Mein Österreich

Von Mürzsteg zum Goalgetter der Wiener Austria

Einen Befreiungsschlag der Wiener Austria gab es zuletzt beim 4:0-Heimsieg über Blau-Weiss Linz. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hatte der 28-jährige Mürzsteger Flügelflitzer Andreas Gruber, der in diesem Spiel drei Treffer erzielte: "Drei Treffer habe ich in der Bundesliga auch noch nie erzielt, das war auch für mich ein Highlight. Habe dem Trainer gesagt, dass ich nicht hinausgehe, bevor ich nicht das dritte Tor habe", lächelte Gruber. Der Linksfuß führt klar mit sieben Treffern nach zehn Runden die Bundesliga-Torschützenliste an, erzielte allein 70% der Bundesliga-Tore der Veilchen. Wettbewerbsübergreifend brachte es der Obersteirer sogar auf elf Tore in 16 Pflichtpartien.

Nach wie vor kommt er mit seiner Familie sehr gern in die Heimat , um Eltern und Großeltern zu besuchen. Begonnen hat seine Karriere schon früh in der Kindheit beim Phönix Mürzzuschlag, wo sein Onkel aktiv war und auch sein Uropa damals eine Funktion hatte. Mit elf Jahren ging es dann nach Graz zum GAK, bevor er mit nicht ganz 15 Jahren in die Jugendabteilung des SK Sturm kam. Dort marschierte der schnelle Außenbahn-Spieler von der U15, U16 und U18 bis zur Kampfmannschaft und U20 und U21-Nationalmannschaft durch. 2017 folgte der Abschied aus Graz zum SV Mattersburg, ehe er über den LASK nach einer längeren Verletzung zur Austria Wien kam. 

Nach seinen zuletzt gezeigten Leistung gab es natürlich auch Interessenten aus dem Ausland: „Interesse war schon da, aber ich habe gesagt, ich werde nur einen Schritt machen, der für mich und die Familie Sinn macht. Es waren ein paar Sachen aus der zweiten deutschen Liga, aber ich will lieber bei der Austria bleiben, als in die 2. Liga zu gehen. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Natürlich will man noch einen Schritt machen, das Ziel war immer die deutsche Bundesliga, was mir aber bis jetzt verwehrt geblieben ist. Ich bin aber einer, der nie aufgibt und immer weiter Gas gibt. Wenn man 28 oder 29 ist und ein lukratives Angebot hat, das auch aus einer familiären Perspektive Sinn macht, kann man das dann auch nicht ablehnen. Ich konzentriere mich aber jetzt auf uns und nicht auf irgendwelche anderen Dinge.“ 

Was dem 28-Mürzsteger noch fehlt, ist eine Einberufung in das österreichische Nationalteam: "Natürlich freut man sich, wenn man ins Nationalteam einberufen wird, aber ich mache mir jetzt keinen Druck oder ärgere mich, wenn ich nicht dabei bin. Der Teamchef macht die Einberufung und alles andere kann ich nur mit Leistung beeinflussen. Ich bin, glaube ich, auf einem guten Weg und den will ich auch weiterführen.“ Auch wenn ihn einige Verletzungen immer wieder zurückgeworfen haben, ist Gruber immer wieder gestärkt zurück gekommen und kann den Nachwuchsspieler aus der Region folgendes mitgeben: "Wenn man besser werden möchte, oder nach einer Verletzung zurück kommen will, dann muss man mehr tun als die anderen und immer alles geben", sagte Gruber zum Abschluss.