Murtal: "Fehlentscheidungen für Bauern korrigieren"

Die Kammerräte Johann Quinz und Matthias Kranz. Foto: Mlakar
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  • hochgeladen von Stefan Verderber

MURTAL. Nicht jammern, sondern die Ärmel aufkrempeln lautet das unausgesprochene Motto im steirischen Agrar-und Umweltclub. Federführend tätig sind dort die Kammerräte Matthias Kranz und Johann Quinz, die in Knittelfeld zum Sommergespräch baten und einige ihrer Vorhaben vorstellten. Auf der Agenda stehen Zukunftsthemen.

EU-Programm

Ab dem Jahr 2021 gibt es ein neues EU-Programm für die Landwirtschaft, die Weichen dafür werden jetzt gestellt. „Beim letzten Mal gab es Fehlentscheidungen, die es nun zu korrigieren gilt“, sagt Kranz. So wurden die Mutterkuhprämie abgeschafft und Ausgleichszahlungen für die Bewirtschaftung von Almen drastisch reduziert. Kranz: „Die EU-Kommission hat das als nicht ordnungsgemäß eingestuft - das ist korrigiert worden.“ So sei der Zuschlag für sogenannte Hutweiden wieder da, ab Ende August gebe es Nachzahlungen, die steiermarkweit rund 3 Millionen Euro ausmachen.

Milchpreis

Ohne diese Zahlungen würden die Betriebe der Region rote Zahlen schreiben. „Der Tourismus blüht, wir haben viele Wanderer, die von Flora und Fauna profitieren. Das würde ohne Bewirtschaftung unserer Bauern alles verwalden“, gibt Johann Quinz zu bedenken, der auch die Preisproblematik im Bereich der Milchwirtschaft ansprach: „Unsere Produkte werden mit jenen aus der Massenproduktion verglichen - dabei erfüllen wir wesentlich höhere Standards.“ Deshalb die Forderung: Auch der Milchpreis soll künftig an den Verbraucherpreisindex gekoppelt oder an Lohnerhöhungen angeglichen werden.

Fehlentscheidung

Die Abschaffung der Mutterkuhprämie nennen die beiden Kammerräte „die größte agrarpolitische Fehlentscheidung Österreichs. „Diese Maßnahme muss wieder eingeführt werden und gehört schnellstens korrigiert.“ Landesrat Johann Seitinger und Kammerpräsident Franz Titschenbacher hätten ihre Unterstützung bereits zugesagt. „Höchste Qualität können wir nur liefern, wenn auch der Preis stimmt“, sagt Kranz, der im Kampf für die rund 5.000 landwirtschaftlichen Betriebe in der Region seine guten Beziehungen nach oben spielen lässt. Das erklärte Ziel: 200 Euro Prämie ab dem Jahr 2021.

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