Vivid-Jubiläum
Bilanz zu 25 Jahren Suchtprävention in der Steiermark

Stolz auf 25 Jahre Vivid: Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Vivid-Geschäftsführerin Claudia Kahr, Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark, Nora Tödtling-Musenbichler, Vizedirektorin der Caritas Steiermark | Foto: VIVID/Hoffmann
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  • Stolz auf 25 Jahre Vivid: Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Vivid-Geschäftsführerin Claudia Kahr, Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark, Nora Tödtling-Musenbichler, Vizedirektorin der Caritas Steiermark
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Suchtverhalten hat viele Gesichter. All diesen Gesichtern bietet Vivid, die Fachstelle für Suchtprävention in der Steiermark seit 25 Jahren die Stirn. Seit einem Vierteljahrhundert fungiert sie als Anlaufstelle in Sachen Betreuung und Vorbeugung. Zum Jubiläum wurde Bilanz gezogen – und gebührend gefeiert.

STEIERMARK. Die Zahlen sind beachtlich: Seit der Eröffnung vor 25 Jahren hat Vivid, die Fachstelle für Suchtprävention, in 10.270 Veranstaltungen 174.553 Menschen erreicht. Unterstützt wird Vivid vom Gesundheitsressort des Landes Steiermark und dem Gesundheitsfonds Steiermark sowie der Caritas und der Volkshilfe Steiermark.

Mittlerweile hat sich die Anlaufstelle auch international einen Namen gemacht. Gründe genug, dieses Jubiläum auch gebührend zu begehen. Dies hat Vivid kürzlich mit einem großen Fest im Grazer Burggarten gemacht.
"Vivid widmet sich seit 25 Jahren mit großem Engagement dem Thema Suchtprävention. Die professionelle Arbeit klärt auf und verhindert den Einstieg in unterschiedlichste Suchtverhalten", erklärte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß bei der Feier.

In Feststimmung: Claudia Kahr (Vivid), Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner | Foto: VIVID/Hoffmann
  • In Feststimmung: Claudia Kahr (Vivid), Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner
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Viele Gesichter der Sucht

Die Herausforderungen haben sich in den letzten Jahren ständig verbreitert – von Spielsucht, über Alkoholsucht bis hin zur Internetsucht sind die Themenbereiche in der Suchtprävention vielfältig wie herausfordernd.
Vivid hat mit großer Anpassungsfähigkeit dazu beigetragen, dass Menschen in verschiedensten Lebensphasen zum Thema Sucht informiert und vor allem sensibilisiert werden. "Dafür ein herzliches Dankeschön an das engagierte Team von Vivid rund um Claudia Kahr", gratulierte Bogner-Strauß.

Und der Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Michael Koren ergänzte: "Sucht ist eine Krankheit, die Betroffene und deren Umfeld erheblich belastet. Die gesundheitlichen Folgen eines Suchtverhaltens zu minimieren, ist ein wichtiges Gesundheitsziel."

Wissen und Prävention multiplizieren

Vivid arbeitet daher gezielt mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die einen Beitrag zur Suchtprävention leisten wollen und insbesondere mit jenen, die mit Kindern und Jugendlichen leben und arbeiten: in Familien, Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen. Die Angebote reichen von Fachberatungen über Fort- und Weiterbildungen bis hin zu mehrjährigen Programmen.

Zudem gibt es eine Fachbibliothek und zielgruppenspezifische Informationsmaterialien. "Bereits in der frühen Kindheit werden Verhaltensweisen und grundlegende Werte, Haltungen und Einstellungen gelernt. Die Förderung von Lebenskompetenzen erleichtert den Umgang mit Problemen, Stress und Konflikten im alltäglichen Leben. Dies trägt dazu bei, weniger anfällig für Sucht zu sein", betonte Vivid-Geschäftsführerin Claudia Kahr.

"Die letzten zwei Jahre haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, auf eine Bandbreite an Bewältigungsstrategien zurückgreifen zu können. So sind Menschen für aktuelle und zukünftige Krisen gerüstet", informiert Kahr außerdem.

Auszug aus dem aktuellen Vivid-Suchtbericht:

  • Alkohol

Alkoholkonsum und seine schädlichen Folgen zählen nach wie vor zu den größten Herausforderungen in der Steiermark.
o 7 % der Steirer bzw. 2,7 % der Steirerinnen sind alkoholabhängig.
o 29% der Steirer bzw. 20,5% der Steirerinnen konsumieren über der Grenze für risikoarmen Konsum.

Alkoholsucht ist gesellschaftlich teilweise noch immer ein Tabu, da die Grenze zwischen risikoarmen Konsum und Suchtverhalten oftmals nicht erkannt wird. | Foto: Pixabay
  • Alkoholsucht ist gesellschaftlich teilweise noch immer ein Tabu, da die Grenze zwischen risikoarmen Konsum und Suchtverhalten oftmals nicht erkannt wird.
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  • Tabak und Nikotin

Der Tabak- und Nikotinkonsum ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen in allen Altersgruppen rückläufig. Die Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, steigt. Die Palette an Tabak- und Nikotinprodukten hat sich in den letzten Jahren verbreitert (E-Zigaretten, Nikotinbeutel, Wasserpfeifen, usw.)
o Knapp 16 % der Steirerinnen und Steirer rauchen täglich oder fast täglich (herkömmliche) Zigaretten.

  • Illegalisierte Substanzen

Die Zahl der Personen mit risikoreichem Opioidkonsum (Heroin und am Schwarzmarkt
gehandelte Substitutionsmittel) ist in den letzten Jahren stabil geblieben.

Cannabis ist jene illegalisierte Substanz, die in der Steiermark (und in Österreich) am häufigsten konsumiert wird. Männer geben etwas häufiger einen Cannabiskonsum an als Frauen. Es wird eher in jüngeren Altersgruppen konsumiert.
o 3,4 % der Steirer und 1,7 % der Steirerinnen haben im letzten Monat Cannabis konsumiert.
o 8,9 % der 14- bis 17-jährigen steirischen Schülerinnen und Schüler haben im letzten Monat Cannabis konsumiert.

  • Beruhigungs-, Schlaf- und Schmerzmittel

Im zeitlichen Verlauf zeigt sich, dass die Anzahl der Verordnungen von Beruhigungs-, Schlaf- und Schmerzmittel zurückgeht. Medikamentensucht scheint sich vor allem bei Frauen und älteren Menschen zu bestätigen.
-> 8,4 Prozent der Steirer und 9 Prozent der Steirerinnen haben im letzten Monat Schlaf- und Beruhigungsmittel genommen.

Die Zahl der Glücksspielabhängigen in der Steiermark ist zuletzt zurückgegangen. | Foto: Unsplash
  • Die Zahl der Glücksspielabhängigen in der Steiermark ist zuletzt zurückgegangen.
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  • Glücksspielsucht

Die "Fachstelle für Glückspielsucht" schätzt, dass die Prävalenz bei den problematischen
Automatenspielerinnen und -spielern in der Steiermark seit 2016 um 20 % zurückgegangen ist.
o Laut einer Studie liegt bei  1,1 % aller Österreicherinnen und Österreicher (14 bis 65 Jahre) ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten vor.

  • Internetassoziiertes Suchtverhalten

Für Österreich liegt keine Studie zum internetassoziierten Suchtverhalten (z. B. Glücksspiel, Computerspiel, Social media, Shopping, Pornografie) vor. Legt man allerdings eine Studie aus Deutschland auf die österreichische Bevölkerung um, dann liegt bei 1 % der 14- bis 64-Jährigen eine Internetabhängigkeit vor.

Mehr Infos: www.vivid.at

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