Schwierige Zeiten für Politik und Medien
Medienlandschaft droht der Untergang
Es raschelt nicht nur im Blätterwald. Europaweit, ja weltweit geraten klassische Medien wie Zeitungen, Radio und Fernsehen immer mehr unter Druck. Schwere Zeiten für die Branche. Die erodierende Akzeptanz spiegelt sich auch in wirtschaftlichen Zahlen. Es zeigt sich dabei eine deutliche Parallele zur Politik, die ebenfalls um verloren gegangene Anerkennung und Glaubwürdigkeit kämpft. Warum aber wenden sich immer mehr Menschen von klassischen Medien ab? Eine zentrale Rolle dabei spielt sicher das Internet, das Nachrichten - wahr oder unwahr - in Windeseile verbreitet. Wer fragt schon nach der Wahrheit, wenn eine Nachricht der eigenen Meinung nähersteht als ein objektiver, seriöser Bericht? Ich habe an dieser Stelle schon oft vor den negativen Auswirkungen unkontrollierbarer digitaler Plattformen gewarnt und sie als asoziale Medien bezeichnet. Das hat sich mehr als bestätigt. Inzwischen sind sie meiner Meinung nach sogar demokratiegefährdend. Wie aber konnte es zu einem solchen Vertrauensverlust gegenüber klassischen Medien kommen? Eine Ursache ist sicher die eigene Überheblichkeit, die im Begriff Qualitätsjournalismus fußt. Was ist Qualitätsjournalismus? Solcher, der sich selbst dafür hält? Der Begriff impliziert, dass es guten und schlechten Journalismus gibt. Im Prinzip diskreditieren selbstherrliche Qualitätsjournalisten von eigenen Gnaden damit alle anderen in der Branche arbeitenden Kolleginnen und Kollegen. Diese Art "Selbstkritik" kommt aber eher einer Selbstbeweihräucherung eines exklusiven Kreises gleich, der jetzt ums Überleben kämpfen muss.
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