Landwirtschaftskammer OÖ
Neue Anlaufstelle für Bauern bei Problemen

LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Projektleiterin Heidemarie Deubl-Krenmayr (von rechts) präsentierten die neue Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“. | Foto: LK OÖ
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  • LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Projektleiterin Heidemarie Deubl-Krenmayr (von rechts) präsentierten die neue Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“.
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Generationenkonflikte, Herausforderungen bei der Übergabe, Arbeitsüberlastung – das gemeinsame Leben am Bauernhof ist oft nicht einfach. Eine neue Beratungsstelle der Landwirtschaftskammer OÖ will die Lebensqualität auf den heimischen Höfen erhöhen.

LINZ, OÖ. Unter dem Namen "Lebensqualität Bauernhof" wird den heimischen Landwirten ab Jänner 2022 eine neue Beratungsstelle für alle Probleme, Fragen und Herausforderungen am Betrieb zur Verfügung stehen. Sie richtet sich an bäuerliche Familien in schwierigen und konfliktreichen Lebenssituationen. Eingerichtet wird sie an der Landwirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich.

Viele Anfragen am Sorgentelefon

Die neue Beratungsstelle soll dabei keine Konkurrenz zu bestehenden Institutionen, sondern eine koordinierende Stelle sein, die bereits beim Erstkontakt gut und fachlich richtig Auskunft geben kann. Eingebettet wird sie in das bereits bestehende Angebot der Initiative "Lebensqualität Bauernhof". Dieses umfasst Kurse und Seminare zu Fragen der Lebensqualität, telefonische Erstinfomationen am bäuerlichen Sorgentelefon und persönliche Gespräche. In Oberösterreich wird die Beratungsstelle das telefonische Angebot ergänzen. Schon jetzt kommen am Sorgentelefon, wo eine anonyme Erstberatung angeboten wird, die meisten Anrufenden aus Oberösterreich. Im Jahr 2020 wurden ingesamt 1.250 Telefonate geführt.

Konflikte und Arbeitsüberlastung

Mit der neuen Beratungsstelle soll ein Zeichen gesetzt werden, um die Beratung vor Ort zu verstärken: "Es hilft, wenn am anderen Ende der Leitung jemand sitzt, der die bäuerlichen Hintergründe kennt und versteht. Das ist wichtig, um die verzwickte Situation, die Ängste und Nöte der Bäuerinnen und Bauern gut nachvollziehen zu können. Der Blick von Außenstehenden kann oft sehr hilfreich sein", sagt Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der LKOÖ und selbst Mediatorin. Auch bisher gab es bereits viele Anfragen zu psychosozialen Themen an unterschiedlichsten Stellen in der Landwirtschaftskammer OÖ. Die häufigsten Themen sind Generationenkonflikte, Herausforderungen bei der Hofübergabe, die weit über das Betriebliche hinausgehen, aber die Basis eines stabilen und innovativen Betriebs ausmachen, und das allgemeine Zusammenleben am Hof. Darüber hinaus sind betriebliche Herausforderungen und hier vor allem die Arbeitsüberlastung massive Themen. Auch die Themen Sucht und Gewalt auf den Höfen werden zunehmend häufiger aufgeworfen.

Gezielte Beratung und Weitervermittlung

„Durch die Installation der neuen Beratungsstelle können die konflikt- und emotionsreichen Erstkontakte gut und fachlich richtig bewältigt werden und die Anrufer können an die richtigen weiterführenden Beratungseinrichtungen weitervermittelt werden. Durch bestens geschulte Fachkräfte ist eine gezielte Beratung und Veränderung sowie ein Blick nach vorne für alle Beteiligten auf den Höfen möglich“, so die Projektleiterin in der Landwirtschaftskammer OÖ, Heidemarie Deubl-Krenmayr. Langfristig sollen auch individuelle Einzelberatungen sowie Familienmoderationen und Beratungen bei Hofübergaben bzw. Hofübernahmen, Generationskonflikten und Nachbarschaftsstreitigkeiten angeboten werden.

Bäuerliche Familien stärken

Das Thema Lebens- und Arbeitsplatz Bauernhof ist auch der zentrale Angelpunkt der Strategie „Zukunft Landwirtschaft 2030“. In den Familienbetrieben sind betrieblichen Abläufe eng mit den persönlichen Beziehungen verknüpft: "Das kann eine Stärke sein, ist aber auch oft herausfordernd. Nur auf stabilen Betrieben ist unternehmerischer Erfolg möglich. Daher ist unser vorrangiges Ziel, die bäuerlichen Unternehmerpersönlichkeiten und die Familienunternehmen zu stärken. Dafür braucht es kompetente Unterstützung in herausfordernden Situationen. Bäuerinnen und Bauern müssen lernen, über ihre eigenen Bedürfnisse zu reden", sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

Erfolgreiche Hofübernahme

Das sei auch die Grundlage für eine erfolgreiche Hofübernahme. "Wir können nur dann eine starke Landwirtschaft für unser Land erhalten, wenn die Jungen die Betriebe übernehmen wollen und entsprechend passende Lebensbedingungen für sich vorfinden", so Hiegelsberger. Die Maßnahmen der Strategie "Zukunft Landwirtschaft 2030" sollen dazu beitragen, dass Oberösterreich "auch 2030 ein starkes Agrarland ist".

LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Projektleiterin Heidemarie Deubl-Krenmayr (von rechts) präsentierten die neue Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“. | Foto: LK OÖ
Die neue Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“ bietet in Ausnahmesituationen Gelegenheit für ein Gespräch. | Foto: Whirlfoto
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