Brian Parks „Das Haus" im THEO
Kampflesben und Gestrige im Clinch

Ziemlich geschockt scheint hier das Ehepaar Rothmund. - Von links: Alexander Kropsch, Sigrid Sattler, Ute Veronika Olschnegger und Julia Faßhuber.
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  • Ziemlich geschockt scheint hier das Ehepaar Rothmund. - Von links: Alexander Kropsch, Sigrid Sattler, Ute Veronika Olschnegger und Julia Faßhuber.
  • hochgeladen von Hans Georg Ainerdinger

„Das Haus", aus der Zeit, wo man noch anständige Häuser für anständige Menschen gebaut hat. Das Theater Oberzeiring feierte mit dieser Komödie des New Yorkers Brian Parks seinen Spielzeit-Auftakt.

OBERZEIRING. „Wir waren frisch verliebt!" - „Das waren wir auch - damals.” Ihre Konversation besteht längst schon aus kleinen Nadelstichen, ergänzenden Verbesserungen. Aber jetzt haben Doris und Martin Rothmund endlich das passende Pärchen für ihr nach dem Auszug der Kinder zu groß gewordenes, ihrer Meinung nach perfektes Haus gefunden. Das aus diesem Grund keinesfalls verändert werden soll. Aber bis jetzt haben sie nur Mona gesehen. Jetzt sollen die Schlüssel übergeben werden. „Wo ist denn ihr... ?". Zahnarzt und Weinliebhaber Martin scharwenzelt um Mona herum, die schon die Anzahlung geleistet hat. Man will ja würdige Nachfolger, keine Ausländer oder Andersfarbigen. Oder so.

Doch dann kommt Monas Partner. Eine Partnerin. Linda. Aha. Naja. Eine stabile Beziehung. Nach dem anfänglichen Austausch von Nettigkeiten beginnt über die verlangte Exhumierung des geliebten Hundes im Garten, ein in rot geplantes Zimmer und ebenso geplante Adoptivkinder aus Eritrea mit eritreischen Vornamen eine gnadenlose Zimmerschlacht. Beide Paare haben voll aufmunitioniert, decken gegenseitig Defizite schonungslos auf. Martin wehrt sich gegen die „Kampflesben", seine Frau Doris widmet ihm ein Glas Burgunder mit starkem Abgang - ins Gesicht. Versucht, „gewaschenes" Geld mit dem Fön zu trocknen. Und doch: Auf dem emotionalen Scherbenhaufen tanzen beide Paare.

Verdienter Premierenapplaus

In der Regie und dem Raum von Peter Faßhuber agieren: Von freundlich-betulich-sanft bis kreischend explosiv Sigrid Sattler als Doris Rothmund. THEO-Neuzugang Alexander Kropsch brilliert als ihr Gatte Zahnarzt Martin im verbalen Florettfechten und packt wie die als eloquente, selbstbewusste Anwältin Mona großartige Ute Veronika Olschnegger zwischendurch den Bidehänder aus. Julia Faßhuber - ihr Auftritt bitte - setzt als Mona-Partnerin Linda dieses Arsenal im Kampf der Lebensentwürfe ebenso gekonnt ein. Bei der - wie immer - ausverkauften Premiere gab es verdienten Applaus.

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