Tipps zur Bekämpfung
Rote Schnecken fressen sich durch Gärten der Steirer

Die Spanische Wegschnecke vernichtet im Garten ziemlich alles, was sie finden kann. Heuer ist sie wieder besonders aktiv.  | Foto: Pixabay
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  • Die Spanische Wegschnecke vernichtet im Garten ziemlich alles, was sie finden kann. Heuer ist sie wieder besonders aktiv.
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Rote Schnecken stellen die Nerven steirischer (Hobby-)Gärtnerinnen und Gärtner aktuell wieder auf eine harte Probe. Was du gegen die gefräßigen Nacktschnecken tun kannst, erklärt Martina Teller-Pichler von der Berufsschule für Gartenbau in Großwilfersdorf. 

STEIERMARK/GROSSWILFERSDORF. Wohlfühlwetter für die Spanische Wegschnecke: Infolge des milden Winters und der feuchten Witterung der vergangenen Tage ziehen aktuell Scharen an schleimigen Gesellen ihre Spur durch die Beete, Hochbeete und Äcker der Steirerinnen und Steirer. Gelten Weinbergschnecken und Tigernacktschnecke als nützliche Helfer, so zeigt sich die rotbraune, "spanische" Wegschnecke als Gartenfeind Nummer 1. 

Pflanzen lieber in der Früh statt abends sowie stets wurzelnah gießen, da sonst über die Nacht ideal-feuchte Schneckenwohlfühlbedingungen herrschen. | Foto: Pixabay
  • Pflanzen lieber in der Früh statt abends sowie stets wurzelnah gießen, da sonst über die Nacht ideal-feuchte Schneckenwohlfühlbedingungen herrschen.
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"Schnecken sind heuer aufgrund der Wetterlage wieder als extrem lästig bemerkbar", bestätigt Martina Teller-Pichler, Direktorin der Gartenbauschule in Großwilfersdorf. Beachte man jedoch einige Tipps, könne man den eingewanderten Weichtieren allerdings recht gut zu Leibe rücken. "Wichtig dabei ist es allerdings, in der Bekämpfung konsequent zu bleiben", betont Teller-Pichler. Zudem empfiehlt es sich, verschiedene Methoden in Kombination anzuwenden, um die Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Schneckenplagen zu erhöhen. 

Die Spanische Wegschnecke

Die Spanische Wegschnecke wurde 1972 zum ersten Mal in Österreich gesichtet. Sie wird 8 bis 12 cm lang und hat eine rot-orange Färbung.

So schützt du deinen Garten vor Schnecken

  • Barriere errichten: Kupferfolie und Schneckenzäune
    Eine wirksame Methode, um Schnecken fernzuhalten, besteht darin, physische Barrieren um den Gemüsegarten zu errichten. "Man kann beispielsweise ein Kupferband um Töpfe legen oder die Beete mit einem feinmaschigen Kupferband einfassen", erklärt Martina Teller-Pichler. Schnecken meiden den direkten Kontakt mit Kupfer, da es für sie unangenehm ist.

  • Natürliche Feinde fördern
    Viele Tiere sind natürliche Feinde von Schnecken, darunter Kröten, Igel, Vögel und Laufkäfer. Indem du den Lebensraum für diese Tiere attraktiv machst, kannst du ihre Präsenz im Garten erhöhen. Schaffe zum Beispiel Unterschlupfmöglichkeiten wie Steinhaufen oder Totholzstapel und biete Wasserstellen an.
Für Igel sind Schnecken ein Genuss. Hobbygärtner sollten diesen Tieren die Möglichkeit geben, sich in einem naturnah gestalteten Garten anzusiedeln. | Foto: Pixabay
  • Für Igel sind Schnecken ein Genuss. Hobbygärtner sollten diesen Tieren die Möglichkeit geben, sich in einem naturnah gestalteten Garten anzusiedeln.
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  • Pflanzenauswahl und Mischkultur
    Einige Pflanzenarten sind weniger attraktiv für Schnecken als andere. Wähle Gemüsesorten aus, die Schnecken nicht bevorzugen, wie beispielsweise Radieschen, Zwiebeln oder Tomaten. Zudem kannst du von der Mischkultur profitieren, indem du schneckenresistente Pflanzen mit empfindlicheren Sorten kombinierst. Dadurch werden die Schnecken von den weniger begehrten Pflanzen abgelenkt. Außerdem werden niedrige Beeteinfassungen aus duftendem Lavendel, Rosmarin oder Thymian von Schnecken weitgehend gemieden – aber nur, wenn die Pflanzen dicht an dicht gesetzt werden.

  • Fallen aufstellen
    Schneckenfallen können helfen, die Schneckenpopulation im Garten zu reduzieren. Begrabe kleine Behälter, wie z. B. Joghurtbecher oder Blumentöpfe, bis zum Rand in den Boden und fülle sie mit Bier (hier wirkt aber der Alkohol – also kein alkoholfreies Bier verwenden) oder einer Mischung aus Hefe, Zucker und Wasser. Die Schnecken werden von dem Geruch angezogen und ertrinken dann in der Flüssigkeit.
"Regenzeit ist Schneckenzeit", weiß auch unser Regionaut Rupert Pelzmann, der auf MeinBezirk.at ein Foto der spanischen Wegschnecke hochgeladen hat.  | Foto: Rupert Pelzmann
  • "Regenzeit ist Schneckenzeit", weiß auch unser Regionaut Rupert Pelzmann, der auf MeinBezirk.at ein Foto der spanischen Wegschnecke hochgeladen hat.
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  • Laufententen als Schneckenvertilger
    Tierliebe und ausreichend Platz vorausgesetzt, sind Laufenten als eifrige Schneckenvertilger eine Möglichkeit. Diese brauchen im Garten allerdings eine Wasserstelle.

  • Schneckenkorn
    In so regenreichen Jahren wie heuer ist das Schneckenkorn eine weitere Option. Der Wirkstoff Eisen-III-Phosphat wird gerne zur Schneckenbekämpfung eingesetzt. "Er ist für die Umwelt unbedenklich und auch im Biolandbau zugelassen. Auch für Haustiere, Igel oder Vögel ist dieser Wirkstoff unbedenklich", erklärt Martina Teller-Pichler. Das Präparat ist sehr regenfest. Wichtig: Frühzeitig und ausreichend nachstreuen, denn Eisen-III-Phosphat wirkt erst in relativ hohen Dosen. Eine ausgewachsene Schnecke muss mindestens 20 Körner fressen. Generell gilt: Auf die Gebrauchsanweisung achten. Häufig wird zu viel Schneckenkorn ausgebracht.

Mehr über die Berufsschule für Gartenbau in Großwilfersdorf erfährst du hier:Gartenbauschule Großwilfersdorf

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