Statistik PV-Anlagen
Diese steirischen Gemeinden "tanken" die Kraft der Sonne

Das Sachprogramm soll klare Rahmenbedingungen für den beschleunigten PV-Ausbau schaffen und zugleich hochwertige Böden schützen und damit zur Ernährungssicherheit beitragen. | Foto: Pixabay/Samuel Faber
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  • Das Sachprogramm soll klare Rahmenbedingungen für den beschleunigten PV-Ausbau schaffen und zugleich hochwertige Böden schützen und damit zur Ernährungssicherheit beitragen.
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Neue Energieformen braucht das Land, und das am besten schon seit gestern. Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft sind daher in aller Munde und auch die Politik setzt gezielte Maßnahmen, um den Ausbau "grüner Energie" voranzutreiben, wie zuletzt etwa mit dem Sachprogramm Erneuerbare Energie, das die Ausweitung der Photovoltaik in der Steiermark vorsieht. MeinBezirk.at hat sich angeschaut, welche Gemeinden und Bezirke hier bereits Energie aus der Sonne "tanken".

STEIERMARK. Nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg wurde eindringlich vor Augen geführt, wie wichtig Energieunabhängigkeit ist. Ein bedeutender Schritt in diese Richtung hat die Steiermark nun nach monatelanger Vorbereitung mit dem Sachprogramm Erneuerbare Energie gesetzt. Konkret wurden hier 36 Vorrangzonen im Gesamtausmaß von 778 Hektar bestimmt, die einen beschleunigten Ausbau der Energieversorgung durch Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) gewährleisten sollen. Gleichzeitig werden so hochwertige Böden geschützt und die Ernährungssicherheit garantiert

Die Gemeinde St. Johann ist mit mehr als 50 Hektar PV-Freiflächenanlagen von der Verordnung betroffen, überhaupt ist der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld Spitzenreiter bei der Zahl der Photovoltaik-Anlagen. | Foto: RegionalMedien
  • Die Gemeinde St. Johann ist mit mehr als 50 Hektar PV-Freiflächenanlagen von der Verordnung betroffen, überhaupt ist der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld Spitzenreiter bei der Zahl der Photovoltaik-Anlagen.
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PV-Anlagen gezielt bauen, Böden sichern

Auf diesen sogenannten Vorrangzonen, die nach den entsprechenden Prüfungen (Umweltschutz, Naturschutz, Landwirtschaft) explizit so ausgewiesen wurden, sollen zeitnah größere Photovoltaik-Freiflächenanlagen, regelrechte "Sonnenkraftwerke" entstehen. Mit der ausdrücklichen Ausweisung dieser PV-Vorrangzonen werden 99,3 Prozent der landwirtschaftlichen Vorrangzonen vor der Nutzung als Photovoltaik-Flächen geschützt – Flächen, die somit weiterhin der landwirtschaftlichen Produktion vorbehalten bleiben und so für Ernährungssicherheit sorgen.

"Das nunmehr beschlossene PV-Sachprogramm ist ein Kompromiss, der die Sicherung der Lebensmittelproduktion, das Erfordernis eines nachhaltigen Energieausbaus und die Verminderung der Abhängigkeit von Energieimporten verbindet", erklärt Agrarlandesrat Johann Seitinger. Wesentlich sei in erster Linie, dass in Hinkunft alle wertvollen Agrarflächen bzw. Vorrangflächen als Ausschlusszonen definiert würden und der Netzausbau rasch vorangetrieben werde.

Oststeiermark übernimmt Vorreiterrolle

Steiermarkweit gibt es rund 20.000 PV-Anlagen*. Dazu zählt alles, angefangen von der privaten Anlage am Hausdach über die gewerbliche Nutzung in einem Industriepark bis hin zu den großflächigen Anlagen, die auf Freiflächen zu finden sind. 

Spricht von einem Kompromiss, wenn es um das kürzlich beschlossene Sachprogramm Erneuerbare Energie geht: Landesrat Johann Seitinger | Foto: LK/Danner
  • Spricht von einem Kompromiss, wenn es um das kürzlich beschlossene Sachprogramm Erneuerbare Energie geht: Landesrat Johann Seitinger
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Die Bezirke, die aktuell der "Sonne am nächsten stehen" und durch besonders viele Anlagen hervorstechen, sind Hartberg-Fürstenfeld mit 2.730 Anlagen (hier kommen 1.063 Anlagen auf 1.000 Einwohnerinnen/Einwohner), gefolgt von Graz-Umgebung mit 2.974 Anlagen (728 pro 1.000 Einwohnerinnen/Einwohner) und dem Bezirk Südoststeiermark mit 3.062 Anlagen, was 938 Anlagen pro 1.000 Einwohnerinnen/Einwohner entspricht.
Eine hohe Zahl an Anlagen bedeutet, dass es viele – auch kleine – PV-Anlagen gibt, die mittel- und langfristig dafür sorgen, dass weniger wertvoller Boden für große Anlagen benötigt wird.

Top 10 "sonnenhungrigsten" Gemeinden

Beleuchtet nach Kommunen, zeigt sich naheliegender Weise ein ähnliches Bild. Abgesehen von der Landeshauptstadt, die mit 1.148 Photovoltaik-Anlagen zu Buche schlägt – das sind knapp vier Anlagen pro 1.000 Grazerinnen/Grazer, rangiert auch hier die Oststeiermark im Spitzenfeld: Hartberg hat ganze 269 Anlagen zu verbuchen, auf den Plätzen folgen Feldbach (352), Hitzendorf (227), Fehring (224), Fürstenfeld (209), Gnas (205). Weiter vertreten ist der Bezirk Graz-Umgebung mit Gratwein-Straßengel (194), der Bezirk Deutschlandsberg mit Stainz (191). Auf Platz zehn schließt sich wiederum die Gemeinde Riegersburg mit 188 Anlagen an.
Der Bezirk Leoben ist absolutes Schlusslicht: Hier gibt es insgesamt 474 Anlagen, wobei die Bezirkshauptstadt 96 aufzuweisen hat, 129 PV-Anlagen gibt es hingegen in Trofaiach.

*Quelle: STATatlas (statistik.at)

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