Lehre, Aus- und Weiterbildung
Mit einer Lehre beruflich punkten

- In der Steiermark gab es im Jahr 2022 fast 5.000 weibliche Lehrlinge. Die Zahl steigt weiter an.
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STEIERMARK. Die heimischen Betriebe haben auch 2022 wieder mehr Lehrlinge ausgebildet. Laut WKO Österreich befanden sich mit Jahresende rund 108.000 Lehrlinge in 27.300 Lehrbetrieben in Ausbildung. Die heimischen Betriebe würden sogar noch deutlich mehr Lehrlinge ausbilden, wenn sie genügend Bewerbungen hätten. Im Jahresschnitt 2022 konnten rund 11.000 Lehrstellen rein rechnerisch nicht besetzt werden, weil es zu wenige Bewerberinnen und Bewerber gab.
Auf Angebote hinweisen
"Umso wichtiger ist es, auf die vielfältigen Angebote unter dem Dachbegriff ´Lehre´ hinzuweisen. Mit der Lehre mit Matura oder der neuen Dualen Akademie in aussichtsreichen Zukunftsberufen wird die duale Ausbildung für angehende Schlüsselfachkräfte interessant. Damit gibt es speziell auch für Maturantinnen und Maturanten oder Umsteigerinnen und Umsteiger von den Unis und Hochschulen maßgeschneiderte Ausbildungsangebote“, betonte Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Bevorzugte Lehrberufe
Laut einer WKO Steiermark-Statistik waren 2021 bei den 15.328 Lehrlingen folgende Lehrberufe besonders begehrt: Metalltechnik 2.022 Lehrlinge, Einzelhandel 1.530 Lehrlinge, Elektrotechnik 1.530 Lehrlinge, Kraftfahrzeugtechnik 1.252 Lehrlinge, Installations- und Gebäudetechnik 664 Lehrlinge, Bürokaufmann 528 Lehrlinge, Mechatronik 504 Lehrlinge, Tischlerei 430 Lehrlinge, Koch/Köchin 370 Lehrlinge sowie Frisöre 349 Lehrlinge.
Weibliche und männliche Berufe
Von den insgesamt 4.948 weiblichen Lehrlingen sind derzeit die meisten, nämlich 1.114 in der Einzelhandelsausbildung gefolgt von 452 im Bereich Bürokauffrau und 309 als Friseurinnen beziehungsweise Stylistinnen. Im Bereich der Metalltechnik werden derzeit 269 junge Damen ausgebildet. Dieser Bereich zählt wiederum zu den beliebtesten männlichen Berufen, denn von den insgesamt 10.380 männlichen Lehrlingen machen derzeit 1.753 die Ausbildung zum Metalltechniker. 1.409 Lehrlinge haben sich für Elektrotechnik entschieden, 1.185 für Kraftfahrzeugstechnik und 644 für Installations- und Gebäudetechnik. Für die Lehre als Koch haben sich die wenigsten, nämlich 221 Lehrlinge entschieden.
Schulische Vorbildung
Die meisten Lehrlinge, 33,3 Prozent, haben eine Polytechnische Schule besucht. 19,4 Prozent kommen aus einer berufsbildenden höheren Schule, 16,1 Prozent aus der Mittelschule, 11,1 Prozent aus landwirschaftlichen Schulen, 11,4 Prozent aus einer allgemeinbildenden höheren Schule, 6,3 Prozent aus sonstigen Berufsbildenden mittleren Schulen sowie 2,4 Prozent aus sonstigen Schulen.
Digi-Scheck
Erfreulich ist, dass das Wirtschaftsministerium die Förderung für die Lehre 2023 im Vergleich zu 2022 um 40 Mio. Euro auf 270 Mio. Euro aufstockt. "Mit der Basisförderung für die Übernahme von Lehrlingseinkommen, Unterstützungsleistungen wie Vorbereitungskurse und der bis 2024 verlängerte und 5 Mio. Euro umfassende "Digi-Scheck" wurde ein gutes Paket geschnürt“, so Kühnel.
So setzen inzwischen bereits gut zwei Drittel der Ausbildungsbetriebe in der Lehrlingsausbildung auf digitale Medien. Der Erwerb von digitalen Zusatzkompetenzen ist ein wichtiger Baustein in der Ausbildung. Zudem macht die Digitalisierung auch in der Berufsorientierung nicht Halt: Virtuelles Berufe-Schnuppern mit VR-Brillen ist nun in allen Schulen möglich, sodass sich die Jugendlichen quasi in die Arbeitsplätze von Lehrberufen „beamen“ können.
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