der Industriellenfamilie Schrack (Wien) und ist ein beliebtes Ausflugsziel im Sommer. Seit Jahrzehnten findet am ersten Sonntag im Juli der Hochschloss-Kirchtag bei der Ruine statt.

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