Weitere Zentren geplant
Primärversorgung bekommt einheitlichen Vertrag

Um den Ausbau der Primäversorgungszentren in der Steiermark voranzutreiben wurde nun ein einheitlicher Vertrag präsentiert. | Foto: freepik
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  • Um den Ausbau der Primäversorgungszentren in der Steiermark voranzutreiben wurde nun ein einheitlicher Vertrag präsentiert.
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Primärversorgungszentren sollen den Zugang zur medizinischen Versorgung verbessern. Bisher verlief der Ausbau aber schleppend. Ein neuer Vertrag soll nun Abhilfe schaffen. MeinBezirk.at hat die Eckpunkte für dich. 

STEIERMARK. 2016 fiel der Startschuss für das erste Primärversorgungszentrum in der Steiermark im Rahmen eines Pilotprojekts. Inzwischen gibt es zehn solcher Einheiten, die darauf abzielen, einen umfassendes medizinisches Angebot für Patientinnen und Patienten zu ermöglichen. 

Fünf weitere seien in der Umsetzung, hieß es seitens der steirischen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß am Mittwoch: "Gesundheitszentren kennen eigentlich nur Gewinner: Gemeinsam in einem Team zu arbeiten bietet nicht nur den Patient*innen ein erweitertes Feld an Behandlungsmöglichkeiten und Expertise, es erleichtert interne Vertretungen damit erweiterte und stabile Öffnungszeiten."

Primärversorgungszentren sollen für Ärztinnen und Ärzte einen attraktiven Arbeitsplatz bieten. Außerdem sollen diese auch zu einer Entlastung der Spitalsambulanzen beitragen. | Foto: Pixabay/Gerd Altmann
  • Primärversorgungszentren sollen für Ärztinnen und Ärzte einen attraktiven Arbeitsplatz bieten. Außerdem sollen diese auch zu einer Entlastung der Spitalsambulanzen beitragen.
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Um den Ausbau dieser Primärversorgungszentren, landläufig auch Gesundheitszentren genannt, voranzutreiben, wurde nun zwischen Ärztekammer Steiermark und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger für die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) und der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahn und Bergbau (BVAEB) ein einheitlicher Primärversorgungsvertrag für die Steiermark abgeschlossen.

Die Eckpunkte des neuen Vertrags

Dieser regelt unter anderem, dass Gesundheitszentren entweder in Form eines Zentrums oder als Netzwerk betrieben werden und dadurch auch mehrere Standorte haben können. Laut einer gemeinsamen Aussendung der Ärztekammer Steiermark und der Österreichischen Gesundheitskassa (ÖGK) besteht das Kernteam eines Primärversorgungszentrum aus:

  • Drei Ärztinnen oder Ärzten für Allgemeinmedizin (VZÄ) mit zumindest einer Lehrpraxis-Bewilligung bzw. der Bereitschaft, sie zu beantragen und dauerhaft
    eine Lehrpraktikantenstelle anzubieten
  • zumindest 0,5 diplomierten DGKS/DGKP (VZÄ)
  • eine Ordinationsassistenz (OA) im erforderlichen Ausmaß.

Im erweiterten Team seien zumindest Angehörige dreier nichtärztlicher Gesundheitsberufe, wie etwa Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Ergotherapeutinnen und -therapeuten, Logopädinnen und Logopäden, Diätologinnen und Diätologen, Psychotherapeutinnen und -therapeutinnen, Hebammen, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter oder Klinische Psychologinnen und Psychologen, heißt es. Die Mindestöffnungszeiten der Primärversorgungszentren liegen bei 40 Stunden pro Woche und das Gesundheitszentrum muss Montag bis Freitag Nachmittag, inklusive Tagesrandzeiten, geöffnet haben. 

"Beste aus allen Welten"

"Der neue PVE-Rahmenvertrag verbindet das Beste aus allen Welten. Wir haben die Erfahrungen der Pilotphase in der Steiermark aber auch aus anderen Bundesländern einflie-ßen lassen können", freut sich Vizepräsident und Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Ärztekammer Steiermark, Dietmar Bayer. Er sieht die Gesundheitszentren als "wertvolle Ergänzung" und hob auch hervor, dass die Leistungen dieser vor allem in Bezug auf chronisch erkrankte Menschen von großer Bedeutung sind. 

Freuen sich über den neuen Vertrag: Dietmar Bayer, Josef Harb, Vinzenz Harrer, Juliane Bogner-Strauß, Michael Sacherer, Alexander Moussa (v.l.).

  | Foto: Land Steiermark/Binder
  • Freuen sich über den neuen Vertrag: Dietmar Bayer, Josef Harb, Vinzenz Harrer, Juliane Bogner-Strauß, Michael Sacherer, Alexander Moussa (v.l.).

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Auch der Kassenärztlicher Referent in der Ärztekammer Steiermark sieht den neuen Vertrag als "tragfähige und innovative Rahmenbedingungen". Auch ein für ihn essentieller Punk wurde berücksichtigt: "Wichtig ist, dass Zentren und Netzwerke gleichermaßen möglich sind", so Alexander Moussa

Grüne für Anlaufstelle für Interessierte

Auch die Grünen begrüßen den neuen Antrag für Primärversorgungseinheiten, wie sie am Mittwoch in einer Aussendung mitteilten. "Auch wenn das unserer Ansicht nach schon früher möglich gewesen wäre: Damit wird endlich eine Forderung von uns erfüllt. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung in der Steiermark besser aufzustellen", so der Grüne Gesundheitssprecher Georg Schwarzl.

Gleichzeitig fordert die Partei einen schnellen Ausbau sowie eine Anlaufstelle zur Unterstützung für interessierte Ärztinnen und Ärzte, wie Schwarzl erklärt: "Um organisatorische, rechtliche und wirtschaftliche Hürden bei der Gründung abzubauen, wäre es absolut sinnvoll eine entsprechende Anlaufstelle, einen Service Point, einzurichten, wie bereits in unserem Antrag vom Oktober 2022 gefordert."

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