Murau/Murtal
Die Krankheitswelle hat uns derzeit voll erfasst

- Ärztin Mariella Reichsthaler (3. v. r.) und ihr Team sind derzeit gefragt.
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Atemwegserkrankungen und grippale Infekte sorgten zuletzt für rund 40.000 Krankenstände in der Steiermark. Auch Murtaler Ärzte sind gefordert und haben Tipps zur Prävention.
MURAU/MURTAL. Die Geschichte wiederholt sich immer zu Jahresbeginn. Nach den Weihnachtsferien kehren die Kinder in Schulen und Kindergärten, Arbeitnehmer an ihre Arbeitsplätze zurück. Das ist ein starker Antreiber für Virenaktivität und die Krankenstände steigen dann im Jänner in lichte Höhen. Auch heuer gibt es dafür keine Ausnahme: "Nach wie vor ist eine starke Influenza-Aktivität in ganz Österreich zu verzeichnen. Die Krankenstandszahlen sind durch die echte Grippe und durch grippale Infekte zuletzt weiter gestiegen", erklärt Andreas Krauter, Chefarzt der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).
Dunkelziffer ist höher
Die ÖGK liefert auch die entsprechenden Zahlen dazu: Ende Jänner gab es in der Steiermark über 13.000 grippale Infekte, fast 1.000 Grippe-Fälle und insgesamt 39.500 Krankenstände. Die Dunkelziffer liegt freilich höher, erfasst sind lediglich ÖGK-Versicherte. Explizite Zahlen für die Bezirke Murau und Murtal werden zwar nicht genannt, diese dürften sich aber durchaus in Relation zur Gesamtzahl bewegen.
Kinder betroffen
"Ich kann das auf jeden Fall bestätigen, es gibt viele Atemwegsinfekte, grippale Infekte und teils auch Covid. Es ist immer so, zwei Wochen nach Wien trifft die Welle im Jänner bei uns ein", sagt Allgemeinmediziner Martin Handel aus Knittelfeld. "Wir merken das auch bei uns in der Praxis, vor allem bei Kindern breiten sich die Infekte stark aus", bestätigt auch Ärztin Mariella Reichsthaler. In ihrer Praxis in Weißkirchen tummelten sich im Jänner täglich an die 200 Patienten.
Welle flacht ab
Die gute Nachricht: Durch die Semesterferien im Februar wird die Grippewelle in der Regel zumindest unterbrochen - und es gibt Präventionstipps. "Menschenmengen sollte man eher meiden, dafür Hände desinfizieren und generell auf Hygiene achten", raten die Mediziner. Populär sind zurzeit etwa Vitamin C-Infusionen. Mariella Reichsthaler erklärt: "Viele schwören darauf, das ist aber sehr individuell. Wenn, dann muss man es regelmäßig machen, da der Körper kein Vitamin C speichern kann." Es schade auch nicht, eine gewisse Immunität aufzubauen. Bei Kindern seien etwa bis zu 16 Infekte jährlich nichts Außergewöhnliches.

- Martin Handel rät zur Prävention: "Gesunde Ernährung, Schlaf und viel Bewegung."
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Tipps zur Prävention
Bei der ÖGK rät man nach wie vor zur Grippeimpfung, da die drei gängigsten Virenstämme im aktuellen Impfstoff enthalten seien. "Die Grippeimpfung benötigt in der Regel etwa zehn bis 14 Tage, bis sie vollständig wirkt. Es wird empfohlen, jetzt die kostenlose Grippeimpfung in Anspruch zu nehmen, um sich zu schützen," sagt Andreas Krauter. Weitaus pragmatischere Tipps haben dagegen die regionalen Experten: "Gesunde Ernährung, Schlaf und Bewegung an der frischen Luft", hat etwa Martin Handel parat.
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