Wolfsmanagement
"Kein 100-prozentiger Schutz gegen den Wolf möglich"
Der Wolf macht auch vor dem Pinzgau keinen Halt. In den letzten Jahren vielen schon einige Tiere dem Raubtier zum Opfer. Deshalb installierte man ein landesweites Wolfsmanagement, das nun laut Landesrat Josef Schwaiger bereits Früchte trägt.
PINZGAU. Der Wolf streift wieder durch unsere Wälder. 2019 rissen zwei verschiedene Tiere 69 Schafe und Lämmer sowie sechs Kalbinnen im Bundesland Salzburg. Deshalb wurde der Schrei nach einem salzburgweiten Wolfsmanagement immer lauter – die Politik handelte und stellte einen umfassenden Plan vor, der helfen sollte, Landwirte gegen den Wolf zu schützen und Schäden zu minimieren. „Wir haben in diesem Jahr schon vier Nachweise von Wölfen, es dürfte sich um drei verschiedene Tiere handeln", erklärt so Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes. Bislang erhielten Salzburgs Landwirte circa 300.000 Euro für Herdenschutzmaßnahmen, wobei rund 80 Prozent gefördert wurden. Auch Entschädigungszahlungen bei Rissen von Nutztieren seien bisher unbürokratisch und rasch abgewickelt worden.
Kompletter Schutz kaum möglich
„Wir sind das einzige Bundesland mit einem eigenen Wolfsmanagementplan, und das hat sich bewährt. Nur eines muss uns klar sein: Hundertprozent absichern können wir die Herden nicht. Wir unterstützen und fördern den Schutz da, wo er funktioniert. Auf den Heimbetrieben sind effektive Einzäunungen sinnvoll, jedoch ist Ähnliches auf den Almen aufgrund der Topografie in den meisten Fällen nicht möglich. Auch geeignetes Personal für die Behirtung zu finden oder der Einsatz von Herdenschutzhunden stellen eine große Herausforderung dar und sind nicht so einfach umzusetzen, wie sich Laien das vorstellen“, erklärt Landesrat Josef Schwaiger.
GPS-Bänder als Lösung
Einige Landwirte setzen in Salzburg bereits auf Ortungsbänder für ihre Schafe. So könne man schnell erkennen, ob Unruhe zwischen den Tieren herrscht und notfalls eingreifen. Auch diese GPS-Bänder werden vom Land gefördert. „In Salzburg setzen wir die fünf Punkte des Aktionsplanes konsequent um“, betont Schwaiger. Der fünf Punkte plan umfasst die Intensivierung des Herdenschutzes, schnelle und unbürokratische Entschädigungen, Managementplan und Definition „Problemwolf“, einen Wolfsbeauftragter des Landes installieren und die Herabsetzung des Schutzstatus. Die Herabsetzung des Schutzstatus ist aber noch nicht komplett erfüllt und läuft bis dato.
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