Steiermark-Premiere im Theo
Romys Pool als Hommage für Petra Stock

Das ist schon ein Gläschen wert, wenn man vom Schwimmlehrer gelobt wird. Von links: Werner Halbedl, Ute Maria Olschnegger, Christian Krall und Petra Stock. | Foto: Hans Georg Ainerdinger
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  • Das ist schon ein Gläschen wert, wenn man vom Schwimmlehrer gelobt wird. Von links: Werner Halbedl, Ute Maria Olschnegger, Christian Krall und Petra Stock.
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25 Jahre ist Petra Stock jetzt Ensemblemitglied im Theater Oberzeiring. Hat dort mit dem Kinderstück „Der kleine Vampir Vladimir" begonnen. Zahlreiche Highlights wie zuletzt in „Der Panther" oder „Der Kuss" folgten. Heuer feierte sie ihren 75er.

OBERZEIRING. Grund genug für Theaterleiter und Regisseur Peter Faßhuber, ein passenden Stück zu suchen. Mit „Romys Pool" des österreichischen Theaterautors Stefan Vögel hat er es gefunden. „Ich hab`mich so auf diese Rolle gefreut, als ich sie im Februar lesen durfte!" stellte die aus Solingen stammende, in Radkersburg wohnende Schauspielerin und Ex-Galeristin fest, „das THEO ist meine Familie!" Dienstag war Generalprobe, Mittwoch bei der ausverkauften Premiere gab es begeisterten Applaus für „Romys Pool".

Der Bagger arbeitet schon

84 Liebesbriefe an ihren untreuen, verstorbenen Mann hat Anna gefunden und hofft jeden Tag, dass er in der Hölle schmort. Jetzt am Ende ihres harten Arbeitslebens aber verwirklicht sich die pensionierte Zimmerwirtin den Traum von einem Pool im Garten. So einen, wie sie ihn im legendären „Der Swimmingpool"-Film mit Romy und Alain Delon gesehen hat. Der Bagger arbeitet schon. Zum Entsetzen ihres Sohnes Gottlieb, der die angeblich so demente Mutter sofort entmündigen und ab ins Pflegeheim verschieben will, um an Haus und Geld zu kommen.

Jetzt lernt sie auch noch Schwimmen

Es raucht noch ein wenig, wegen der vergessenen brennenden Kerze. Hausdame Ines, die sie schon zum Poolbau ermutigt hat, misst Anna den Blutdruck. Umsorgt sie, ermahnt sie mit ihrem slawischen Akzent, keine Kerzen anzuzünden. Anna, voll Tatendrang, will jetzt schwimmen lernen. Schon ist ein junger, fescher Schwimmtrainer da: Markus, von dem sie nach dem Unterricht begeistert hört, „talentiert" zu sein. Alarm: Wenn Ines mit Markus allein ist, spricht sie akzentfrei. Sie als Herrin über die Medikamente hat eigene Pläne. Markus ist ihr Vorhaben aber extrem unangenehm. Besuch kommt. Die von Oma begeisterte Enkelin planscht im Pool, der Schwimmlehrer ist hingerissen. Wer trickst jetzt wen aus?

Leben, bis ich sterbe

Dass Mutter „sein" Testament nicht unterschrieben hat, ärgert Sohn Gottlieb. „Warum? Geht es dir schlecht?" schnippt sie zurück.
Wie sie gedenkt, jetzt ihre Dinge zu ordnen? „Gar nicht. Ich werde leben, bis ich sterbe!".

Freude an der Arbeit

Seine Arbeit an dieser „wunderbaren Komödie über die schönen Kehrtwendungen im Alter und eine fulminante Rolle für eine fulminante Schauspielerin!" bereitete auch Regisseur Peter Faßhuber Freude. Genial auch sein Bühnenbild mit Überblendungen von kurzen Takes aus Originalfilm und Pool.

Tanz ins Vergessen

Petra Stock zieht in dieser Paraderolle als Zimmerwirtin Anna alle Register ihres hohen Könnens, spielt den zeitweisen Tanz ins Vergessen mit faszinierender Intensität, blitzt mit boshaften Kommentaren. Als Hausdame mit zwei Gesichtern überzeugt Ute Veronika Olschnegger. Die nicht nur omabegeisterte Enkelin verwirklicht gekonnt Julia Faßhuber. Christian Krall zeigt sich als zeitweise verlegen-sympathischer Aussteiger und Schwimmtrainer Markus. Werner Halbedl gibt dem erbgeilen Sohn Gottlieb in voller Intensität Charakter. Diese letzte Premiere der THEO-Spielzeit bildet als steirische Erstaufführung einen würdigen Abschluss.

Nächste Vorstellungen von "Romys Pool": 

  • Samstag, 5. August
  • Dienstag, 8. August
  • Mittwoch, 9. August
  • Freitag, 11. August
  • Mittwoch, 6. September
  • Samstag, 16. September
  • Mittwoch, 20. September

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