Eine Königin gibt sich die Ehre
Die Formel 1 kehrt 2014 ins Murtal zurück - eine Analyse.
Die Ampeln stehen zumindest auf Orange für das lange ersehnte Comeback der Formel 1 in Spielberg. Überraschend haben Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz und Formel 1-Zampano Bernie Eccle-stone am Dienstag via Presseaussendung die Rückkehr der Königsklasse nach Öster-reich für 2014 avisiert. Mit dem 6. Juli wurde auch der Termin für den ersten „Grand Prix von Österreich“ nach elf Jahren festgelegt. In weniger als einem Jahr sollen die Motoren also wieder am Ring dröhnen. Der Weg dahin ist allerdings nicht frei von Schikanen.
Schon seit der Eröffnung des Red Bull Rings im Jahr 2011 wussten „Projekt Spielberg“-Insider, dass die Königsklasse früher oder später in die Region zurückkehrt. Dass das jetzt so schnell vonstatten geht, damit hat natürlich niemand gerechnet. Der Jubel und die Euphorie nach der Vollzugsmeldung waren am Dienstag jedenfalls riesig. Auf den diversen sozialen Netzwerken kamen Glückwünsche aus allen Teilen der Region - und Dankesbekundungen an Didi Mateschitz. Dazu gab es erste Meldungen von ausgebuchten Beherbergern für das kommende Formel 1-Wochenende.
Auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport stimmten in den Jubel ein: „Die Steiermark ist mit der Rückkehr der Formel 1 wieder eine globale Veranstaltungsdestination und damit die erfolgreichste Eventregion Österreichs“, verkündeten etwa die Reformpartner Landeshauptmann Franz Voves und Vize Hermann Schützenhöfer. Unter die Glückwünsche von Sportgrößen wie Niki Lauda und Helmut Marko mischten sich die regionalen Stimmen von Fritz Grillitsch bis hin zu Thorsten Wohleser von der Jungen Generation.
Doch ist dieser Jubel verfrüht? Die Ausrichtung des „Grand Prix von Österreich“ ist keinesfalls fix, vielmehr an einige Bedingungen geknüpft. Die größten Hürden gibt es wohl mit Besucherzahlen und Lärmbelästigung zu überwinden. Zurzeit sind am Ring maximal 40.000 Besucher pro Veranstaltungstag zugelassen, außerdem gelten strikte Lärmauflagen. Beides müsste binnen eines Jahres geändert werden, wozu man wohl erneut eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in Kauf nehmen müsste. Allein das Wort lässt vielen Murtalern die Haare im Nacken zu Berge stehen. Bei einem UVP-Verfahren hätten jedenfalls auch die Anrainer rund um Ring-Ombudsmann Karl Arbesser wieder Parteienstellung ...
Eine geringere Herausforderung stellen wohl die baulichen Maßnahmen rund um das Ringgelände dar. Zusätzliche Tribünenplätze und Adaptierungen im Bereich der Ring-Gebäude dürften für Red Bull nicht mehr als ein Klacks sein. Die Pläne für weitere Bauwerke liegen zudem längst in der Schublade. Das ursprünglich bei der Einfahrt geplante Gebäude in Form eines riesigen Heckflügels könnte also demnächst realisiert werden, zudem auch die Genehmigung dafür bereits vorliegen soll.
Eines ist jedenfalls gewiss: Red Bull macht üblicherweise keine halben Sachen - und das schon gar nicht öffentlich. Grünes Licht dürfte also tatsächlich schon 2014 am Red Bull Ring aufleuchten.
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