Hülsenfrüchte zur Humanernährung

Arnreiter entwickelten Alternative zur fleischlastigen Ernährung

Michael Hofer und Magdalena Knogler vom Biohof Hofer aus Arnreit haben begonnen, aus heimischen Lupinen und Sojabohnen Lebensmittel zu entwickeln. Einerseits als Alternative zur fleischlastigen Ernährung, andererseits, um die nachhaltige Lebensmittelproduktion in der Region zu erhöhen.

BEZIRK ROHRBACH, WELS. „Die Idee entstand bei Magdalena und mir ‚im Corona-Lockdown‘ vor zwei Jahren. Wir wollten unseren Fleischkonsum mehr einschränken. Einerseits aus ökologischen Gründen, andererseits, weil wir sportbegeistert sind und uns eine vegetarische Ernährungsweise immer mehr zusagte“, so Michael Hofer zu den Anfängen. Bei der vegetarischen oder veganen Ernährung müssen fehlende tierische Eiweißstoffe durch pflanzliche ersetzt werden, wie etwa durch Tofu. „Wir waren mit der Qualität der angebotenen Produkte am Markt einfach nicht zufrieden", berichten die beiden.

"Daher begannen wir, auf dem Biohof meiner Eltern selbst zu experimentieren, um aus standorttauglichen Hülsenfrüchten hochwertige Nahrungsmittel zu produzieren." Im Vorjahr haben die Hofers dazu ein Leaderprojekt eingereicht. „In Kooperation mit der HTL Wels für Lebensmitteltechnologie wollen wir durch den Anbau und der Verarbeitung regionaler Hülsenfrüchte vegetarische Lebensmittel erzeugen. Begleitet wird das Projekt auch vom Biokompetenzzentrum Schlägl. Mehr dazu gibt es unter Körnerleguminosen als Lebensmittel

Regionale Wertschöpfung

Kurze Transportwege und eine regionale Wertschöpfung sind weitere Ziele des Projektes. Das erste Produkte war Sojamilch, später kam selbstgefertigter Tofu dazu. Nach einiger Zeit haben die beiden begonnen, Tempeh zu erzeugen. „Dabei handelt es sich um ein traditionelles Fermentationsprodukt aus Indonesien, das durch die Beimpfung gekochter Sojabohnen mit verschiedenen Rhizopus-Arten, also mit Hilfe niederer Schimmelpilze entsteht“, so Hofer: Wir sind hier sicher Vorreiter in Oberösterreich." Mittlerweile gibt es Tofu und neuerdings auch Tempeh geräuchert.

Produktion in eigener Werkstätte

Dazu haben sie sich am Hof in einem Raum eine kleine Werkstätte eingerichtet. Ein Kessel, ein Entsafter, ein Separator und ein Reifeschrank zählen zu den wenigen Ausrüstungsgegenständen. „Einiges haben wir uns selbst adaptiert.“ Produziert wird alle ein bis zwei Wochen. „Magdalena und mir ist dabei wichtig, dass uns die erzeugten Produkte selbst gut schmecken und qualitativ hochwertig sind. Und vielleicht können wir uns ja in Zukunft auf dem elterlichen Betrieb ein zusätzliches Standbein schaffen“, hofft Michael Hofer. Künftig möchten die beiden zur Erzeugung vermehrt auf Ackerbohnen und auch Feuerbohnen setzen, da diese standortgemäß gut gedeihen.

Zusätzliches Standbein für Kleinbetriebe

Bezirksbauernkammerobmann Martin Maierhofer hält das Projekt für ein äußerst unterstützenswertes, das zur Stärkung der Vielfalt der landwirtschaftlichen Kleinbetriebe einen wertvollen Beitrag leiste. „Hier handelt es sich um ein Nischenprodukt, das in Zukunft für einzelne Betriebe ein zusätzliches Standbein sein kann. Künftig muss aber noch die Marktlage abgeklärt werden, um den weiteren Ausbau entsprechend zu forcieren.“ Ökologisch wertvoll ist auch, dass zur Produktion heimisches Eiweiß verwendet wird.

Zur Sache:

Die Produkte können im hofeigenen Biohofladen Hofer in Eckersberg 1, Gemeine Arnreit,  erworben werden. Kontakt: 07282/7172

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