Nici Schmidhofer
"Jeder erwartet sich einen guten Schmäh"
Nicole Schmidhofer hat in St. Moritz ihre Ära als neue ORF-Kamerafahrerin erfolgreich gestartet und brennt auf ihren nächsten Einsatz am kommenden Wochenende in Val d'Isère.
MURAU. Im Sommer hat Nicole Schmidhofer ihre erfolgreiche Rennsportkarriere nach 16 Weltcupsaisonen mit 173 Starts, vier Siegen und der kleinen Kristallkugel in der Abfahrt beendet. Jetzt ist sie in ihrer neuen Rolle als ORF-Kamerafahrerin wieder auf die Rennpisten zurückgekehrt - in St. Moritz, wo es für sie 2017 WM-Gold gab.
Nici Schmidhofer: Die Strecke kenne ich ganz gut, ich freue mich riesig und hoffe, dass ich den Fans zu Hause ein bisschen was näherbringen kann. Auf welche Art und Weise kann ich nicht sagen, viele haben mich schon gefragt, was ich eigentlich geübt habe. Ich habe nicht sehr viel geprobt, weil ich eher ein spontaner Typ bin. Es ist so spontan wie beim Podcast „Wos dahinter steckt“ von Conny Hütter und mir und so werde ich es auch beim Kamerafahren anlegen.
- Wie ist die Vorbereitung vom Körperlichen her gelaufen?
Ich habe erst relativ spät die fixe Zusage bekommen, daher war ich bis Mitte September nicht wirklich darauf vorbereitet. Ich habe nämlich nicht mehr gerechnet, dass es für heuer noch was wird. Seit der Zusage habe ich mein Leben kurzfristig wieder umgestellt und das Trainieren wieder in meinen Alltag integriert. Ausdauersportlerin war ich noch nie, also nicht wundern, wenn ich ein bisschen schnaufe. An der Kraft scheitert es nicht - höchstens an der Luft. Am Ende geht es um Skifahren und dass ich den Leuten viel näherbringen kann, ich glaube das sollte schon drin liegen.
- Das „Mundwerk“ in diese Richtung passt ja auch dazu?
Ja, das ist der Druck, der zuletzt immer mehr gestiegen ist. Jeder erwartet sich, dass ich es unglaublich gut und mit einem Schmäh mache. Ich muss allen sagen, Skifahren ist was Schönes und es macht sehr viel Spaß. Es ist aber nicht einfach, während man da runterfährt auch noch den einen oder anderen Schmäh unterzubringen. Ich weiß daher nicht, was da wirklich herauskommen wird aus meinem Mundwerk - aber ich hoffe halt, dass es passt.
- Warum ist die berufliche Entscheidung überhaupt in diese Richtung gefallen?
Ich hatte sehr viele Ideen und dann festgestellt, alles geht nicht. Dann habe ich versucht, Prioritäten zu setzen. An erster Stelle war dabei das Kamerafahren. Im Frühjahr haben schon einige gesagt, ob ich schon gehört hätte, dass Alexandra Meissnitzer nicht mehr unbedingt fahren will. Da habe ich mir gedacht, ich rufe an und frag nach, dann hat es aber relativ lange gedauert, bis die Entscheidung gefallen ist. Im Hinterkopf war natürlich auch, meine Reha-Trainer- und Masseurausbildung fertig zu machen.
- Spät, aber doch ist es dann das Kamerafahren geworden, sozusagen hat es doch mit dem Traumjob in der Rennsportpension geklappt?
Ich habe versucht, etwas zu finden, das genauso viel Spaß macht wie das Rennfahren. Vielleicht ist es das Kamerafahren oder auch nicht. Wenn es nicht der Fall ist, dann ist es damit Ende März wieder vorbei und ich mach was anderes. Wenn es mir taugt, hoffe ich natürlich, dass ich es noch länger machen darf.
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