Neue Operationstechnik für Lippen-Kiefer-Gaumenspalte in Graz

Alexander mit Mama Bianca Gletthofer beim Kontrollbesuch bei Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Michael Schweiger.  | Foto: M. Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz
  • Alexander mit Mama Bianca Gletthofer beim Kontrollbesuch bei Mund-Kiefer-Gesichtschirurg Michael Schweiger.
  • Foto: M. Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz
  • hochgeladen von Christine Seisenbacher

Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKGS) ist die häufigste Fehlbildung bei Neugeborenen in Österreich. Circa 100 bis 130 Kinder werden pro Jahr mit einer Spalte geboren. Auch bei Alexander wurde diese Fehlbildung bereits vor seiner Geburt im Mai 2019 diagnostiziert. Alexanders Mama, Bianca Gletthofer, selbst diplomierte Pflegerin: "Die Diagnose war im ersten Moment ein großer Schock, aber Michael Schwaiger, der uns als Experte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie empfohlen wurde, konnte uns beruhigen." Als Alexander vier Monate alt war, wurde seine Lippe in einer mehrstündigen Operation verschlossen, etwa ein halbes Jahr später folgte der Gaumenverschluss.
Operiert wurde Alexander von Michael Schwaiger und nun werden seit gut einem Jahr an der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie alle Kinder mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte mithilfe eines Mikroskops operiert.

Bereits 20 Kinder operiert

Diese OP-Technik wird in Österreich derzeit nur in Graz angewendet. „Bei Alexander sind beide Eingriffe perfekt verlaufen, sodass er aus heutiger Sicht keine Probleme beim Sprechen, Schlucken oder Atmen haben wird", freut sich der engagierte Chirurg. „Mit der klassischen Technik ist dies in der Präzision nicht möglich", erklärt Schwaiger weiter, der die Technik am Guy’s and St. Thomas‘ Hospital in London kennenlernte und bereits 20 Kinder in Graz operierte: „Ohne Mikroskop besteht die Gefahr, dass die feinen Muskelstränge nicht exakt verbunden werden oder die Schleimhaut verletzt wird. Dank Mikroskop kann man viel exakter arbeiten als etwa mit der Lupenbrille."

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