"Wäre Katastrophe für Wirtschaft und Bevölkerung"
Blackout-Vorsorge in Oberösterreich

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) und Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP). (v.l. n.r.) | Foto: Land OÖ / Daniel Kauder
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Ein Blackout hätte nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für das Industrieland Oberösterreich enorme wirtschaftliche Auswirkungen. Um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein, trafen sich am Donnerstag Inneminister Karl Nehammer (ÖVP), Staatssekretär für Umwelt und Energie Magnus Brunner (ÖVP) und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) in Linz.

LINZ. Per Definition des OÖ. Zivilschutzverband spricht man von einem Blackout, wenn es zu einem langandauernden Stromausfall kommt, der mehrere Bundesländer oder Länder gleichzeitig betrifft. An so einem Ereignis schrammte Europa im Jänner dieses Jahres aufgrund einer Netzüberlastung nur knapp vorbei. Ein Stromausfall dieser Intensität "ist eine ernstzunehmende Bedrohung für den privaten Lebensbereich aber auch für die Wirtschaft", sagt Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Eine Stromlosigkeit hätte zahlreiche Konsequenzen: Vom Einkaufen im Supermarkt, Bargeldbehebungen bis hin zum Betrieb der Tankstellen wären die einfachsten Tätigkeiten unmöglich. Volkswirtschaftlich würde ein Tag Blackout österreichweit bis zu 1,5 Milliarden Euro kosten. Ein Lockdown koste laut WKO ungefähr 1,7 Milliarden Euro – allerdings pro Woche.

Was passiert bei einem Blackout in OÖ?

"Im Fall der Fälle würde sich die Austria Power Grid (APG) ein Lagebild verschaffen und sich anschließend mit der Landesenergiezentrale der Netz Oberösterreich GmbH in Verbindung setzen", so Achleitner. Mithilfe von "schwarzstartfähigen" Kraftwerken – Kraftwerke, die zum Hochfahren der eigenen Systeme keinen Strom brauchen – würde der Wiederaufbau des Stromkreislaufs begonnen werden. Insgesamt gibt es in Oberösterreich 19 Wasserkraftwerke, die dafür infrage kommen, sowie das Gas- und Dampfkraftwerk in Timelkam.

Stromqualität entscheidend

"Die Stromqualität ist in Oberösterreich entscheidend, da sich viele Unternehmen auch wegen dieser hier niederlassen", betont Achleitner die Wichtigkeit der Stromversorgung im Bundesland. Könnte man diese über längere Zeit nicht gewährleisten, würden in Oberösterreich Kosten bis zu 300 Millionen Euro pro Tag entstehen.

Am Donnerstag waren Achleitner, Nehammer und Brunner zum Lokalaugenschein im Netzführungszentrum der Netz OÖ. (v.l. n.r.) | Foto: Land OÖ / Hermann Wakolbinger
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Wie kann man vorsorgen?

"Wichtig ist, dass die richtige Infrastruktur vorhanden ist", sagt Staatssekretär für Umwelt und Energie Magnus Brunner (ÖVP). "Hier sind wir aktuell, auch aufgrund der topografischen Lage Österreichs, mit unseren Wasser- und Pumpkraftwerken, sehr gut aufgestellt." Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten, dürfe der Netzausbau nicht zu kurz kommen. "Die Grundlage dafür haben wir mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz geschaffen", so Brunner. Beim Thema Vorsorge appelliert Nehammer vor allem an die Eigenverantwortung der Bürger, sich für das Notwendigste zu rüsten. Die Initiative "gemeinsam sicher" arbeite außerdem eng mit den Zivilschutzverbänden der Länder zusammen. Neben Informationen rund um das Thema Blackout gibt es dort außerdem die Möglichkeit, sich per SMS in Notsituationen und Katastrophen warnen zu lassen.

Bundesheer, Polizei und Krankenhäuser

"Die Betankung der Polizeifahrzeuge, sowie die Sicherung kritischer Infrastruktur übernimmt im Ernstfall das Bundesheer", so Nehammer. Sowohl beim Heer, wie auch bei der Polizei laufe der Notbetrieb aktuell noch mithilfe "alter Technologien", sagt der Innenminister. "Das Ziel für die Zukunft ist, dass Dienststellen autark werden. Hier wird neben der Stromgewinnung – zum Beispiel durch Photovoltaik – auch die Speicherung eine zentrale Aufgabe sein."
Krankenhäuser seien hier ganz anders aufgestellt, so Brunner. "Dort war auch in der Vergangenheit die Sicherheit schon sehr hoch", sagt der Staatssekretär, da diese auch schon früher für Stromausfälle vorsorgen mussten.

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