Bewegungsmangel
Schwere Saison für Mürztaler Kinder und Jugendliche

Wie hier in Allerheiligen absolvierten die Kapfenberger Bulls alljährliche Volksschultouren. Dies geht heuer leider nicht.  | Foto: Hofbauer
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Kein Turnen in den Schulen, keine Trainings in den Vereinen. So wirkt sich der Bewegungsmangel aus.

Dem zunehmenden Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken, ist schon außerhalb einer Pandemie eine Löwenaufgabe. Corona erschwert die Bedingungen beträchtlich. Wir haben uns bei der Sportunion sowie bei diversen Mürztaler Vereinen dahingehend umgehört.

Am Ball bleiben

"Es ist jetzt ganz wichtig, dass wir die Kinder in irgendeiner Form weiter begleiten", erklärt Arne Ölknecht von der Sportunion Steiermark. "Die Auswirkungen von Bewegungsmangel in Form von chronischen Krankheiten sind bekannt. Das ist insgesamt eine große Problematik. Jetzt wird um 30 Prozent mehr herumgesessen. Dies wirkt sich auch auf die Ausgeglichenheit der Kinder aus. Vor allem für Kleine ist es schwer zu verstehen, was da gerade passiert. Genug Bewegung sorgt für eine kognitive Balance", so Ölknecht. Um das Angebot während Lockdown und Homeschooling zu gewährleisten, hat die Sportunion eine Offensive gestartet, um Vereine online fit zu machen und TrainerInnen und LehrerInnen das Rüstzeug für diese herausfordernde Zeit mitzugeben.

Bei den Bulls Kapfenberg werden regelmäßig Videotrainings für jede Altersgruppe zur Verfügung gestellt. | Foto: Hofbauer
  • Bei den Bulls Kapfenberg werden regelmäßig Videotrainings für jede Altersgruppe zur Verfügung gestellt.
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Auch die Basketballer der Kapfenberg Bulls setzen bereits auf Videotrainings für ihren Nachwuchs. Auf einem eigenen Youtube-Kanal werden regelmäßig Trainings für verschiedene Altersgruppen angeboten. Dennoch gestaltet sich die Nachwuchsarbeit der letzten Monate als äußerst schwierig. "Dadurch, dass zahlreiche Trainingseinheiten ausfallen mussten und müssen, können wir viele Übungen nicht fortsetzen, auf die wir im Trainingsplan normalerweise aufbauen", meint Sascha Sander, Nachwuchsleiter der Bulls Kapfenberg. "Langzeitliche Folgen für die Kinder wird es sicherlich geben, in welchem Ausmaß kann ich nicht abschätzen, aber der Bewegungsmangel bringt große Nachteile für Koordination und Prägung der körperlichen Bewegung mit sich", so Sander. Besonders bitter für die Bulls ist auch, dass die diesjährigen Volksschuleinheiten nicht stattfinden können. "Damit konnten wir immer die meisten Kinder für den Sport animieren", so der Nachwuchsleiter.

Sportliche Qualität leidet

Kinder in ihren Schulen für den Sport zu begeistern, können momentan auch nicht die Beachelors aus Kindberg. Dennoch verzeichnete der Volleyballverein in der Zeit vor dem zweiten Lockdown die größte Trainingsbeteiligung seit jeher. "Die Kinder wollen sich ja bewegen, vor allem benötigen sie aber auch den sozialen Kontakt in der Mannschaft", meint Beachelors-Obmann Helmut Graber. Das große Problem in der heurigen Nachwuchsarbeit ist das ständige Auf- und Abfahren. "Wenn kein regelmäßiges Training stattfinden kann, verlierst du die Jugend", so Graber. Langfristig gesehen ist er der Meinung, dass jüngere Jahrgänge große Probleme haben werden, wenn auch der Schulsport komplett ausfällt. "Die mangelnde Bewegung wird sich auch auf die künftige Qualität des Sportes auswirken", ist Graber überzeugt.

Die Nachwuchsarbeit gestaltete sich noch nie so schwierig. | Foto: KK
  • Die Nachwuchsarbeit gestaltete sich noch nie so schwierig.
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Auf ein jähes Ende der derzeitigen Situation hofft auch Helmuth Wagner, Obmann des Fußballvereins Phönix Mürzzuschlag. "Natürlich würden die Kinder lieber trainieren und spielen, aber leider dürfen sie ja nicht. Durch Probleme mit dem Nachwuchs steht auch der Unterbau der Kampfmannschaft bereits auf wackeligen Beinen. Ich hoffe, dass es im Frühjahr wieder losgeht, damit die Jugend an die frische Luft kommt", können dem Obmann der Mürzzuschlager Kicker wohl nur alle beipflichten.

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