Tag der Jogginghose

Ein Feiertag für die wohl bequemste Modesünde

Sie ist weit, bequem und spätestens seit der Pandemie für viele ein regelmäßiger Begleiter: die Jogginghose. Ihren heutigen Ehrentag hat sie vier österreichischen Schülern zu verdanken.

STEIERMARK. Die Entstehungsgeschichte des "Internationalen Tag der Jogginghose" ist bemerkenswert. Die vier Grazer Schüler Matthias Strohmeier, Alexander Painsi, Matthias Geisriegler und Martin Riesel rufen am 21. Januar 2009 auf Facebook dazu auf, in gemütlichen Jogginghosen in die Schule zu kommen - mit Erfolg.

Die Aktion fand so großen Anklang, dass im darauffolgenden Jahr eine internationale Veranstaltung erstellt wurde. Das Facebook-Event ging viral und 130.000 (!) Facebook-Userinnen und User sagten prompt zu, an der Aktion teilzunehmen. Im Jahr darauf sollen es dann bereits 600.000 gewesen sein.

Bequemlichkeit erobert die Welt

Doch wie lange gibt es die Jogginghose eigentlich schon? Émile Camuset, ein französischer Designer und Inhaber der Marke „Le Coq Sportif“, hatte 1929 eine zündende Idee: Eine leichte Hose aus Baumwolle, die es Sportlerinnen und Sportlern ermöglichen sollte, ohne Bewegungseinschränkungen zu trainieren. Bis sie populär wurde vergingen aber weitere 40 Jahre, erst dann verkörperte sie das unbeschwerte Lebensgefühl der 1968-Generation par excellence.

In den späten 1980er-Jahren wurde die Jogginghose dann dank einer weiteren popkulturellen Entwicklung erneut zum Verkaufsschlager - und zwar durch die Geburtsstunde des Hip Hop in den USA. Tiefsitzende, übergroße Jogginghosen gehörten damals zum Rapperinnen- und Rapper-Dasein einfach dazu. Wenig später fand auch Europa Gefallen an der Jerseyhose für den Alltag und allerspätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir, dass man trotz oder gerade wegen der Jogginghose die Kontrolle über sein Leben nicht verliert.

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