Am 20. Mai ist Weltbienentag
Bienen mögen es bunt und wild im Bezirk Rohrbach

Der Bio-Iimker und Lehrer an der Bioschule Hansjörg Hofmann möchte schon junge Leute für die Bienen begeistern wie bei einem Projekttag mit der Mittelschule Rohrbach-Berg.  | Foto: Helmut Eder
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Der Verlust an Artenvielfalt, Krankheiten und der Klimawandel setzen auch den Bienen im Bezirk Rohrbach zu. Die BezirksRundSchau hat sich erkundigt, wie man dem entgegenwirken kann.

BEZIRK ROHRBACH. In Österreich gibt es rund 690 Bienenarten, die bekannteste ist die Honigbiene. Sie alle sind für die Bestäubung vieler Nutzpflanzen unerlässlich. „Zwei Drittel unserer Lebensmittel sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Die Biene ist somit das drittwichtigste Nutztier", bestätigt der Bioimker Hansjörg Hofmann, der seit 2008 Imkerei als Freifach an der Bioschule Schlägl anbietet. Doch die Bienen sind geschwächt. Die Gründe dafür reichen vom Verlust an Nahrungs- und Nistmöglichkeiten über den unsachgemäßen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis hin zum Klimawandel. Auch im Bezirk Rohrbach braucht es Maßnahmen, damit es auf den Wiesen und Feldern nicht immer stiller wird. Die größte Gefahr für die Honigbiene sieht Hansjörg Hofmann in deren zunehmender Krankheitsanfälligkeit der Bienen.

An die Landwirte appelliert er: „Es wäre gut, nicht alle Flächen sehr intensiv zu nutzen. Einzelne Grünstreifen ‚verwildern lassen‘ und die Biodiversität der Pflanzen zu fördern, gehört hier dazu. Auch Gestrüpp liegen zu lassen und somit Nistplätze für Wildbienen zu schaffen, ist von Vorteil.“ Ob Neonicotinoide im Bezirk ein Problem darstellen? „Alle chemischen Mittel, welche ausgebracht werden, sind für die Bienen schädlich. Gott sei Dank erkennen die Honigbienen die meisten chemischen Mittel und bringen sie somit nicht in den Stock“, so der Experte.

Wildblumeninseln auf Rasenflächen anlegen

Auch viele beherzte Gärtner und Hobbygärtner im Bezirk setzen sich verstärkt für die heimischen Bienen ein. „Je vielfältiger und bunter und wilder die Pflanzenwelt im Garten ist, desto artenreicher zeigt sich die Tierwelt,“ weiß Maria Gabriel-Oberngruber, Geschäftsführerin von GartenVerde aus Aigen-Schlägl. „Deshalb setzen wir als Gartenbaubetrieb bei der Planung und Gestaltung auf heimische Pflanzenarten, um ein großes ökologisches Spektrum abzudecken, was auch das Nahrungsangebot die Bienen fördert “, erklärt die Gartenbaumeisterin.

Auch eine Wildblumeninsel, wie sie im Herbst im Beisein von Landesrat Stefan Kaineder im Sparkassenpark bei einer sunnseitn-Aktion in Haslach unter Anleitung der Expertin angelegt wurde, sei für jeden Gartenbesitzer und für öffentliche Flächen leicht umsetzbar. Weiters bieten Balkone, Terrassen und Fensterbänke viele schöne Pflanzenmöglichkeiten, auf die die Bienen im wahrsten Sinnen des Wortes fliegen, wie Beerenobst, das viel Nektar und Pollen für die Bienen liefert. „Ein Fensterkisterl mit Lavendel und Salbei, aber auch Katzenminze und Steppensalbei sind ebenfalls ein Anziehungspunkt für Bienen", erklärt der Haslacher Gärtnermeister Paul Schiffbänker: „Wir heimischen Gärtner beraten gerne und liefern die entsprechenden Pflanzen.“

Bienenfreundliche Gemeinden

Einige Gemeinden im Bezirk setzen sich besonders für die Bienen ein, indem sie unter anderem öffentliche Grünflächen bienenfreundlich gestalteten und diese ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel gepflegt werden. Darunter die Gemeinden Aigen-Schlägl, Haslach, Kleinzell und Rohrbach-Berg. Sie sind dem vom Land Oberösterreich durchgeführten Projekt „Bienenfreundliche Gemeinde“ beigetreten, um mit gutem Beispiel voranzugehen und den Bienen- und Bodenschutz nachhaltig zu verankern. Mehr über die Aktivitäten der bienenfreundlichen Gemeinden im Bezirk erfährt man unter : www.bienenfreundlich.at

Kurzinterview: Hansjörg Hofmann


Wann und warum hast du dich für die Bioimkerei entschieden?

Im Jahre 2005 entschied ich mich, meine Imkerei mit damals 20 Bienenvölker auf biologische Imkerei umzustellen. Damals gab es einige synthetische, sehr giftige Varroabekämpfungsmittel, welche ich nicht einsetzen und auch nicht im Honig haben wollte.

Was setzt aktuell im Bezirk den Bienen am meisten zu?

Nicht nur im Bezirk, sondern in ganz Österreich, ist das größte Problem die immer aggressiver und häufiger auftretende Varroamilbe und zusätzlich die erst vor kurzem entdeckten Bienenviren, besonders der Flügelverkürzungsvirus. Beides gemeinsam ist eine wirkliche Herausforderung für die Imker.

Was wünscht du dir als Imker für die Zukunft der Bienen?
Ich wünsche mir, dass möglichst viele Personen aller Altersgruppen im Bezirk mit der Imkerei beginnen und die für uns so wichtigen Bienen halten, pflegen, umsorgen und betreuen. Das ist aber nur möglich, wenn sich diese Personen zuvor ein umfangreiches Wissen über Imkerei aneignen. Bienen halten ist nicht so leicht, wie sich´s einige vorstellen.

Bienen erleben im Bezirk

Erlebnisimkerei Hüttner in Peilstein
Erlebnisimkerei, Bienenluftkur
Besichtigungen und Führungen
Terminvereinbarungen vor allem bei Bussen und Gruppen erwünscht
T 07287 7294 oder Mail: erlebnisimkereihuettner@aon.at
www.bienenluft.com

Bienenerlebnisweg in St. Martin
Bienenweg: „Geheimnisvolle Honigbiene“
Streckenlänge: 4,8 Kilometer Rundtour
Dauer: 2,5 bis 3 Stunden
Ausgangspunkt: St. Martin – Marktplatz (Weg Nr. 52)

Beschreibung: Der Rundwanderweg beginnt am Marktplatz in St. Martin. "Carni“ ist das Maskottchen der Rundwanderung und begleitet Wanderer am Weg. In der Nähe der neuen Mittelschule lädt das Infohaus „Biene“ zum Besuch ein. Bei einem Schaustock erhält man einen Einblick in das Innenleben eines Bienenvolkes. Nach dem Dorf Kobling steht am Waldrand die Schau-Bienenhütte. Mehr unter Bienenerlebnisweg in St. Martin

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