Neunkirchen
UPDATE: Nach Masken-Disput: Platzhirsch sucht Aussprache mit der Stadt
BEZIRK NEUNKIRCHEN. "Der Platzhirsch" in der Bezirkshauptstadt soll gegen die Schutzmaskenpflicht verstoßen haben. Wirt Herbert Schwarz kontert mit einem ärztlichen Attest. Ein Fall für die Behörde.
Neunkirchens Stadtpolizei zeigte in den Abendstunden des 29. Mai Präsenz und führte eine Schwerpunktaktion im Stadtpark durch. "Diese Aktionen finden wiederkehrend statt", betont man seitens der Stadtgemeinde Neunkirchen.
Verletzung der Schutzmaskenpflicht
Am Rückweg der ersten Streife seien die Ordnungshüter auf einen Wirt in der Innenstadt aufmerksam geworden – "wegen Nicht-Einhaltung der Schutzmaskenpflicht" (O-Ton Stadtamt). Aus dem Rathaus heißt es zu dem Vorfall: "Es hat im Vorfeld schon mehrere Hinweise gegeben, dass die Schutzmaskenpflicht nicht eingehalten wird. Der Gastronom wurde darauf hingewiesen."
Soweit so gut. Die Stadtpolizisten drehten abermals eine Runde im Stadtpark. Nach dieser wären sie erneut auf den Verstoß gegen die Schutzmaskenpflicht aufmerksam geworden. "Es wurde erneut auf deren Einhaltung hingewiesen. "Platzhirsch"-Chef Herbert Schwarz verwies auf ein ärztliches Gutachten demzufolge er von der Maskenpflicht befreit ist: "Ich habe wegen meiner Trichterbrust eine Lungeneinschränkung. Der Zwerchfelllappen ist eingeklemmt. Schon beim Bundesheer war ich deshalb schutzmaskenbefreit." Und auch seine Frau hat Gesundheitsprobleme. "Wegen ihrer angeborenen Bronchitis", so Schwarz, der hinzu fügt: "Mir ist eh bewusst, dass das eine schiefe Optik ergibt."
Allein auf weiter Flur
Übrigens: Gesichtsvisiere haben die Wirtsleute im Lokal zur Verfügung. Im Interview mit den Bezirksblättern spricht die Verzweiflung aus dem Gastronom: "Meine Kellnerin weint, weil ihr zu wenig zum Leben bleibt. Und wir stehen zu zweit täglich von 9 bis 23 Uhr im Lokal." Dazu wurde Schwarz von einen Wasserschaden im Restaurant und von technischen Problemen mit der Kaffeemaschine geplagt.
Aussprache mit der Stadtgemeinde
"Ich habe jeden Euro in das Lokal reingeworfen und jetzt kann ich keine Küche, außer Würstel, anbieten, keine Veranstaltungen, nichts. Wir sind weit weg von dem Konzept, das wir wollten", so Schwarz: "Wir kämpfen ums Überleben." Herbert Schwarz will ein Gespräch mit ÖVP-Stadtrat Armin Zwazl und SPÖ-Bundesrätin Andrea Kahofer führen, um die Situation zu beruhigen.
Allerdings räumt der Wirt ein, dass ihm Impulse seitens der Stadtgemeinde fehlen, um die finanziell unter Druck stehenden Wirten zu unterstützen. Stattdessen nehme es die Stadtpolizei mit, um wenige Minuten überzogene Parktickets, selbst bei Gastro-Lieferanten, besonders genau.
Schanigarten-Gebühr
Eine echte Hilfe für Gastronomen kann der Platzhirsch defacto nicht ausmachen: "Stattdessen wird uns die Schanigarten-Gebühr in der Höhe von rund 1.800 Euro in Rechnung gestellt."
BH wurde informiert
Zurück zum Schutzmasken-Verstoß: Die Stadtpolizei nahm den Sachverhalt auf und leitete ihn an die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen weiter. Denn, so der Tenor aus dem Stadtamt, "die Gesundheit ist derzeit das oberste Gebot. Um diese zu schützen wurden vom Bund entsprechende Gesetze erlassen. Wenn es um Verstöße geht, ist die Bezirkshauptmannschaft Straf- und Anzeigebehörde", heißt es aus dem Rathaus.
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