Fachkräfte in Oberösterreich
Wertschätzend, offen und ehrlich

- Führungskräften empfehle ich, 'ihre Leute' im Homeoffice regelmäßig persönlich anzurufen. Dadurch fühlen sie sich wertgeschätzt.
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Aufgrund von Krise, Homeoffice-Empfehlungen und Fachkräftemangel raten Experten Unternehmern, derzeit verstärkt auf ihre Mitarbeiter einzugehen. Vor allem gilt es, klare und deutlich formulierte Botschaften zu senden. Zudem soll ein Gefühl von Stabilität vermittelt werden. Damit das gelingt, braucht es eine strategische Herangehensweise.
OÖ. Einer der Experten heißt Gerd Liegerer. Er ist Geschäftsführer des Linzer Unternehmens Bud & Terence. Liegerer und seine Mitarbeiter beschäftigen sich zum Beispiel damit, wie Fachkräfte bestmöglich in Unternehmen integriert und dort gehalten werden – sprich "Employer Branding".
Offen und wertschätzend
Was Angestellten an einem Unternehmen wichtig ist, unterscheidet sich je nach Berufsgruppe und Alter. Sind es für die einen Altersteilzeit und -vorsorge, legen andere Arbeitnehmer nach Liegerer Wert auf das Firmenfahrzeug.
Eine ihrer Gemeinsamkeiten ist jedoch das Bedürfnis nach einer offenen und wertschätzenden Unternehmenskultur. Unter jüngeren Arbeitnehmern erkennt Liegerer außerdem einen Trend dahingehend, dass sie auch für weniger Gehalt in einem Unternehmen mit wertschätzender Kultur bleiben.
Austausch mit Kollegen
Auch das Thema "Homeoffice" beschäftigt derzeit zahlreiche Arbeitnehmer im Land. Viele möchten wieder öfter vom Büro aus arbeiten. Außerdem ist es ihnen ein Anliegen, sich dort mit anderen Mitarbeitern auszutauschen.
Arbeiten Angestellte von zu Hause, nehmen sie sich nach Liegerer andererseits weniger Zeit für Gespräche mit ihren Kollegen. Das schlägt sich stark auf den inoffiziellen Informationsfluss im Unternehmen. Oft verlieren die Mitarbeiter dadurch den "bereichsübergreifenden Anschluss".
"Zusammenfassend empfehle ich Unternehmern, mit ihren Mitarbeitern offen und ehrlich zu reden. Das gilt vor allem, wenn Letztere im Homeoffice sind. Informieren Sie sie zum Beispiel in regelmäßigen Abständen über wichtige Neuigkeiten aus dem Unternehmen", sagt Liegerer, der sich seit 15 Jahren beruflich mit den Themen Personalentwicklung und -suche beschäftigt. Führungskräften rät er, "ihre Leute" regelmäßig persönlich anzurufen. Das sei eine ganz einfache Form der Wertschätzung.
Richtig besetzt
Werden derzeit neue Mitarbeiter eingestellt, wählen viele Unternehmer noch genauer aus. Nach Liegerer können sie sich nämlich – auch aufgrund des Fachkräftemangels – keine "Fehlbesetzungen" leisten.
Um den "richtigen" Kandidaten zu finden, eignen sich zum Beispiel Persönlichkeitsanalysen. "Diese Analysen kommen seit neuestem immer häufiger zum Einsatz. Sie haben den Vorteil, dass gewisse Kriterien ganz genau abgeklärt werden können. Noch genauer, als es ein ein- bis zweistündigen Gespräch zulässt", sagt Liegerer.


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