Kuriose Wintersaison
Zwiespältige Bilanz der Skigebiete

"Hackl fährt Ski" – zum Abschluss eine erste Saisonbilanz eines absolut verrückten Skiwinters. | Foto: Ekaterina Paller
  • "Hackl fährt Ski" – zum Abschluss eine erste Saisonbilanz eines absolut verrückten Skiwinters.
  • Foto: Ekaterina Paller
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Herausfordernd war diese Skisaison definitiv für alle Betreiber. Wir haben um eine Bilanz gebeten. Von den Skigebieten der Hochsteiermark sind derzeit nur mehr das Stuhleck und der Präbichl in Betrieb. Alle anderen haben schon abgestellt.

Dramatische Hauptsaison

Fabrice Girardoni als Obmann der Fachgruppe Seilbahnen und Geschäftsführer der Stuhleck Bergbahnen dazu: „Wirtschaftlich war die Saison natürlich alles andere als schön. Die großen Skigebiete im Ennstal und auch wir am Stuhleck werden trotzdem bis zum Ostermontag weiterfahren, da es sich von den Gästezahlen her mittlerweile zu einer normalen Nachsaison entwickelt hat. Die Hauptsaison war allerdings dramatisch. Vor allem Skigebiete, die normalerweise viele Nächtigungen verbuchen, verzeichnen Einbußen von bis zu 80 Prozent. Steiermarkweit haben wir einen Gästerückgang von 60 bis 70 Prozent. Im Vergleich mit den westlichen Bundesländern stehen wir damit allerdings sogar noch gut da. Das liegt daran, dass wir bunter durchstrukturiert sind und auch viele Orte haben, die von Tagesgästen abhängig sind. Die Skigebiete, die näher an den Ballungszentren liegen, hatten heuer bessere Chancen, aber auch hier verzeichnen wir einen Gästerückgang von 20 bis 50 Prozent. Am Stuhleck befinden wir uns da auch am oberen Ende dieser Statistik. Wir haben vor allem die Obergrenze von 3.000 Tagesgästen zu spüren bekommen."

Durchwachsene Stimmung

Zufrieden zeigte man sich auf der Aflenzer Bürgeralm. Günther Essenko: "Wir hatten um 50 Prozent mehr Zutritte als im Vorjahr und sind dem Rekordwinter vor zwei Jahren sehr nahegekommen."
Anders hingegen die Stimmung in Mariazell. Johann Kleinhofer: "Die Saison war sehr schwach, wir haben Einbußen um die 60 Prozent erlitten. Wir haben die Notbremse gezogen und die Saison Ende Februar vorzeitig abgebrochen. Anders als die übrigen Skigebiete der Hochsteiermark sind wir sehr von der Hotellerie und den Nächtigungsgästen abhängig."
Präbichl-Geschäftsführer Johann Roth: „Die Besucher in diesem Winter sind vorwiegend aus Leoben und Umgebung, das ist unser Kernbereich. In den Wiener Semesterferien verzeichneten wir guten Zuspruch aus Niederösterreich. Es war deutlich erkennbar, dass sich die Leute durchaus zwei Stunden ins Auto setzen, um bei uns einen Skitag verbringen zu können."

Die Kleinen profitierten

In Turnau konnte man sich als "Nahversorger" im Bereich des Skisports etablieren, ein Konzept, das heuer aufgegangen ist. Erwin Rossmann: "Die umliegenden Vereine haben hier stets perfekte Bedingungen vorgefunden und vor allem jene Skifahrer, die nur ein paar Stunden Ski fahren wollten, haben uns ebenso gerne aufgesucht. Wir hatten 80 Betriebstage, sonst sind es immer so um die 100. Mit der Saison sind wir absolut zufrieden."
"Zufriedenstellend", so bewertet Jakob Holzer die Saison am Niederalpl. "Wir hatten weniger Betriebstage aufgrund des fehlenden Naturschnees. Aber an jenen Tagen, an denen wir geöffnet hatten, waren wir mit dem Gästezulauf sehr zufrieden. Vor allem die Wiener Semesterferien waren besuchermäßig der Hammer."
Halbwegs zufrieden ist man auf der Veitsch: Arno Russ: "Wir sind zufrieden und noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Als kleines Skigebiet konnten wir von Corona sogar profitieren. Viele, die am Stuhleck keinen Platz mehr hatten, sind zu uns weitergefahren. Bilanz und Umsatz schauen gut aus, aber dennoch hatten wir heuer 5.000 Gäste weniger. Ich bin selten zufrieden, aber mit dieser Saison müssen wir zufrieden sein."

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