Gemeinde Obdach
Kritik an neuen Wohnungen direkt neben der Kirche
Umstrittener Neubau neben Kirche und Friedhof sorgt in Obdach für Wirbel. Gemeinde reagiert darauf mit einem Infoschreiben an die Bevölkerung.
OBDACH. Die teils massive Kritik an einem Wohnbau-Projekt in Obdach hat die Gemeinde jetzt sogar dazu veranlasst, ein Infoschreiben an die Bevölkerung zu richten. Es geht dabei um ein Grundstück an der Wolfgangerstraße, direkt neben Kirche und Friedhof, auf dem zwei neue Wohnhäuser mit jeweils sechs Wohneinheiten entstehen sollen. Vizebürgermeister Christian Reiter (SPÖ) zeigt sich "enttäuscht" ob der Pläne:
"Mir tut das Herz weh, wenn ich bedenke, dass diese wunderschöne Ansicht in Zukunft nicht mehr gegeben ist."
Christian Reiter, Vizebürgermeister
Thema polarisiert
Auf sozialen Medien erntet Reiter Zuspruch, aber auch Gegenwind. Das Thema polarisiert jedenfalls in Obdach. Und zwar so sehr, dass Bürgermeister Peter Bacher (ÖVP) sich nun in einem Infoschreiben rechtfertigt: Das Grundstück sei bereits im Jahr 1985 erstmals als Bauland ausgewiesen worden. Seitdem habe der Flächenwidmungsplan mehrere Revisionen durchlaufen und im Mai 2021 Rechtskraft erlangt. Die Beschlüsse im Gemeinderat dazu seien großteils einstimmig ausgefallen.
Rechtsanspruch besteht
"Eine Rück- oder Umwidmung ist aus rechtlichen Gründen - auch mit der Begründung, dass sich der schöne Anblick auf unsere Kirche verändert, nicht möglich", stellt Bacher klar. Der Eigentümer habe einen Rechtsanspruch, der seitens der Behörde gar nicht verwehrt werden dürfe - in diesem Fall ist das die Siedlungsgenossenschaft Rottenmann. Der Bürgermeister habe keine Möglichkeit, den Bau zu verhindern, "ohne vorsätzlich Amtsmissbrauch zu begehen."
Bau beginnt demnächst
Bacher fungiert gleichzeitig auch als Aufsichtsrat der Genossenschaft. "Als solcher ist es meine Aufgabe, die Arbeit des Vorstandes zu kontrollieren, und nicht, Projekte zu verhindern", stellt er klar. Die Vorarbeiten für den Bau der neuen Wohnungen haben bereits begonnen, die Bagger dürften demnächst auffahren. Die Siedlungsgenossenschaft besitzt weitere Gründe in Obdach. Ein Grund am Sensenstiegl ist derzeit aber noch nicht bebaubar und ein Projekt nahe der bereits bestehenden Wohnungen in der Heinrich Köle-Straße wird aktuell aus Kostengründen nicht weiterverfolgt.
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