Helden des Alltags
Klinische Psychologin hilft, wo sie nur kann

In der Serie "Helden des Alltags" stellt MeinBezirk.at wichtige Berufsgruppen in der Gesellschaft vor und hebt die Menschen, die eine wichtige Tätigkeit ausüben in den Vordergrund. Aber auch "vergessene" Berufe werden vor den Vorhang geholt. Dieses Mal wurden das LKH Murtal besucht und die Arbeit der klinischen Psychologinnen genauer unter die Lupe genommen.

MURTAL. Das LKH Murtal umfasst die Standorte Judenburg, Knittelfeld und Stolzalpe. Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hier unter dem Motto: „Menschen helfen Menschen“. Unterschiedliche medizinische Fachdisziplinen sind im Krankenhaus vereint. In der Serie "Helden des Alltags" hat MeinBezirk.at bereits einige Gesundheitsberufe im LKH Murtal (zur Übersicht) unter die Lupe genommen. Dieses Mal wurden die klinischen Psychologinnen besucht. Sie haben im LKH Murtal eine wichtige Rolle, denn sie arbeiten mit allen Abteilungen und Ambulanzen sowie mit anderen Krankenhäusern und Psychiatrien zusammen.

Die Leiterin Eva-Maria Tahedl (Mitte) kümmert sich zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen um die psychische Gesundheit am LKH Murtal. | Foto: RegionalMedien
  • Die Leiterin Eva-Maria Tahedl (Mitte) kümmert sich zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen um die psychische Gesundheit am LKH Murtal.
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Klinische Psychologin

Das Team der klinischen Psychologie an den Standorten Judenburg und Knittelfeld umfasst vier Mitarbeiterinnen. Die Leiterin Eva-Maria Tahedl hat MeinBezirk.at ihre Arbeit erklärt. Im Schnitt werden täglich acht akute Patientinnen und Patienten von ihnen besucht und behandelt. "Die Klinische Psychologie bietet ein umfangreiches Leistungsangebot von klinisch-psychologischer Diagnostik, Untersuchung und Behandlung bis hin zu Angehörigenbetreuung, Krisenintervention, Präventionsarbeit und Aufgaben in der Qualitätssicherung oder Schnittstellenarbeit an. Wir arbeiten eigenständig und fachkundig in vielfältigsten Spezialisierungen – so haben wir eine ausgebildete Schmerzpsychologin und ich bin klinische Neuropsychologin", so Tahedl. 

Gespräche, Diagnose, Behandlungen und Co. - der Beruf der klinischen Psychologin ist sehr umfangreich. | Foto: RegionalMedien
  • Gespräche, Diagnose, Behandlungen und Co. - der Beruf der klinischen Psychologin ist sehr umfangreich.
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Ein sehr umfangreiches Berufsfeld. Die Entscheidung für das Studium und die zusätzliche Ausbildung zur klinischen Psychologin, bereut die Leobenerin nicht:

"Ich liebe an meinem Beruf die Vielfalt meiner Tätigkeiten, die Arbeit mit Menschen und die Komplexität der Themenstellungen. Ich darf mich auch als Geschichtensammlerin verstehen, die so viele Biografien hören und aufbewahren darf. Man lernt mit jeder Begegnung."

Wird immer wichtiger

Tahedl hat schon jahrelange Erfahrung in diesem Bereich und blickt auch gerne auf ihre Einsätze zurück, denn sie weiß, wie wichtig ihre Arbeit ist. "Erst vor Kurzem habe ich eine ehemalige Patientin wieder getroffen. Sie war damals schwer traumatisiert. Mit meiner Hilfe konnte sie dann wieder in den Alltag zurückfinden. Als ich sie wieder getroffen habe, war es erfreulich zu sehen, wie gut sie sich entwickelt hat." Generell merkt sie gerade einen Umbruch in der Gesellschaft.

"Vor ein paar Jahren waren psychische Erkrankungen noch ein Tabuthema. Die psychische Gesundheit wird jetzt immer wichtiger und direkte Anfragen von Patientinnen und Patienten nehmen nun massiv zu. Auch die Angehörigenarbeit nimmt bei uns mittlerweile einen großen Stellenwert ein."
Eva-Maria Tahedl, Leiterin klinische Psychologie

Einige Herausforderungen

"Das Akutkrankenhaus ist ein hochflexibles Arbeitsfeld. Morgens beginnt man vielleicht akut mit einer Krisenintervention und wenig später führt man ein Entlassungsgespräch nach erfolgreicher Behandlung. In den letzten Jahren steigt der Mangel an freien Behandlungskapazitäten ab Entlassung. Uns ist es immer ein Anliegen, für Patientinnen und Patienten ein Nachsorgekonzept zu erstellen und Adressen zu vermitteln. Allerdings gibt es im niedergelassenen Bereich auch zunehmende Wartezeiten." Ob die Patientinnen und Patienten dann wirklich weitere Hilfe annehmen und bekommen, bleibt damit fraglich. 

"Es gibt nichts, was man mit uns nicht besprechen kann. Die subjektive Wahrnehmung von Problemen ist für jeden anders und wir wollen helfen", berichtet Eva-Maria Tahedl. | Foto: RegionalMedien
  • "Es gibt nichts, was man mit uns nicht besprechen kann. Die subjektive Wahrnehmung von Problemen ist für jeden anders und wir wollen helfen", berichtet Eva-Maria Tahedl.
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"Des Weiteren gibt es einen immensen Mehrbedarf an klinisch-psychologischer Behandlung und man könnte auch immer noch mehr tun. Die Menschen müssen sich zunehmend mit neuen Lebensaspekten, die durch Social Media, KI, etc. entstehen auseinandersetzen und trotz drei Millionen Follower vereinsamen sie oft zusehends", berichtet Tahedl.

Mehr Berufe aus der Serie "Helden des Alltags": 

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