Probleme mit der Security
Geschichten aus dem Gericht Judenburg

Wir berichten regelmäßig von den Verhandlungen. | Foto: Pixabay
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MeinBezirk.at war besuchte wieder einige Verhandlungen am Bezirksgericht Judenburg. Richterin Helene Bader musste sich mit den Folgen von übermäßigem Alkoholgenuss und Streitigkeiten befassen.

JUDENBURG. „Der Security verfolgt mich schon seit langer Zeit, lange bevor er diesen Job hatte“, glaubt der 26-jährige Murtaler zu wissen, warum es diesmal zu einer Körperverletzung gekommen ist. Der 26-Jährige gibt zu, sehr viel Alkohol getrunken zu haben. Trotzdem ist ihm erinnerlich, dass ihm sein „Verfolger“ diesmal verboten habe, zu rauchen. „Alle um mich herum haben geraucht, nur ich nicht“, versichert er. Soviel Unrecht kann der zweimal Vorbestrafte nicht auf sich sitzen lassen. Er habe den Security sehr heftig geschupft, angeblich aber nur, um den Abstand zwischen beiden zu vergrößern. Dass er dabei den Gegner verletzt haben soll, könne so nicht stimmen. Er nannte Zeugen und zu deren Einvernahme wurde die Verhandlung vertagt.

Der Angeklagte fühlte sich verfolgt und meinte, dass jeder außer ihm rauchen durfte. | Foto: Pixabay
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Späte Einsicht

Für eine Großveranstaltung im Murtal hat ein 52-jähriger Gastronom dringend noch eine Kellnerin gebraucht. Eine 26-Jährige aus Reichenfels hatte zufällig frei und konnte einspringen. „Ich wollte nichts trinken, habe aber dann bis zu den Morgenstunden doch so viel Alkohol konsumiert, dass ich nicht mehr heimfahren wollte. Der Gastwirt hat mir angeboten, auf dem Parkplatz im Auto oder in einem Zelt mit anderen Kollegen zu schlafen." Dieses Angebot kam für sie nicht in Frage, sie entschloss sich, heimzufahren. Nach wenigen Kilometern fuhr sie gegen ein entgegenkommendes Auto. Der Lenker des gegnerischen Autos wurde verletzt. Gemessen wurden 1,7 Promille. Erst am nächsten Tag wurde ihr bewusst, dass es viel schlimmer hätte kommen können. Das gilt auch für die Strafe, die 750 Euro beträgt.

„Es war blöd von mir“

„Dann zünd ich mir ein kleines Zigarettchen an“, dürfte sich der 26-jährige Zusteller aus dem Murtal gedacht haben. Er hat mit seinen Kollegen nach dem Dienst zwei große Bier getrunken. Dann ist er bei Kobenz mit seinem Auto auf die Autobahn aufgefahren. „Ich wollte das vor mir fahrende Auto überholen, währenddessen steckte ich mir eine Zigarette in den Mund“, gesteht er. So abgelenkt, kam er zu nahe an das von einem Wiener gelenkte Auto, streifte dieses und drängte es so gegen die Leitplanke.

„Die Kombination Alkohol, rauchen und überhöhte Geschwindigkeit ist sicher ganz schlecht.“
Helene Bader, Richterin

Der Anwalt des Angeklagten ist der Meinung, dass das Rauchen und Trinken während der Fahrt üblich sei. Glücklicherweise wurde der Lenker des abgedrängten Fahrzeugs nicht, seine Beifahrerin nur leicht verletzt. Schmerzensgeld und den Schaden am Fahrzeug hat die Versicherung bereits bezahlt. Der Zusteller kam mit einer Diversion davon.

Stress im Supermarkt

Es war der Tag vor dem Heiligen Abend, im Supermarkt herrschte Gedränge. Eine 45-jährige Murtalerin war mit einem quengelnden Kind einkaufen. Um es zu beruhigen, gab sie dem Kind einen Klaps. Das regte eine 54-jährige Kundin auf. Es kam zu einem Wortgefecht, im Zuge dessen die 54-Jährige der Kontrahentin mit dem Einkaufswagen einen Stoß versetzte. Vor Gericht gaben sie sich versöhnlich. Auf Anordnung der Richterin werden sie bei Neustart das Geschehene aufarbeiten und je 150 Euro Buße für die Erledigung im Rahmen einer Diversion bezahlen.

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