Hitze und Trockenheit
Land OÖ setzt Maßnahmen zur Trinkwassersicherung
Die Hitze- und Trockenperioden stellen die heimische Trinkwasserversorgung vor neue Herausforderungen. Das Land Oberösterreich will mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken.
OÖ. Seit circa einem Monat gab es keine Niederschläge, das führt zu der momentanen Trockenzeit und Hitzewelle in Oberösterreich. In den vergangenen 30 Jahren ist die Durchschnittstemperatur im Bundesland um 1,4 Grad Celsius gestiegen. In extremen Fällen zählt man 40 Hitzetage in nur einem Jahr.
Eine umso wichtigere Rolle spielt in Zukunft die allgemeine Wasserversorgung, wie Christian Kneidinger, Leiter der Gruppe Trinkwasser und Abwasser des Landes OÖ weiß: „Hierzulande sind die Grundwasserkörper in einem sehr guten Zustand, dennoch können anhaltende Hitzeperioden zu Problemen führen. Die öffentliche Wasserversorgung ist dabei weniger problematisch als der private Brunnenbereich." Aktuell liegt der Trinkwasserverbrauch in Oberösterreich bei jährlich rund 117 Millionen Kubikmeter, was rund 57 Prozent des gesamten Wasserbedarfs ausmacht.
5.500 Schutzgebiete
Im Rahmen des Projekts „Gemeindeprozess - Trinkwasserversorgung 2030" wird am Beispiel von vier Pilotgemeinden eine Entwicklungsstrategie mit konkreten Maßnahmen erarbeitet. Die Schwerpunkte liegen unter anderem auf den Ausbau der öffentlichen Wasserversorgung in geschlossenen Siedlungsgebieten, auf die Vernetzung einzelner Wasserversorger, sowie der Errichtung von Wasserspeichern und der Reduzierung von Wasserverlusten.
Die Trinkwasserversorgung in Oberösterreich erfolgt zu 100 Prozent mit Grundwasser, das aus Quellfassungen und Brunnen gewonnen wird. Aktuell gibt es rund 5.500 festgelegte Schutzgebiete, mehr als 70 Schongebiete sowie wasserwirtschaftliche Regionalprogramme.
"Vergebührung von Poolwasser sinnvoll"
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Die Grünen) hebt die Wichtigkeit des Trinkwasserschutzes hervor: „Unser Heimatland sitzt auf einem regelrechten Trinkwasserschatz, den es zu schützen und zu bewahren gilt. Die Klimakrise stellt uns hier aber vor Herausforderungen und es ist vordringliche Aufgabe, die Trinkwasserversorgung auf Generationen sicherzustellen."
Für Diskussionen sorgt Jahr für Jahr der hohe Wasserverbrauch beim Befüllen privater Swimmingpools. Eine Vergebührung des Poolwassers hält Kaineder für eine gute Idee, die Verantwortung dafür liege aber bei den Gemeinden. „Problematisch ist vor allem, wenn zu Beginn des Sommers alle ihren Pool gleichzeitig einlassen, dadurch die Wasserspeicher plötzlich leer werden und sich nicht mehr schnell genug auffüllen." Zudem stelle auch die Entsorgung des Chlorwassers eine zusätzliche Belastung für die Umwelt dar.
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