Fünf Jahre Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer
"Sozialbudget wird nicht reichen"

Sozial-Landesrätin Gerstorfer präsentierte die Schwerpunkte der Arbeit im Sozialressort. | Foto: Land OÖ / Denise Stinglmayr
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Nach fünf Jahren Amtszeit zieht die Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) Bilanz und gibt einen Ausblick auf anstehende Herausforderungen und Projekte. Außerdem fordert sie ein höheres Budget, um auch in Zukunft die sozialen Bedürfnisse der Oberösterreicher abdecken zu können.

LINZ. "Ein Fortschreiben des Budgets wird nicht reichen", so Gerstorfer, die damit unterstreicht, dass ein Sozialbudget von 660 Millionen Euro jährlich zu wenig sei. Es brauche mehr Mittel für die psychische Gesundheit der Bürger, mehr Möglichkeiten in der Altenpflege, sowie einen Ausbau des Wohnangebotes für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Geplant sei außerdem ein Demenz-Kompetenz-Zentrum mit 100 Betten samt Experten rund um das Thema Demenz. Neben der bedürfnisorientierten Pflege der Bewohner stehe dort die Weiterbildung für Betreuer im Vordergrund, um optimale Angebote im Umgang mit Demenz in allen oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen schaffen zu können.

Mehr Möglichkeiten in der Altenpflege

"Knapp 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Oberösterreich werden von Angehörigen gepflegt und betreut", so Gerstorfer. Um diese in Zukunft besser unterstützen zu können, plane man einen Ausbau der Tagesbetreuungsplätze. Außerdem wurde ein Urlaubszuschuss für betreuende Angehörige von bis zu 225 Euro eingeführt.
Mit dem Start der Pflegeoffensive im Jahr 2019 seien neue Programme geschaffen worden, um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken. Kostenlose Ausbildungsplätze wurden verdoppelt und regionalisiert und die Möglichkeit, bereits während der Ausbildung zu arbeiten, geschaffen.

Ausbau für Menschen mit Beeinträchtigungen

Um Menschen mit Beeinträchtigungen besser betreuen zu können, einigte man sich im Jahr 2018 auf den Bau von 419 neuen Wohnplätzen bis zum Jahr 2021. Im vergangenen Jahr kamen weitere 100 Wohneinheiten bis Ende 2022 dazu. Außerdem fand seit 2019 ein Ausbau der mobilen Betreuung um jährlich 20.000 Stunden statt.

Mehr Mittel für den Gewaltschutz für Frauen

"Die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt ist während der Corona-Krise gestiegen“, so Gerstorfer.
Hier plädiert die Landesrätin für mehr Hilfsangebote für Betroffene. Deshalb sollen neben den derzeit bestehenden fünf Frauenhäuser bis 2022/23 drei weitere errichtet werden. In Braunau soll noch in diesem Jahr der Spatenstich erfolgen, während man im Mühlviertel und im inneren Salzkammergut noch auf Grundstücksuche sei. An den Standorten Ried und Steyr sollen die bestehenden Einrichtungen abgerissen und an anderen Standorten neu errichtet werden.
Mehr Geld soll es außerdem für Institutionen und Vereine der Gewaltprävention geben, wie zum Beispiel für BEZIEHUNGSLEBEN.at, wo die Täterarbeit mit betroffenen Männern im Vordergrund steht.

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