Der Wald ruft
Experten verraten wie man sich in Pongaus Wäldern verhält
Das Wetter wird schöner und Viele machen sich auf in den Wald. Um sich im Wald zurechtzufinden und zu wissen, was man bei einer Begegnung mit Wildtieren nicht machen soll, haben uns zwei Experten unserer Wälder erklärt, wie man sich sicher und richtig im Wald verhält.
PONGAU, PINZGAU. Die Tage werden immer wärmer und somit zieht es die Pongauer wieder nach draußen in die Natur. Die perfekte Jahreszeit für Wanderungen durch den Wald steht vor der Tür. Um keine unnötige Belastung für die heimische Flora und Fauna in Pongaus Wäldern zu sein, haben uns der Parkranger Andreas Baldinger vom Nationalpark Hohe Tauern und der Initiator der Bewegung "RespekTiere deine Grenzen", Christoph Burgstaller, gezeigt, worauf man im Wald achten solle.
Vorbereitung ist wichtig
Um die Zeit im Wald zu genießen, sollten vor der Wanderung Vorkehrungen getroffen werden. "Da, die meisten Waldstücke im Innergebirg mit Bergen verbunden sind, ist das Tragen von sicherem und hohem Schuhwerk ein Muss", so Christoph Burgstaller. Durch die jetzigen starken Regenfälle im Pongau sind auch die Wege sehr rutschig, da empfiehlt es sich, neben dem stabilen Schuhwerk auch Wanderstöcke mitzunehmen, ergänzt Andreas Baldinger.
"Auch bei noch so schönen Wetter sollte eine Jacke und optionale eine Haube mitgenommen werden, denn man kann nie wissen, ob das Wetter umschlägt."
Parkranger Andreas Baldinger
Viele Wanderer vergessen ein Erste-Hilfe-Set. "Egal, wie kurz die Wanderung auch ist, ein Set wiegt so gut wie nichts und kann Leben retten", so Burgstaller.
Verhalten im Wald
"Die Tier- und Pflanzenwelt mit Respekt behandeln", so antwortet Andreas Baldinger ohne zu zögern auf die Frage, wie man sich im Wald verhalten sollte. Darunter fällt beispielsweise den Müll, auch wenn es nicht der Eigene ist, mitzunehmen und die Tiere und Leute nicht mit lauter Musik zu stören.
"Am besten sollte man nichts im Wald hinterlassen außer die eigenen Fußstapfen."
Andreas Baldinger
Laut Christoph Burgstaller sollte man auch vermeiden, zu den Dämmerungszeiten zu wandern. "Zu Sonnenauf- und -untergang kommen die Tiere aus dem Wald, um Nahrung aufzunehmen. Wenn sie dabei vermehrt gestört werden, werden sie wieder in den Wald getrieben, um dort Futter zu suchen und zerstören dabei die Pflanzenwelt."
Flora und Fauna schützen
Auch wenn die Wildblumen wie Edelweiß und Co. noch so schön sind und zum Mitnehmen verleiten, appellieren die Waldexperten, nicht alles mitzunehmen. Es gehören so ziemlich alle Pflanzen über der Waldgrenze und auch manche im Wald zu den geschützten Arten. Bespiele dazu wären:
- Arnika
- Eisenhut
- Narzissen
- Enzian
Eine Liste aller geschützten Arten findet man im Internet. "Am besten schießt man von den Blumen und Pflanzen ein Foto, denn über diese freut man sich oft länger", erklärt Parkranger Baldinger.
Nicht nur sicherheitsbedingt ist es wichtig, auf den Wanderpfaden zu bleiben, sondern auch der Vegetation zuliebe. Laut Andreas Baldinger wird, wenn man die Serpentinen mittig bewältigt, die Vegetation stark in Mitleidenschaft gezogen und je höher man ist, desto länger braucht diese, um nachzuwachsen.
Begegnung mit Tieren
"Die meisten Tiere sind schon lange weg, bevor wir sie überhaupt wahrnehmen", erklärt uns der Parkranger auf die Frage, wie man sich bei einem Zusammentreffen mit einem Wildtier verhalten sollen. "Falls man doch einem Wildtier wie einer Gams oder einem Rotwild begegnet, soll man diesem auf keinen Fall nachstellen. Das wäre ein Eingriff in ihren Lebensraum und stresst die Tiere ungemein", führt Burgstaller weiter aus.
Falls der Fall eintritt und man mit einem Hund an einer Kuhweide angelangt, sollte man den Rindern so weit wie möglich fern bleiben, meint Andreas Baldinger. Kühe sehen Hunde nämlich als natürliche Feinde. Falls ein Rind, um die Herde vor der potentiellen Gefahr zu schützen, auf den Hund zukommt, solle man den Hund von der Leine lassen, erklärt uns der Projektleiter von "Respektiere deine Grenzen". Somit kann man sich und den Hund schützen, ansonsten gilt im ganzen Wald Leinenpflicht.
Routen- und Wettercheck
Bevor man in den Wald aufbricht, sollte man immer Informationen über die Strecke und eine Wettervorhersage einholen, um Gefahrensituationen zu vermeiden, erklärt uns Baldinger. Bei Wanderungen abseits der Pfade kann man schnell die Orientierung verlieren und und sich leichter verletzten. Deshalb appellieren die Experten, auf den Wanderwegen zu bleiben, denn auch dort kann man die Natur in vollen Zügen erleben.
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