Emissionsfreier Urlaub
Zell und Kaprun preschen im Klimaschutz voran
Tourismus und Klimaschutz galten lange als schwer vereinbar. Doch die Region Zell am See/Kaprun schuf nun im Rahmen eines Förderungswettbewerbs ein mehrteiliges Projekt, das mit einer Million Euro aus dem Modellregionen-Fördertopf des Klima- und Energiefonds unterstützt wird.
ZELL AM SEE, KAPRUN. Mit innovativen Einfällen überzeugte das Klimaschutzprojekt der Pinzgauer Gemeinden Zell am See Kaprun die Jury des Klima- und Energiefonds. Für ihr dreistufiges Vorhaben – das auf klimafreundlichen Aspekten in Mobilität, den Ausbau der Solarenergie und dem umweltbewussteren Bemühen im Tourismus ruht – erhalten die Ortschaften eine Million Euro aus dem Modellregionen-Fördertopf.
"Zell am See/Kaprun hat uns mit einem fortschrittlichen Konzept überzeugt. Sie zeigen, dass man Klimaschutz und Tourismus zusammenspannen und so eine Win-Win-Situation für beide Bereiche erschaffen kann. Rund 80 Prozent des Schadstoffausstoßes im Tourismus kommen von der An- und Abreise der Gäste – genau dort setzt das Projekt an und packt so das größte Klimaproblem im Tourismus bei den Hörnern", erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds.
Basis für Zukunft schaffen
"Mit der Förderung von einer Million Euro können wir die Basis schaffen, um eine Vorzeigeregion zu werden. Wir setzen schon länger mit Nahwärmekonzepten, der Mobilitätstkarte – die weiter ausgebaut werden wird – und Photovoltaik-Anlagen auf den Klimaschutz. Wir wollen aber auch einen unserer größten Vorteile nutzen: den Bahnhof im Stadtzentrum. Direktverbindungen nach Zell am See sollten die Attraktivität der Bahn weiter steigen und so den An- und Abreiseverkehr vermindern. In der Region wollen wir dann auf ein Elektro-Angebot bauen. Das heißt, vermehrt E-Bikes und Elektroautos anzubieten. Die Natur unserer Region sollte nicht nur für den Tourismus, sondern auch für die Bewohner des Pinzgaus erhalten bleiben", sagt Andreas Wimmreuter zu den Plänen in naher Zukunft.
International anbinden
Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, hebt vor allem die Bedeutung der Bahn im Tourismus von Morgen hervor. "2021 ist das europäische Jahr der Schiene. International strebt man nach einem grenzübergreifenden Ausbau der Bahnverbindungen, um im Tourismus das Klima zu schonen. Ich bin überzeugt davon, dass Klimaschutz und Tourismus Hand in Hand gehen können. Die Region Zell am See/Kaprun macht sich auf den Weg, zeigt, dass es geht und macht dabei deutlich: Klimaschutz sorgt für sichere Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung – auch im Tourismus", ergänzt die Ministerin.
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