Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit
Der Journalismus auf dem Prüfstand

"Audiatur et altera pars" lautet der journalistische Grundsatz, der oft sträflich vernachlässigt wird. | Foto: Regionalmedien Steiermark
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  • "Audiatur et altera pars" lautet der journalistische Grundsatz, der oft sträflich vernachlässigt wird.
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Wie glaubwürdig ist heutiger Journalismus? Immer mehr Menschen zweifeln das, was ihnen Journalisten, Moderatoren und Kommentatoren in ihren Beiträgen als objektive Wahrheit servieren wollen, an. Ist Journalismus zur Ideologie mutiert? Die französischen Journalisten Philippe Cohen und Élisabeth Lévy haben vor einiger Zeit die Entwicklung ihres Berufsstandes auf den Prüfstand gestellt und analysiert. Ihr Fazit lautete, dass dieser den Kommunismus abgelöst habe. Jetzt sei es der Journalismus, der bestimme, was und wie gedacht werden soll und darf. Das lässt den Schluss zu, dass aus Information Indoktrination und Manipulation geworden ist. Aus Journalisten seien Prediger geworden, die (vermeintlich) immer auf der Seite der Guten stehen und gegen das Böse kämpfen würden. Abweichende Meinungen seien nicht mehr erlaubt, stellen sie fest. Aus einer Profession sei eine Mission geworden. Starker Tobak für unsereins. Bei selbstkritischer Betrachtung der aktuellen Medienszene ist diese Entwicklung aber nicht von der Hand zu weisen. Aus vielen Journalisten sind Moralisten und Oberlehrer geworden. Sie meinen, einen Besitzanspruch auf die Wahrheit zu haben. Eine Wahrheit, die vor allem ins eigene Weltbild passen muss. Andersdenkende werden oft als Schwurbler, Aluhüte, Scharlatane, Leugner, Extremisten, Terroristen, Kollaborateure, Nazis usw. bezeichnet. Diese Rechthaberei unterbindet einen wünschenswerten Diskurs zu den wichtigen Themen unserer Zeit. Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit sind die Basis unserer Demokratie. Selbstkritik gehört auch dazu.

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