Bergrettung Aigen-Schlägl
Personenspürhündin Schoko als Lawinenhündin im Einsatz


Der Hundeführer Alois Reisch aus Nebelberg mit Personensuchhündin Schoko von Österreichische Bergrettung Ortsstelle Aigen-Schlägl ist im Winter oberösterreichweit bei Lawinenopferbergungen im Einsatz. 
 | Foto: Bergrettung Aigen-Schlägl
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  • Der Hundeführer Alois Reisch aus Nebelberg mit Personensuchhündin Schoko von Österreichische Bergrettung Ortsstelle Aigen-Schlägl ist im Winter oberösterreichweit bei Lawinenopferbergungen im Einsatz.
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Wenn Menschen von einer Schneelawine verschüttet werden, muss alles schnell gehen. Personenspürhündin „Schoko“ und Hundeführer Alois Reischl von der Bergrettung-Aigen-Schlägl sind oberösterreichweit, auch bei Lawinenopferbergungen, im Einsatz.

AIGEN-SCHLÄGL, EBENSEE. „Schoko“ ist eine achtjährige „Englische Springer Spaniel“-Hündin. Schoko ist keine gewöhnliche Hündin. Zusammen mit Trainingspartner und Hundeführer Alois Reischl aus Nebelberg ist sie bei der Bergrettung Aigen-Schlägl als Personenspürhündin im Einsatz und hat schon mehrere erfolgreiche Einsätze absolviert, wo es galt, vermisste Personen aufzusuchen. Im Winter hilft sie bei der Bergung von Lawinenopfern mit.

Regelmäßiges Training

Damit die Lawinenhunde in Form bleiben und zusammen mit den Bergrettern für den Ernstfall gut gerüstet sind, müssen sie regelmäßig trainieren. Mit ihren feinen Nasen können sie einen Menschen noch unter vier Meter tiefem Schnee erschnüffeln. „Schoko“ ist mit ihren acht Jahren schon eine erfahrene Lawinenhündin. „Ende Jänner waren mein Trainingspartner Alois und ich am Feuerkogel bei einer Übung mit dabei. Zusammen mit anderen Hunde-Kollegen und deren Trainern wurden wir mit der Seilbahn zu den 'Verschütteten' gebracht. Schon bei der Auffahrt beschnüffelten mich einige meiner Freunde, die ich bei früheren Übungen und Einsätzen kennenlernte", berichtet die Hündin „Schoko“.

Personenbergung am Feuerkogel

Es galt eine von einer Lawine verschütte Person zu bergen. In solchen Momenten muss sich der Hundeführer absolut auf seinen Partner verlassen können und umgekehrt. Schon bald hatte es Schoko geschafft, den Verschütteten zu erschnüffeln und auszugraben. "Gut gemacht – lobt mich mein Alois und belohnt mich mit einem Leckerli.“ Nach einem Lawinenunglück ist es wichtig, dass die Bergungsteams möglichst schnell am Einsatzort eintreffen. „In den ersten 15 Minuten ist die Überlebenschance der Opfer am größten, danach wird die Chance, im Schnee zu überleben, immer geringer“, erklärt Bergretter Alois Reischl und ergänzt: „Wenn Lufthüllen miteingeschlossen werden, können Verletzte oft viel länger überleben. Daher ist es nach einem Lawinenunglück wichtig, dass die Bergungsteams möglichst schnell am Einsatzort eintreffen. Deshalb werden die Rettungsteams mit dem Hubschrauber eingeflogen."

Hunde lernen fliegen

Aus diesem Grund gibt es für Lawinenhunde eigene Flugtrainingsstunden. „Ich hatte das erste Mal schon große Angst, als ich mit meinem Partner Alois in einem Gurt unter dem Hubschrauber baumelte. Schon der Höllenlärm des Fluggerätes, dass die Menschen Hubschrauber nennen, wie ich später erfuhr, hat mich beim Anflug erschreckt. Da habe ich mich ganz eng an mein Herrl geschmiegt“, erzählt sie. „Mittlerweile freue ich mich schon, wenn der Hubschrauber anfliegt“, so die erfahrene Hündin.

Nicht jeder Hund eignet sich als Lawinenhund. Schäferhunde, Labradors, Golden Retriever und Border Collies geben hingegen besonders gute Lawinenhunde ab. „Spürnase allein reicht nicht aus. Die Tiere müssen auch menschenlieb und ziemlich schlau sein“, weiß Reischl.

Zwei weitere Spürhunde in Ausbildung

„Bevor ich zum Lawinenhund ausgebildet wurde, erhielt ich eine dreijährige Ausbildung als Spürhund. So wie seit einem Jahr der einjährige Cato, ein bayerischer Gebirgsschweißhund‘ mit seinem Trainer Manfred Reiter und neuerdings Argo. Mit beiden durfte ich schon im Garten meines `Herrls` herumtollen und sie in der Gartenhütte beschnüffeln. Mit Cato habe ich sogar schon gemeinsam trainiert. Denn auch ich muss laufend trainieren, um fit zu bleiben.“ Heuer hatten die beiden noch keinen Lawinenbergungseinsatz zu bestreiten. „Die meisten Lawinen gehen im Spätwinter und Anfang Frühling ab, wo auch viele Tourengeher unterwegs sind.“ Lawinenhündin „Schoko“ und ihr Hundeführer Alois Reischl sind auf jeden Fall jederzeit abrufbereit und gut gerüstet für den Ernstfall.

Zur Sache:

Die Bergrettung ist rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche unter dem Alpinnotruf 140 erreichbar und für in Not geratene Personen, aber auch Tiere im Einsatz.

Österreichische Bergrettung Ortsstelle Aigen-Schlägl
Die Bergrettung Aigen-Schlägl besitzt aktuell drei Personenspürhunde: „Schoko“, eine achtjährige „Englische Springer Spaniel“-Hündin, die mit ist mit Hundeführer und Trainer Alois Reischl auch als Lawinenhund im Einsatz ist. Der einjährige "Cato" , ein, Bayerischer Gebirgsschweißhund, mit seinem Trainer Manfred Reiter und neuerdings „Argo“, ebenfalls ein Bayerischer Gebirgsschweißhund. Beide letzteren sind in Ausbildung.

Aktuell umfasst die Ortsstelle Aigen-Schlägl zwei Bergretterinnen und 28 Bergretter mit acht Anwärtern und vier Bergrettungs-Pensionisten. Im Jahr 2020 wurden die Bergretter der einzigen Ortsstelle Oberösterreichs nördlich der Donau im gesamten Bezirk Rohrbach, Winter wie Sommer, zu 140 Einsätzen alarmiert.

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